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Ryanair: Haben uns zehn Jahre um Nürnberg bemüht

Ryanair in Nürnberg
Ryanair in Nürnberg, © Flughafen Nürnberg

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NÜRNBERG - Der wirtschaftlich angeschlagene Nürnberger Flughafen setzt im Kampf um höhere Passagierzahlen künftig auch auf Ryanair. Der irische LCC will von März 2013 an von Nürnberg aus sechs europäische Ziele anfliegen, teilte der Flughafen-Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger am Dienstag in Nürnberg mit. Ryanair bediene von Nürnberg aus neben London-Stansted auch Pisa (Italien), Alicante, Malaga (beide Spanien), Porto (Portugal), und Cagliari auf Sardinien.

Ryanair-Manager Michael Cawley bestätigte am Dienstag entsprechende vertragliche Abmachungen bei einem kurzen Zwischenstopp in Nürnberg: "Wir sind uns nach langen Diskussionen mit dem Nürnberger Flughafenbetreiber einig geworden", betonte der Chef des operativen Geschäfts bei einer improvisierten Pressekonferenz in einer Ryanair-Maschine.

Dass sein Unternehmen gleich mit sechs Verbindungen an den Start gehe, sei ein "Beweis des Vertrauens" in den Flughafen-Standort Nürnberg, unterstrich Cawley.

Nach seinen Worten bemüht sich Ryanair bereits seit zehn Jahren um Nürnberg. "Das ist ein sehr aufregender Markt hier", sagte Cawley. Schließlich sei der Flughafen Memmingen/Allgäu bislang das einzige bayerische Standbein von Ryanair gewesen; nun bekomme die Airline mit Nürnberg ein zweites.

Welche Zugeständnisse der Nürnberger Flughafen Ryanair gemacht habe, beantwortete Cawley nur ausweichend. Er räumte allerdings ein, dass das Thema "Kostensenkung" ein zentrales Anliegen einer jeden Billig-Fluggesellschaft sei. Dabei gehe es in Verhandlungen mit Flughafenbetreibern aber keineswegs nur um Flughafengebühren, sondern auch darum, eine möglichst effiziente Abfertigung der Maschinen zu gewährleisten. "Wenn Maschinen zu lange am Boden stehen, kosten sie zu viel Geld", sagte Cawley.

Flughafenchef Krüger bezeichnete den Drei-Jahres-Vertrag mit Ryanair als einen wichtigen Baustein, den Flughafen wieder auf Kurs zu bringen. Dank der neuen Fluggesellschaft rechnet er für das kommende Jahr mit knapp 200.000 zusätzlichen Fluggästen. Mit Ryanair erreiche Nürnberg nun auch preis-sensible Kunden. Zudem erwarte er dank der Billigairline auch mehr europäische Touristen in Franken. Auf die Frage nach Zugeständnissen des Flughafens an Ryanair sagte Krüger: "Es gab nicht mehr oder weniger Zugeständnisse als bei anderen Fluggesellschaften auch."

Zurückhaltend äußerte sich zu dem Vertrag mit Ryanair unterdessen das Flughafen-Aufsichtsratsmitglied Markus Söder (CSU). Bayerns Finanzminister erklärte am Dienstag: "Es ist positiv, dass es wieder mehr Flugverkehr und neue Ziele gibt. Aber es ist kein Befreiungsschlag". Es blieben weiterhin die strukturellen Herausforderungen, die erst unlängst bei der Flughafenkonferenz erörtert worden seien. "Der Vertrag mit Ryanair ist ein Durchschnaufen, aber kein Grund, sich zurückzulehnen", gab der CSU-Politiker zu bedenken.
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Nürnberg | 14.11.2012 08:38


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