Flughafen Hamburg holt auf – Vueling bietet Ziele im Süden

HAMBURG - Nach den Flugeinbußen durch Air Berlin holt der Hamburger Flughafen wieder auf. Die expandierende spanische Fluggesellschaft Vueling bietet im Sommerflugplan 2013 von der Hansestadt aus je drei mal wöchentlich Málaga und Florenz als Reiseziele an. Flughafenchef Michael Eggenschwiler zeigte sich am Mittwoch erfreut, dass mehrere Anbieter auf die Streckenausfälle in Hamburg sehr schnell reagiert hätten.

Er erwartet für 2012 einen Zuwachs an Passagieren im Vergleich zum Vorjahr (13,56 Millionen). Das hänge noch vom Wetter im Dezember ab, ergänzte er.

Die guten Erfahrungen mit dem Angebot Hamburg-Barcelona - seit März im Programm - gaben nach Angaben des Vueling-Vertriebsmanagers Julio Rodriguez den Ausschlag für den Ausbau in Hamburg. Auf dieser Strecke wird die Zahl der Sitzplätze 2013 von 54 000 auf mehr als 75 000 erhöht. Insgesamt stockt das Unternehmen seinen Flugverkehr von und nach Deutschland von vier auf zehn Ziele auf - die neuen sind: Hannover, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt, Dortmund und Stuttgart.

"Wir suchen nach Möglichkeiten in ganz Europa", ergänzte der in Köln aufgewachsene Manager. Die Expansion in Europa begründete er mit der Wirtschaftskrise in Spanien. Der Billig-Fluganbieter mit einem Gewinn von rund 10 Millionen Euro 2011 wird in diesem Jahr laut Rodriguez rund 16 Millionen Passagiere befördern, ein Drittel mehr als 2011. Das Unternehmen (2000 Mitarbeiter) hat seinen Hauptsitz in Barcelona, dem Knotenpunkt der Fluggesellschaft. Von dort können Flugreisende weitere Vueling-Ziele in Spanien, Europa und Nordafrika ansteuern. Der Anbieter betreibt 2013 ein Flotte von 70 Maschinen.

Im Winterflugplan hatte die Fluggesellschaft Air Berlin, die einen Sanierungskurs fährt, mehrere Strecken ab Hamburg gestrichen. Den Unternehmensangaben zufolge fielen rund 4000 Flüge weg. Die Airline hat weiterhin acht Flugzeuge in der Hansestadt stationiert und fliegt von hier aus 27 europäische Ziele direkt an.

Die Lufthansa-Tochter Germanwings steuert vom 31. März nächsten Jahres 15 Flugstrecken von Hamburg aus an, das bedeutet wöchentlich 174 Starts und Landungen. Germanwings übernimmt dezentrale Strecken aus dem Programm der Konzernmutter, die nicht über Frankfurt oder München führen. Ab Hamburg zählen dazu Stuttgart, Nürnberg, Nizza, Palma de Mallorca, Dubrovnik und Wien. Germanwings will drei Flugzeuge am Hamburg Airport stationieren.