Tim Clark
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Emirates-Chef erwartet vollständige Erholung

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Tim Clark, © IATA

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SYDNEY - Emirates Airlines öffnet an Bord ihrer A380-Flotte die sogenannten Onboard Lounges im hinteren Teil des Oberdecks ebenso wieder wie die First-Class-Duschen ganz vorn. Airlinechef Tim Clark rechnet mit einer Rückkehr der Passagiernachfrage zwar frühestens Mitte 2021 - dann aber spürbar.

Sie waren aufgrund der Abstandsregeln durch die Pandemie seit Monaten außer Betrieb auf den wenigen angebotenen Flügen: Emirates hat die Bars und Duschen im A380 jetzt wieder freigegeben.

"Es wird nicht wie in den guten Zeiten sein mit vielen Leuten da drin, wir werden die Anzahl der Anwesenden streng kontrollieren", kündigte Emirates-Präsident Sir Tim Clark jetzt auf einer Online-Konferenz des Centre for Aviation (CAPA) an. "Wir sind bisher ja gar nicht viel mit der A380 geflogen, aber wir bekommen eine Menge Druck von den Kunden, das Produkt zurückzubringen, das wir mal hatten. Wir hoffen einen Teil davon wieder anbieten zu können unter den heutigen Bedingungen."

Dies sei für Emirates auch eine psychologische Maßnahme: "Sie müssen daran glauben, dass sie weiter im Geschäft sind und da weitermachen wo sie mal aufgehört haben, wir müssen zeigen dass wir noch existieren", so Clark.

Erst schlimmer, dann besser

Von den bisher 115 an Emirates ausgelieferten A380 waren zuletzt nicht einmal ein Viertel als aktiv gelistet, der Rest abgestellt. Der Emirates-Chef äußerte sich kurzfristig pessimistisch zur Lage der Luftfahrt: "Es wird schlimmer werden, ehe es besser wird, ich bin für den ganzen Winter nicht optimistisch, die Nachfrage wird noch für sechs bis neun Monate schwach sein, bevor sie sehr robust zurückkehrt."

Danach werde die Nachfrage laut Clark aber "sehr robust" zurückkehren. Auch die Corona-Krise sei letztlich nur ein "Rücksetzer, wenn auch ein schwerer", sagte der Manager. "Wir hatten schon viele Krisen und werden uns auch aus dieser erholen." Er gehöre "nicht zu den Leuten, die in der Krise einen neuen Normalzustand sehen".

American-Airlines-Chef Doug Parker sieht das ähnlich. Zwar werde die Erholung aus der Krise eher von Mittelstrecken-Jets getragen, sagte Parker auf der Online-Konferenz. "Aber es gibt einen enormen Nachholbedarf bei internationalen Reisen."

Emirates macht derzeit trotz Passagierflaute relativ gute Geschäfte, mit der Beförderung von Fracht. "Die Nachfrage nach Frachtflügen ist riesig, weil es kaum Beiladungen auf Passagierflügen gibt", sagte Clark. "Das Frachtvolumen hat sich sehr erhöht."

Emirates hat wie andere Airlines darauf reagiert und aus Passagierflugzeugen teilweise Economy-Sitze entfernt, um Fracht auch auf dem Passagierdeck beförder zu können. Bei Emirates betrifft das hauptsächlich die Boeing 777-Flotte.

"Alle unsere etwa 70 bis 80 angeflogenen Ziele sind im Moment getrieben von der Fracht-Nachfrage, dazu nehmen wir dann auch noch Passagiere mit, damit sind wir profitabel", verriet Clark. In Bezug auf die hohen Fixkosten einer großen Flotte, die weitgehend geparkt ist, würde das zumindest das Abschmelzen der Bargeld-Reserven verlangsamen.

Der 70jährige Clark, der ursprünglich im Juni und dann im November in den Ruhestand gehen wollte, macht unterdessen keine Anstalten abzutreten, ein Nachfolger ist bisher nicht benannt worden. "Ich bin noch da und werde mein bestes tun das Unternehmen da jetzt durchzubringen. Wenn ich abtrete, eher früher als später, dann wird Emirates auch in sehr guten Händen sein", so Clark auf der CAPA-Live-Konferenz.
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: IATA, Emirates | 16.10.2020 08:00

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Beitrag vom 18.10.2020 - 14:33 Uhr
Sir Tom Clark ist eben aus anderen Holz geschnitzt wie( richtig: "als") unsere Billigheimer CEO´s in Europa bzw. speziell D.

Ja, stimmt, die hätten doch auch einige Zig-Tausend Mitarbeiter raus schmeißen können. Aber die Weicheier trauen sich nicht dem deutschen Sozialstaat mal so richtig den Mittelfinger zu zeigen. Da ist TC richtig gut.
Arbeiten Sie vielleicht bei solch einem Unternehmen? Oder genießen Sie auch den Schutz der deutschen Sozialpartnerschaft?

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2020 14:35 Uhr bearbeitet.

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Beitrag vom 16.10.2020 - 23:37 Uhr
Sir Tom Clark ist eben aus anderen Holz geschnitzt wie unsere Billigheimer CEO´s in Europa bzw. speziell D.
Klar. Der reagiert aber auch "etwas flexibler" wenn er zu dem Ergebnis kommt, dass zu viele AN an Bord sind. Da braucht einem vor der Zukunft nicht bange sein.
Beitrag vom 16.10.2020 - 10:11 Uhr
Sir Tom Clark ist eben aus anderen Holz geschnitzt wie unsere Billigheimer CEO´s in Europa bzw. speziell D.


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