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Piloten bieten Lufthansa millionenschwere Einsparungen an

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FRANKFURT - Bei der coronagebeutelten Lufthansa will die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) einen Kündigungsschutz bis Ende 2022 erreichen. Nach Ankündigung eines kurz vor der Zulassung stehenden Impfstoffes komme es nun darauf an, im Unternehmen die Liquidität zu sichern, teilte die VC in Frankfurt mit.

Sie bot ein zusätzliches "Unterstützungspaket" an, das bis Mitte 2022 einen Betrag von 450 Millionen Euro einspare. Den rund 5.000 Piloten der Lufthansa-Kerngesellschaft drohen bei einer Nichteinigung vom zweiten Quartal 2021 an betriebsbedingte Kündigungen von bis zu 1.100 Kollegen. Entsprechende Verhandlungen für Sozialplan und Interessensausgleich hat Lufthansa nach eigenen Angaben mit den Betriebsräten bereits eingeleitet.

Bislang hatten sich VC und Unternehmen nur auf einen kurzfristigen Sanierungs-Tarifvertrag verständigt, der laut der Gewerkschaft bereits im laufenden Jahr rund 150 Millionen Euro eingespart hat. Unter anderem wurden Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Betriebsrenten sowie eine Tarifsteigerung gestrichen.

"Die in diesem Frühjahr vereinbarten und nun zusätzlich angebotenen Zugeständnisse belaufen sich auf einen Wert von insgesamt über 600 Millionen Euro. Dies entspricht gegenüber der Vorkrisenzeit Gehaltsreduzierungen von bis zu 50 Prozent. Die Piloten gehen hiermit an ihre finanzielle Belastungsgrenze, um dem Unternehmen zu helfen", sagte VC-Präsident Markus Wahl.

Die Lufthansa wurde wie die gesamte Branche von der Corona-Pandemie hart getroffen. Nach drei Quartalen hat sie bereits einen Verlust von 5,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Nachricht von dem Impfstoff hatte allerdings den Aktienkurs beflügelt und es zudem der Gesellschaft erleichtert, sich am Kapitalmarkt frisches Geld zu besorgen. Mit den Gewerkschaften will der MDax-Konzern langfristige Sanierungsverträge abschließen.
© dpa | Abb.: Lufthansa | 11.11.2020 16:26

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Beitrag vom 11.12.2020 - 15:19 Uhr
„Mangels Einigung wird es wohl erstmals in der Geschichte unseres Unternehmens im zweiten Quartal 2021 so weit sein, dass uns 500 Kapitäne und 500 Erste Offiziere verlassen müssen“, erklärte Spohr gegenüber der Wirtschaftswoche. Das wäre in etwa ein Fünftel des Lufthansa-Cockpit-Personals.

Die Schuld daran gibt Spohr den Piloten, die sich anders als Flugbegleiter oder die Beschäftigten in der Kabine, nicht auf ausreichende Zugeständnisse bei den Gehältern und Arbeitszeitverkürzungen eingelassen hätten. „Es geht ausgerechnet um die Beschäftigtengruppe mit den höchsten Tarifgehältern“, so Spohr

Nur ein paar tage Urlaub anbieten, auf welchen die Piloten im nächsten Jahr weniger anspruch haben reicht einfach nicht....

So wird es nie zu einer Einigung kommen.
Vielleicht spielen Kündigungen einer Seite auch eher in die Karten. Das ist mal ein Statement, dass man so nicht kennt.
Beitrag vom 11.12.2020 - 15:09 Uhr
Scheint auch irgendwie ein sensationelles Angebot, auf zwei Tage Urlaub zu verzichten wenn man mehr als 150 Tage in Kurzarbeit geht.
Beitrag vom 11.12.2020 - 14:58 Uhr
„Mangels Einigung wird es wohl erstmals in der Geschichte unseres Unternehmens im zweiten Quartal 2021 so weit sein, dass uns 500 Kapitäne und 500 Erste Offiziere verlassen müssen“, erklärte Spohr gegenüber der Wirtschaftswoche. Das wäre in etwa ein Fünftel des Lufthansa-Cockpit-Personals.

Die Schuld daran gibt Spohr den Piloten, die sich anders als Flugbegleiter oder die Beschäftigten in der Kabine, nicht auf ausreichende Zugeständnisse bei den Gehältern und Arbeitszeitverkürzungen eingelassen hätten. „Es geht ausgerechnet um die Beschäftigtengruppe mit den höchsten Tarifgehältern“, so Spohr

Nur ein paar tage Urlaub anbieten, auf welchen die Piloten im nächsten Jahr weniger anspruch haben reicht einfach nicht....

So wird es nie zu einer Einigung kommen.


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