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Tu-204 am Moskauer Flughafen Wnukowo verunglückt – Fünf Tote

Red Wings Airlines Tupolev Tu-204
Red Wings Airlines Tupolev Tu-204 RA-64043, © Jürgen Lehle, Juergen Lehle (albspotter.eu), CC-BY-SA-3.0, Archiv
Video des Red Wings Unfalls aus einem fahrenden Auto, © Dima Bugroff, YouTube
MOSKAU - Ein Passagierflugzeug ist auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo über die Landebahn auf eine Straße hinausgeschossen - fünf Menschen starben. Eine Frau und zwei Männer wurden bei der spektakulären Bruchlandung am Samstag lebensgefährlich verletzt. Das Flugzeug vom Typ Tupolew Tu-204 der Fluggesellschaft Red Wings (Reg.: RA-64047) schoss durch einen Zaun, zerbrach in mehrere Teile und rutschte einen Abhang hinunter.

Unglücksursache war vermutlich ein defektes Bremssystem, wie die Agentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Ermittlerkreise meldete. Die Maschine kam aus Tschechien. An Bord waren acht Menschen.

Die Piloten hätten nach der Landung alles versucht, um die Maschine zum Stehen zu kriegen. "Aber aus irgendeinem Grund hat das Flugzeug nicht gestoppt." Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Behörden von den sichergestellten Flugschreibern.

Regierungschef Dmitri Medwedew beauftragte eine Kommission, die Unglücksursache zu klären. Die Ermittlungsbehörde leitete ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen Flugsicherheitsvorschriften ein. Kremlchef Wladimir Putin ließ sich ständig über das Unglück informieren, wie sein Sprecher Dmitri Peskow sagte.

Teile des Wracks prallten auf einer Schnellstraße gegen ein vorbeifahrendes Auto. Dessen Fahrer blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Die Feuerwehr konnte einen Brand am rechten Flügel der Maschine rasch löschen. An Bord waren acht Mitarbeiter der Fluggesellschaft. In ersten Berichten war von bis zu zwölf Besatzungsmitgliedern die Rede gewesen.

Ärzte in Moskauer Kliniken kämpften unterdessen um das Leben der Verletzten im Alter von 26, 27 und 32 Jahren. Einer von ihnen sei erfolgreich notoperiert worden, sagte Ansor Chubutija vom Moskauer Notdienst. Hingegen erlag eine 25-Jährige ihren Verletzungen.

Die Fluggesellschaft will den Hinterbliebenen je zwei Millionen Rubel (etwa 50.000 Euro) und den Verletzten je eine Million Rubel Schmerzensgeld zahlen. Auch die Stadt Moskau kündigte je eine Million Rubel Schmerzensgeld für die Opfer an.

Die Ermittlungsbehörde beschlagnahmte im Büro der Fluggesellschaft Red Wings, die dem Oligarchen Alexander Lebedew gehört, Dokumente zu der Unglücksmaschine. Außerdem solle der Funkkontakt zwischen dem Piloten, der ums Leben kam, und dem Fluglotsen ausgewertet werden, sagte Behördensprecher Wladimir Markin.

Der Flughafen Wnukowo nahm zwischenzeitlich keine Flugzeuge mehr an, die Behörden leiteten mehrere ankommende Maschinen zum größten Moskauer Airport Domodedowo um. Die angrenzende Schnellstraße wurde teilweise gesperrt, es kam zu kilometerlangen Staus. Der Flughafen Wnukowo im Südwesten der Millionenmetropole wird unter anderem von der Lufthansa und ihrer Tochter Germanwings angeflogen.


Red Wings Unfall am 29.12.2012 in Moskau, © The Newsroom / Voxant



Erst am 20. Dezember war eine Tu-204 mit 60 Passagieren an Bord, die in Wnukowo gestartet war, in der westsibirischen Stadt Nowosibirsk etwa 300 Meter über die Landepiste hinausgerutscht. Grund war ein platter Reifen. Niemand wurde verletzt.

Die Charterlinie Red Wings will ihre bis zu zehn Maschinen des Typs weiter einsetzen, die bis zu 210 Passagiere transportieren können.
© dpa, aero.de | 29.12.2012 14:00

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Beitrag vom 31.12.2012 - 14:13 Uhr
Hinter dieser Definitionsfragwürdigkeit steht m.E., dass mancher meint der Flug sei beendet, nachdem ein Flugzeug das erste mal eine Landebahn berührt. Alles darauf folgende sei dann ein Unfall am Boden. Dabei lernt jeder Flugschüler, dass eine Landung erst beendet ist, wenn das Flugzeug sicher von der Landebahn abgerollt ist. So wie es hier scheint wurde zwar aufgesetzt aber nur unzureichend Geschwindigkeit abgebaut, die Landung ist also nicht sicher abgeschlossen worden. Sehe da auch keinen Spielraum für Interpretationen, eindeutig ein Crash, zumal das Flugzeug schwer zerstört wurde und Opfer zu beklagen sind.

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Beitrag vom 31.12.2012 - 13:58 Uhr
Das Flugzeug ist in tausend Teile zerborsten, natürlich ist das ein Crash. Alles andere ist Verharmlosung.

Dieser Beitrag wurde am 31.12.2012 13:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.12.2012 - 13:41 Uhr
"Crash" ist wohl ein bisschen übertrieben. AVHerald stuft den Vorfall als "accident", also Unfall, ein. Die Fluggesellschaft Red Wings spricht auf der Homepage lediglich von einer "Hard Landing".


LOL Crash ist übertrieben? Hast du dir den Aufprall im Video mal genau angeschaut. Was bitte ist das sonst, wenn kein Crash? Eine harte landung geht jedenfalls wesentlich klimpflicher aus.


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