Ausrutscher in Moskau
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MS-21 Prototyp steckt im Schnee fest

Irkut MS-21-300 - Erstflug am 28. Mai 2017
Irkut MS-21-300 - Erstflug am 28. Mai 2017, © UAC

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MOSKAU - Schrecksekunde auf dem Flughafen Schukowski: Beim Startabbruch mit simuliertem Triebwerksausfall kommt ein Prototyp der Irkut MS-21 von der Runway ab. Der Zweistrahler bleibt im Schnee stecken, der Vorfall wird nun untersucht.

Die Erprobung der Irkut MS-21 läuft auf Hochtouren. Alle fünf Prototypen sind inzwischen flügge. Im Dezember 2020 waren sie zusammen mehr als 47 Stunden in der Luft. 2021 soll die Schlagzahl der Flugtests weiter erhöht werden, damit das Ziel, im Jahr darauf die Zulassung zu erhalten, realistisch bleibt.

Bislang blieben die Flugtests, die schwerpunktmäßig in Schukowski vor den Toren Moskaus stattfinden, ohne nennenswerten Zwischenfall. Am Montag jedoch unternahm eine der Testmaschinen einen unfreiwilligen Ausritt in den Schnee.

Aufnahmen des russischen Fernsehsenders REN TV zeigen die MS-21 abseits der Landebahn – bis zur Unterkante der Triebwerksgondeln steckt das Flugzeug in der weißen Pracht. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um den ersten Prototypen mit der Hecknummer 73051, der am 28. Mai 2017 erstmals flog. Was genau passierte, war zunächst unklar

MS-21 steckt im Schnee fest, © TSL

Inzwischen hat sich der Hersteller der MS-21, die staatliche United Aircraft Corporation, via Twitter zu Wort gemeldet. Demnach kam der Zweistrahler während einer Notbremsung mit simuliertem Triebwerksausfall von der Runway ab. Dabei sei niemand verletzt worden, heißt es weiter.

Systemausfälle und sichtbare Schäden am Flugzeug habe man ebenfalls nicht festgestellt. Die Ursachen des Vorfalls würden nun untersucht.

Russischer Hoffnungsträger

Die Irkut MS-21 ist der große Hoffnungsträger der zivilen Luftfahrtindustrie Russlands. Der moderne Mittelstreckenjet soll es technisch mit dem Airbus A320neo aufnehmen können.

Während die ersten vier Flugzeuge, wie die A320neo, von Pratt & Whitneys Getriebefan PW1000G angetrieben werden, setzt Irkut beim fünften Prototypen auf Triebwerkstechnik made in Russia: unter den Flügeln der Testmaschine feierten im Dezember 2020 die neu entwickelten PD-14-Turbofans Premiere.

Der in den aktuellen Zwischenfall verwickelte erste Prototyp soll im Laufe des Jahres ebenfalls auf PD-14 umgerüstet werden.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | 19.01.2021 07:30

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Beitrag vom 18.01.2021 - 20:51 Uhr
Mit Schneefahrwerk wär nix passiert ...
Beitrag vom 18.01.2021 - 17:59 Uhr
 https://aviaforum.ru/threads/mc-21-novosti-proekta.20274/page-441
hier kann man im Hintergrund den Runway ohne Schnee sehen. Sind zur Seite rausgerollt
Beitrag vom 18.01.2021 - 16:17 Uhr
Hinweis: Der Vorfall ereignete sich nicht nach der Landung. Von UAC wurde inzwischen bestätigt, es sich um einen Test handelte, einen geplanten Startabbruch nach simuliertem Triebwerksaufall. Es wurden dabei keine Ausfälle oder Probleme an Board festgestellt. Warum man trotzdem über das Pistenende (die Piste ist übrigens ganze 5400m lang) rausgerollt ist, wird jetzt untersucht.
 https://twitter.com/UAC_Russia/status/1351162772814442499

Nachtrag: Scheinbar die die Maschine nicht über das Pistenende sondern seitlich von der Piste in den Schnee gerollt. Die Bilder geben leider keine 100%igen Aufschluss über die Position, auf der die Maschine zum stehen gekommen ist.

Dieser Beitrag wurde am 18.01.2021 17:02 Uhr bearbeitet.


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