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Die 787 ist seit 16. Januar von den Behörden wegen der Brandgefahr ihrer Lithium-Ionen-Batterien gegroundet. Boeing hatte der FAA Ende Februar ein Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem der Konzern die Flugsicherheit seines Produkts wieder herzustellen hofft.
"Wir haben 200.000 Stunden Arbeit in Tests investiert, um herauszufinden, was schief gelaufen ist und wie wir es in Zukuft verhindern können", sagte Conner. An der 787 Endmontagelinie im Werk Everett (Washington) würden zwei Krisenstäbe - "Fehleranalyse und Korrekturmaßnahmen zur Vermeidung" und "Wiederaufnahme des Flugbetriebs" - rund um die Uhr am akutesten Problem des Konzerns arbeiten.
Mit mehr Abstand zwischen den acht Batteriezellen will Boeing das Risiko neuer Kettenreaktionen im Akku verringern. Die Piloten sollen vor jedem Start die Batterien checken und mit zusätzlichen Sensoren und Spannungsmessern Probleme früher erkennen. Überhitzt ein Akku, soll eine feuerfeste Box die umgebenden Elektroanlagen schützen. Rauch und austretende Flüssigkeiten will Boeing in diesem Fall kontrolliert ableiten.
Am Konzept einer Lithium-Ionen-Batterie hält Boeing aber fest. "Wir sehen keine Notwendigkeit, hier umzuschwenken", sagte Conner. Airbus hatte nach den Problemen bei Boeing den geplanten Einsatz von Li-Batterien im neuen Langstreckentyp A350 XWB verworfen und wird seine Flugzeuge auch weiterhin nur mit konventionellen Nickel-Cadmium-Batterien bestücken.
Bei Boeing wartet man inzwischen mit spürbar zunehmender Ungeduld auf das Urteil der FAA zu den vorgeschlagenen Modifikationen. Die Behörde will sich aber nicht drängen lassen. "Die FAA wird die Vorschläge des Herstellers zunächst gründlich auswerten", äußerte sich FAA-Chef Mike Huerta in einer knappen Erklärung.
Thomson und Norwegian planen um
Das Akkuproblem binde im gesamten Konzern Ressourcen und habe Arbeiten an neuen 787 und 777 Programmen inzwischen etwas verlangsamt, räumte Conner ein. Noch gehe Boeing aber davon aus, bis Jahresende die monatliche 787-Produktion auf den beiden Endmontagelinien auf zehn Einheiten zu verdoppeln.
Airlines, die in den nächsten Monaten die Aufnahme von 787-Flügen geplant hatten, disponieren inzwischen um. Der britische Ferienflieger Thomson greift auf seine 767-Flotte zurück. Norwegian Air Shuttle hat für den Start ihrer Langstrecken von Oslo nach New York und Bangkok inzwischen zwei Airbus A340-300 im Wetlease aufgetrieben.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 06.03.2013 09:43
Kommentare (5) Zur Startseite
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Allein schon die Wortwahl: Risiko verringern. Wenn das Ziel der eilig entwickelten Notlösung schon nur eine Risikoverringerung ist, dann kann man doch nicht davon ausgehen, dass eine FAA, die ihrerseits sicher auch unter einem gewissen Druck steht, das einfach durchwinkt.
Ist denn der ursächliche Fehler überhaupt gefunden worden? Wenn es ein zu geringer Zellenabstand gewesen ist, wofür dann die feuerfeste Ummantelung?
Viel Spaß auf dem nächsten Transpazifikkurs, 330 Minuten entfernt vom nächsten Strip.
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...will Boing das Risiko neuer Kettenreaktionen im Akku verringern...
verringern hat mit "Fail Safe" oder "Redundanz" nicht wirklich viel gemein.
Das wird nicht viel nützen.