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Air Alps kämpft um ihr Überleben

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AirAlps Dornier 328-100, © R Schieder

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INNSBRUCK - Auf einer außerordentlichen Gesellschafter-versammlung wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Günter Gast zum Nachfolger des ausscheidenden Geschäftsführers der Welcome Aviation Group Oliver Ladurner bestellt. Gast soll die angeschlagene Welcome-Tochter Air Alps vor der drohenden Insolvenz retten. Die Sanierung schließe auch die Verwertung aller nicht zum Betrieb notwendigen Aktiva nicht mehr aus, berichtet heute (Dienstag) die "Tiroler Tageszeitung".

Nach einer Neuausschreibung der geförderten Flugverbindung von Bozen nach Rom durch die Südtiroler Provinzregierung verlor Air Alps im letzten Dezember die Betriebsrechte ihrer einzigen, noch verbliebenen (eigenständigen) Linie. Zuletzt flog der 1998 von Mitarbeitern der Schweizer Air Engadina gegründete, ehemalige KLM-Franchisepartner und designierte Erstkunde für den (dann doch nicht gebauten) Dornier 428 Jet im Wetlease für Austrian Zubringerdienste von Linz nach Wien.

Auf Grund veränderter Betriebsbedingungen, wie gedeckelte Oneway-Tarife zwischen 116 und 136 EUR, sowie einem verpflichtenden Angebot von wochentags mindestens vier Rotationen mit einer Minimalkapazität von 50 Sitzen, bei gleichzeitiger Reduktion der PSO-Zuschüsse, geht Gast davon aus, dass weder eine Neubewerbung noch der Betrieb der Strecke Aussicht auf Erfolg hat. Im Herbst bot Air Alps noch unter Verzicht auf Förderungen einen auf den doppelten Tagesrand beschränkte Verbindung an. Dies lehnte die Bozener Landesbehörde als ungenügend ab

Air Alps verfügt derzeit über drei Dornier 328-100 Turboprops mit 31 Sitzen und beschäftigt laut Zeitung noch neun Besatzungen, die allerdings zum Teil aus der italienischen Lohnausgleichskasse bezahlt werden. Die Airline weist nach 3 Millionen EUR Verlust im Vorjahr ein negatives Kapital aus und ist derzeit nur auf Grund einer Haftungserklärung des Welcome Air Haupteigentümers, der Schweizer REMI Gruppe, betriebsfähig.

Indessen sollen die Eigentümer der Mutter Welcome Air ihr Interesse bekundet haben, die 30 Prozent Anteile der Südtiroler Miteigentümer zu übernehmen. Gast nannte noch keinen Geschäftsplan. spricht gegenüber der Tiroler Tageszeitung aber von "vier Szenarien", von denen eines bereits "weit gediehen" sei. Eine Option sei das "Abstoßen der Airline", er ginge aber davon aus, dass Air Alps heuer wieder fliegen wird.
© aero.at | Abb.: R. Schieder | 12.03.2013 14:03

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Beitrag vom 12.03.2013 - 16:11 Uhr
Das PSO-Profil dürfte auf eine kolportierte Neugründung von Südtiroler Investoren zugeschnitten sein, die mit einer ATR auf die Strecke gehen wollen. Die Anforderungen sind freilich utopisch. deswegen dürfte sich auch Darwin aus dem Projekt wieder zurückgezogen haben. Als Codesharepartner von Alitalia hat Air Alps in ihren besten Zeiten auf sechs (!) Rotationen gerade mal ein Drittel der geforderten Kapazität befördert.
Beitrag vom 12.03.2013 - 15:17 Uhr
Es besteht also noch viel Einsparungspotential beim italienischen Staat, wenn noch österreichische Airlinebesatzungen subventioniert werden können. Und das die Südtiroler Landesregierung 4 Rotationen am Tag mit einer Mindestkapazität von 50 Sitzen fordert ist ja Wahnsinn. Kann die Südtiroler Wirtschaft nicht auch mit einem doppelten Tagesrand mit 31 Sitzen leben? Oder lebt (Nord-) Italien noch im Schlaraffenland?


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