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Augsburg Airways bereitet sich auf Betriebsschließung vor

Augsburg Airways E195
Augsburg Airways E195, © Embraer

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ERDING - Nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" verhandeln Gesellschafter und Belegschaft seit Montag über einen Sozialplan. Bis Ostern sollen bis zu 350 Mitarbeiter die Kündigung erhalten. "Verhandlungsgrundlage, die uns vom Gesellschafter mitgeteilt wurde, ist die Einstellung des Flugbetriebs und vollständige Schließung des Unternehmens zum 31. Oktober dieses Jahres," erklärte dazu Arbeitnehmervertreter Ralph Schönfelder gegenüber der Zeitung.

Wie berichtet, endet die Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und ihrem langjährigen Regionalpartner Ausgburg Airways mit Beginn des nächsten Winterflugplans. Laut Jörg Handwerg, Sprecher der Vereinigung Cockpit, sei derzeit nicht abzusehen, wie es nach dem 26. Oktober weitergeht. Es fehle schlichtweg ein rentables Geschäftsmodell.

Demgegenüber soll ein Sprecher der Airline erklärt haben, man wolle gegenwärtig weder zu internen Vorgängen noch zu Verhandlungen mit potentiellen Nachfolgern Stellung nehmen. Sicher sei derzeit lediglich ein auf die laufende Sommerflugplanperiode befristeter Vertrag mit Swiss zur Bedienung der Zubringerstrecke von Nürnberg nach Zürich. Dafür stelle die Airline eine Dash8-Q400 Turbopropmaschine ab.

Nach der Einstellung ihrer eigenständigen Liniendienste ab Augsburg (durch die Vorgängergesellschaft Interot-Airways der Unternehmensgruppe Haindl) flog die restrukturierte Ausgburg Airways seit 2002 ab München ausschließlich Partnerdienste für die Lufthansa, zuletzt mit einer Flotte von zehn Bombardier Dash-8 Q400 Turboprops und fünf von Lufthansa geleasten Embraer 195 Jets. Zwei eigene Embraer 190 Jets kamen auch auf Charterdiensten zum Einsatz.

Nach der Insolvenz von OLT-Express im Januar und dem weitgehenden Rückzug von Air Berlin aus dem deutschen Regionalverkehr liegen zwar viele dezentrale Strecken brach, die nach Einschätzung von im Regionalbetrieb aktiven Airlinern gegenwärtig nur mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko zu betreiben wären.

Derzeit konzentriert sich die Lufthansa im Regionalbereich auf Zubringerdienste mit eigenem Gerät zu ihren Hubs in Frankfurt und München, schwerpunktmäßig auf Strecken mit einem Aufkommen von jährlich über 100.000 Passagieren. Das dezentrale Geschäft wird künftig an die Tochterairlines Germanwings und Eurowings ausgelagert.
© aero.at | Abb.: W.Hennies, Flughafen München | 22.03.2013 14:05

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Beitrag vom 24.03.2013 - 10:54 Uhr
Ja, hammerhart, was die LH da durchzieht. "Score" sollte tatsächlich "Scare" heißen.
Der Hintergrund: Die Töchter sollen mehr leisten,
Das Ziel: Mehr Effizienz (Crews wie Gerät) bei CL, EW und EN soll schrittweise C9, C3 und IQ ersetzen.
Die Alternative: Die LH-Airlines müssten Regionalkapazität abbauen und die Partner fürs gleiche Geld mehr fliegen.
Ergo, entweder landen die eigenen Crews beim Arbeitsamt, oder die der Partner.
Die Entscheidung ist bekannt, und das Resultat absehbar.

Noch ist aber nicht aller Tage Abend. Der Bedarf für regionale Dezentralverbindungen ist ja nach wie vor da.
Fragt sich nur, wer da in diesen Zeiten investiert, mit höchst marginalen Erfolgsaussichten: Münster-Osnabrück, Bremen, Dresden, Nürnberg, Karlsruhe, auch auf österreichischen Flughäfen, wie Graz und Linz.

Dieser Beitrag wurde am 24.03.2013 11:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.03.2013 - 10:27 Uhr
tja sehr bitter, wie da ein Unternehmen "abgedreht" wird
Beitrag vom 22.03.2013 - 22:40 Uhr
Sehr schade drum - war wirklich sehr angenehm mit denen zu fliegen.

Ich wünsche allen Mitarbeitern viel Erfolg und schnelles Gelingen bei der Suche nach einem neuen Job.


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