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Air France-Jet bricht Flug wegen zu langer Dienstzeit ab

Air France Airbus A340
Air France Airbus A340, © Air France

Aktuelles aus dem Ressort Sicherheit

BREST/PARIS - Nach Berichten französischer Medien landete ein Air France-Airbus A340 am Donnerstag am Weg von Detroit nach Paris CDG in Brest (Bretagne), weil die Arbeitszeit der Piloten überschritten war.

Die Maschine war zuvor bereits wegen eines Medicals unplanmäßig auf dem kanadischen Flughafen St. John's International zwischengelandet.

Durch die Verzögerung reichte die gesetzlich begrenzte Arbeitszeit der Crew nicht mehr bis zu dem nur noch eine Stunde Flugzeit entfernten Zielflughafen Charles de Gaule aus.

Nach Austausch der Crew und einem dreistündigen Aufenthalt in Brest erreichten die 266 Passagiere ihr Ziel mit über sechs Stunden Verspätung.

Update 23.3.13, 22:00
© aero.at | 22.03.2013 17:31

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Beitrag vom 25.03.2013 - 09:02 Uhr
Eine ganze Besatzung zu organisieren ist es nicht so einfach.
Zuerst hatte die Maschine durch die Enteisung in YYT sehr viel Zeit verloren. Dadurch war die gesamte Crew not legal und MUSSTE den Dienst einstellen ( Crew war inwischen13h20 unterwegs statt 9h10).
Die Maschine kam um 14h20 TU in BES an und flog um 17h40 TU nach CDG weiter.
Die Stand-by Dienste erfolgen bei AF nur auf der Basis und die Einsatzleitung darf die Flugbegleiter nicht vorm Dienstanfang kontaktieren. Die Anzahl der anwesenden Crews hängt von Erfahrungswerten ab. Alle Flugbegleiter haben nicht das Type-rating, haben einen 6-Stündigen Stand-by-dienst und dürfen keinen Flug machen, der außerhalb dieser Zeitspanne liegt. Die größte Welle liegt zwischen 8h30 und 11H00. Der erste Flug nach BES ging um 10h30 und der nächste um 15h35. Ich gehe davon aus, daß um 8.30 nicht genügend "340-qualified" Crews da waren. Damit war ein Abflug um 10h30 nach BES unmöglich.
Es wurde kein Flug nach DTW annulliert. Die Maschine ging spät am Abend raus.

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2013 09:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.03.2013 - 22:34 Uhr
@fbwlaie

Ich kann dir leider keine konkrete Zahl oder einen konkreten Link nennen.

Lediglich soviel:
In der Crewlounge (Flugbegleiter.net/forum) wurde das Thema auch mal vor einiger Zeit erörtert.
Systematisch ist bei mir folgendes hängen geblieben:
- Bis zu einer gewissen Dauer darf der Einsatz ohne wenn und aber terminiert sein.
- Danach gibt es eine Übergangszeit, in der der Weisungsbefugte Chef (Captain) die Crew befragen kann (muss?) und danach selber entscheiden darf.
- Ab einer darüber hinaus reichenden Einsatz-Zeit ist die Crew "not legal" und soll (muss?) die Diensttätigkeit einstellen.
- Die Folgen für Einsatzplanung und PAXe haben für die letztendliche Absage, den letztendlichen Abbruch des Einsatzes keine Rolle zu spielen. Angeblich geht Sicherheit vor.

Dies alles wäre aber von einem Insider/Fachmann zu bestätigen.
Beitrag vom 24.03.2013 - 12:11 Uhr
"Prinzipienreiterei"
Um wieviele Stunden darf der Kaptitän der Arbeitszeit verlängern, ohne dass eine echte Notlage vorliegt?
Eine Notlage wäre z.B. wenn ein geeigneter Alternativflugplatz wegen Wetter oder anderer Ereignisse plötzlich nicht mehr geeignet ist.


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