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Boeing KC-46A leckt beim Betanken

KC-46-Tanker
Boeing hat beim neuen KC-46-Tanker auch Probleme mit dem zentralen Schlauchsystem, © Boeing

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CHICAGO - Boeing und die US Air Force gehen einem neuen Problem mit dem Tanker KC-46A Pegasus nach: Demnach verliert das Flugzeug beim Betanken anderer Flugzeuge in der Luft übermäßig viel Kerosin. Derweil sind andere Mängel der KC-46A noch immer ungelöst. Die Boeing KC-46A verliert Sprit. 

Für ein Flugzeug, das eigens zum Betanken anderer Flugzeuge in der Luft entwickelt wurde, ist dieser Umstand per se nicht ungewöhnlich, sofern der "verlorene" Sprit direkt in den Tanks der angedockten Maschinen landet. 

Bei Boeings Pegasus-Tanker aber verhalten sich die Dinge etwas anders: Schon im Juli 2019 stellte die US Air Force bei Testflügen an der KC-46A "übermäßige Kraftstofflecks" fest, wie die Website Flight Global berichtet. 

Seit dem 30. März 2020 nun ist der exzessive Kerosinverlust seitens der US-Luftwaffe offiziell als Mangel der Kategorie 1 eingestuft – definiert als Problem, das die Einsatzfähigkeit der Staffel beeinträchtigt oder zum Verlust des Waffensystems, Todesfällen und schweren Verletzungen führen kann.

Suche nach der Ursache

Obwohl der Mangel laut Air Force schon seit acht Monaten bekannt ist, scheint die genaue Ursache für den massiven Kerosinverlust noch nicht abschließend geklärt. "Die Luftwaffe und Boeing arbeiten zusammen, um die Grundursache zu ermitteln und Korrekturmaßnahmen zu ergreifen", heißt es in einer Erklärung der US Air Force. 

"Das KC-46-Programmbüro überwacht weiterhin die gesamte KC-46-Flotte und verbessert die Abnahmetests des Kraftstoffsystems, um potenzielle Lecks schon im Werk zu identifizieren, in denen sie vor der Auslieferung repariert werden können." 

Boeing nannte Leckagen im mehrschichtigen Dichtungssystem der KC-46A als mutmaßlichen Auslöser des Mangels. "Mehrere" KC-46A seien davon betroffen. Der Hersteller ist gemäß Angaben der US Air Force vertraglich verpflichtet, das Problem auf eigene Kosten zu beseitigen – und zwar so schnell wie möglich. Der neue Boeing-Chef David Calhoun hatte im Januar kurz nach Amtsantritt erklärt, die KC-46A habe für ihn auf dem Militärsektor höchste Priorität.

Einsatz "nur im absoluten Notfall"

Für Boeings neues Tankflugzeug, das auf der 767-200 basiert und die alternden KC-135 und KC-10 ersetzen soll, ist das undichte Kraftstoffsystem indes nur ein Problem unter vielen. 

Nicht weniger als drei ungelöste Probleme der Kategorie 1 stehen derzeit auf der Mängelliste des Programms, das ohnehin Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückliegt. 

So ist zum Beispiel das "Remote Vision System" der Pegasus nach wie vor fehlerbehaftet. Es soll dem "Boomer", dem Bediener des Tankauslegers, die Arbeit ohne direkten Blickkontakt mit dem zu betankenden Flugzeug ermöglichen. 

Allerdings liefert das aus zahlreichen Sensoren und Kameras bestehende System bei bestimmten Lichtverhältnissen irreführende Eindrücke. Bei Testflügen war es deshalb zu ungewollten Kontakten des Auslegers mit Empfängerflugzeugen gekommen. 

Des Weiteren hat die Pegasus Probleme mit der korrekten Verbindung zu leichteren Flugzeugen, wie etwa der A-10 Thunderbolt II, die nicht genügend Gegendruck zum Einrasten des Tankauslegers entfalten können. 

David Goldfein, Stabschef der US Air Force, urteilte deshalb erst vor rund einem Monat gegenüber dem US-Senat, er würde die KC-46A nur im absoluten Notfall als Tankflugzeug heranziehen – etwa dann, wenn es zu einem Krieg mit China oder Russland käme. 
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Boeing | 05.04.2020 07:44

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Beitrag vom 06.04.2020 - 13:25 Uhr
Glaubt man den Pressemeldungen, dann sind 10 Eurofighter einsatzbereit für 4 ist ausreichende Bewaffnung für den Luftkampf vorhanden.

Die mangelnde Einsatzbereitschaft wehrtechnischen Geräts erstreckt sich über alle Bereiche der Bundeswehr, gleich ob Panzer, Schiffe, Hubschrauber, einmal angeschafftes Gerät wird nicht ausreichend einsatzfähig gehalten, sei es durch fehlende Ersatzteilbeschaffung, mangelnde Ausbildung, ungenügende Beschaffung von Missionsausrüstung.

Diese Mängel können nicht den Herstellern angelastet werden.

Noch ein Bereich in dem McKinsey heftig die Finger drin hatte/hat und bei dem der Umsatz der abrechenbaren Stunden wohl das Einzige ist, was auch nur halbwegs gut läuft...

Dieser Beitrag wurde am 06.04.2020 13:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.04.2020 - 13:12 Uhr
Glaubt man den Pressemeldungen, dann sind 10 Eurofighter einsatzbereit für 4 ist ausreichende Bewaffnung für den Luftkampf vorhanden.

Die mangelnde Einsatzbereitschaft wehrtechnischen Geräts erstreckt sich über alle Bereiche der Bundeswehr, gleich ob Panzer, Schiffe, Hubschrauber, einmal angeschafftes Gerät wird nicht ausreichend einsatzfähig gehalten, sei es durch fehlende Ersatzteilbeschaffung, mangelnde Ausbildung, ungenügende Beschaffung von Missionsausrüstung.

Diese Mängel können nicht den Herstellern angelastet werden.


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Beitrag vom 06.04.2020 - 07:03 Uhr
Tja, wenn der Wettbewerb durch Nationalismus ausgebremst wird, muss man sich halt mit dem schlechteren Produkt zufrieden geben.

Mit dieser Aussage beziehen Sie sich hoffentlich auf die Katastrophale Entscheidung A400M für unsere Truppe zu beschaffen. Eine fliegende Krücke welche bis heute ihr - ohnehin sehr dünnes und abgespecktes - Lastenheft nicht erfüllen kann und wo auch offen zugegeben wird dass dieses Lastenheft niemals erfüllt werden wird.

Ausbaden müssen es die Nutzer welcher sich Gefahr für Leib und Leben aussetzen müssen weil irgendwelchen Politikern die Subventionen für Airbus wichtiger waren als ihrer Truppe vernünftiges Gerät zu kaufen

Ich würde eher sagen, die katastrophale Entscheidung beim A400m waren wieder politisch begründete.

Es musste ja ein eigenes Triebwerk sein, und man konnte sich ja nicht mit einer Version zufrieden geben, sondern es musst jeder seine eigene Suppe kochen.

Sehen sie übrigens wunderbar beim Tiger, wenn man sich da mal einfach auf die Franz. Hap bzw. die HAD version geeinigt hätte, aber man muss ja was eigenes haben.
Dann halt eben ohne MK.

Der A400m ist ein guter Flieger, aber wer halt alles mögliche will und das zu gleich, tja, der kommt halt in Probleme.
Der A400m ist auch sicher, er könnte besser sein wenn man sich auf einen Standart hätte einigen können.
War nicht möglich.
Die Ursachen dafür sind wohl eher bei den Staaten und im Lastenheft als bei deren Umsetzung zu suchen, wobei man nicht davon sprechen kann das Airbus hier gegläntzt hat.


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