"Der Spiegel"
Älter als 7 Tage

Lufthansa-Crews meldeten 111 Mal Ölgeruch an Bord

Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt
Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

Verwandte Themen

FRANKFURT - Bei Lufthansa-Flügen haben die Crews im vergangenen Jahr 111 Mal Ölgeruch gemeldet. Vor allem der Airbus A380 war nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" betroffen. "Es kann sein, dass Öldämpfe in die Kabinenluft gelangen, wenn Dichtungen nicht perfekt funktionieren", sagte eine Sprecherin der Airline am Karsamstag auf dpa-Anfrage. Insgesamt seien bei rund 660.000 Flügen etwa 2000 Mal ungewöhnliche Gerüche gemeldet worden.

Die Fluggesellschaft in Frankfurt hatte bereits im Oktober Untersuchungen angekündigt. Das Thema werde ernst genommen, sagte die Sprecherin, es sollten aber keine Ängste geschürt werden. Ein spezieller Messkoffer soll im A380-Cockpit auf der Strecke von und nach Singapur mitfliegen. Dort häuften sich die Meldungen von Ölgeruch, berichtete "Der Spiegel" aus einer Lufthansa-internen Zeitschrift. Womöglich belaste das Klima dort die Triebwerke stärker.

Merkwürdige Gerüche sorgen immer wieder für Zwischenfälle. Ein Pilot von Condor bemerkte vor etwa einer Woche beim Anflug auf die Kanaren einen unbekannten Geruch. Der Co-Pilot setzte vorsorglich die Sauerstoffmaske auf, drei Flugbegleiter fühlten sich unwohl.

Komisch roch es auch auf einem Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Graz Anfang März, wohl wegen eines Enteisungsmittels. Bei Germanwings waren 2010 zwei Piloten fast ohnmächtig geworden, nachdem sie giftige Dämpfe eingeatmet hatten.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 31.03.2013 15:44

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 08.04.2013 - 11:02 Uhr
"Bleibt vielleicht noch zur Ehrenrettung der TW Hersteller zu sagen, dass von den gemeldeten Fällen in Deutschland von Ölgeruch bei 85% komplett ausgeschlossen werden konnte, dass dieser Geruch vom Triebwerk kommt, bei den verbleibenen Fälle ist es bei einem nicht unerheblichen Teil zumindest fragwürdig, ob das Triebwerk das Problem ist. Unschön ist es aber trotzdem, wenn auch wohl mehr ein Medienproblem in Deutschland als ein reales. Jeder Abnormale Geruch, und sei es es eine vollgeschissene Babywindel, wird hier zur Gesundheitsgefahr hochstilisiert. Ein wenig mehr Objektivität würde den Medien gut tun. Die Hersteller arbeiten schließlich daran, nur solange man nicht mit Sicherheit sagen kann, wo das Problem herkommt, kann man es auch nciht verhindern."

@SDFlight
Leider bringt die aktuelle Diskussion mit sich, dass es wirklich kaum mehr möglich ist, sachlich an die Sache heranzutreten. Oft heißt es in vielen Fällen, in denen man Ölgeruch auf dem letzten Leg wahrgenommen hatte, das es sich um eingedrungene Feuchtigkeit etc. handele. Wenn man lange genug fliegt, kann man das schon "einigermaßen" von einer Babywindel oder ähnlichem Banalen unterscheiden - vor allem im Sommer, wenn man eher selten enteist. Der Babywindelgeruch schafft es auch eher selten ins Cockpit.

Vor allem die deutschen Airlines nehmen das Problem schon ernst, man solle auf entsprechende akute körperliche Anzeichen achten und Vorkommnisse (technischer oder medizinischer Art) sofort melden. Leider ist es damit aber dann auch schon gegessen, wenn man nicht gerade sofort aus den Latschen kippt.

Nebenbei - es weiß kaum ein Arzt, worum es eigentlich geht, wenn man sich nach einem entsprechenden Vorfall auf TCP testen lassen will. Entsprechend ist das Problembewusstwein dort. Zwar genügt dann eine einfache Urinprobe, aber es gibt letztlich in Deutschland nur eine handvoll von Laboren, die TCP bzw. seine Abbauprodukte überhaupt nachweisen können! Meist sind es Unikliniken zu denen die Proben versandt werden. TCP baut sich relativ schnell im Körper wieder ab, aber als Nervengift wirkend, treten (abgesehen von den akuten Sypmtomen) Beeinträchtigungen ggf. meist erst schleichend lange Zeit nach dem eigentlich Vorfall auf. Dann aber meist bleibend.

Dieser Beitrag wurde am 08.04.2013 11:05 Uhr bearbeitet.

Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 08.04.2013 - 10:01 Uhr
Was halten die Experten von der Meldung, dass das Enteisungsmittel die Ursache (zumindest bei Condor) gewesen sein soll? Das Enteisungsmittel enthält Glycol oder andere vergleichbare Mittel.
Riecht das, wenn es teilweise verbrennt nach oder wie Öl?

Es stinkt auf jeden Fall penetrant.

Bleibt vielleicht noch zur Ehrenrettung der TW Hersteller zu sagen, dass von den gemeldeten Fällen in Deutschland von Ölgeruch bei 85% komplett ausgeschlossen werden konnte, dass dieser Geruch vom Triebwerk kommt, bei den verbleibenen Fälle ist es bei einem nicht unerheblichen Teil zumindest fragwürdig, ob das Triebwerk das Problem ist. Unschön ist es aber trotzdem, wenn auch wohl mehr ein Medienproblem in Deutschland als ein reales. Jeder Abnormale Geruch, und sei es es eine vollgeschissene Babywindel, wird hier zur Gesundheitsgefahr hochstilisiert. Ein wenig mehr Objektivität würde den Medien gut tun. Die Hersteller arbeiten schließlich daran, nur solange man nicht mit Sicherheit sagen kann, wo das Problem herkommt, kann man es auch nciht verhindern.

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 08.04.2013 - 08:54 Uhr
Was halten die Experten von der Meldung, dass das Enteisungsmittel die Ursache (zumindest bei Condor) gewesen sein soll? Das Enteisungsmittel enthält Glycol oder andere vergleichbare Mittel.
Riecht das, wenn es teilweise verbrennt nach oder wie Öl?


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden