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Bewertung und Vergabe der Handicaps im alljählichen Wiener Golfturnier durch die "Schiedsrichter" am BMVIT (Verkehrsministerium) dürfen da angesichts der letzten Entscheidungen ernsthaft hinterfragt werden. Statt geregelten Abschlägen sind Querschläge schon fast ein aufgelegter Teil des Spielverlaufs.
Mit dem aktuellen Negativbescheid zu Emirates Wunsch nach einer nunmehr täglichen Anbindung von Wien an ihr transkontinentales Morgendrehkreuz in Dubai (statt den derzeit sechs wöchentlichen Abflügen) regelt das BMVIT "potentielle Überkapazitäten" de facto auf einem der schnellstwachsenden Touristikmärkten, wohl gemerkt in Österreich: Australien. Gemeinsam mit Emirates-Partner Qantas bietet die Morgenverbindung vor allem Anschlüsse nach Ozeanien und Afrika, für den Standort unterversorgte Märkte, die Mitbewerber AUA entweder gar nicht, oder über Codesharepartner (Thai) nur marginal bedient.
Nicht genug, verbannt die Behörde auf den Emirates-Flügen auch noch die Codes von Qantas und schließt damit den Standort ohne Not aus dem weltweit vermarkteten Netz der Australier aus.
Doch selbst das reicht noch nicht: Über eine am Wettbewerb orientierte Steuerung der Transferkapazitäten hält sich die Behörde nun auch noch den einzigen, in naher Zukunft absehbaren Airbus A380 Dienst vom Hals, trotz gerade für fast 30 Millionen Euro auf "Class F"-Standard erweiterter Runways.
Schützt das restriktiv ausgelegte Verkehrsabkommen nun tatsächlich das Langstreckeninteresse von Homeccarrier Austrian? Laut Emirates überlappen sich ihre Märkte gerade einmal auf 9 von 87 Zielen, drei davon haben ein bedeutungsloses Aufkommen, und nur vier betreffen die AUA-Langstrecke. Aus einer KURIER-Anlayse zum Winter 2012 ergibt sich ein Marktanteil von Emirates auf diesen Strecken von rund 7 Prozent der Sitzkapazität von Austrian. Nicht eingerechnet sind dabei Transfers in Drittmärkte, die Austrian via Codeshares anbietet.
Quantitativ ist auch der letzte Bescheid unbedeutend. Der nicht bewilligte 14. Wochenflug von Emirates macht gerade einmal 4,8 Prozent der aktuellen Gesamtkapazität zwischen Wien und Dubai aus.
Mit der Übernahme von Austrian ist die Lufthansa dem Standort gegenüber zweifelsohne in der Verantwortung, und umgekehrt auch Österreich ihrem nachbarlichen Partner. Als dessen Steigbügelhalter opfert das Land mit solchen Manövern freilich seine ureigensten Interessen. Dem mit Global-Verbindungen ohnehin nicht gerade verwöhnten Standort ist damit sicher nicht gedient.
© Bob Gedat | Abb.: Ingo Lang | 19.04.2013 20:25
Kommentare (16) Zur Startseite
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Weiter abgelegen als den Münchner Flughafen kann man einen Flughafen z.B. in Deutschland quasi nicht hinbekommen.
Selbst dort gibt es aber ein Quasi-Nachtflugverbot, weil gewisse Kleingruppen zu viel Asterix gelesen haben und nicht bereit sind, ihre beknackten Heimatsentimentalitäten dem Gemeinwohl unterzuordnen.
Naja, der Flugbetrieb läuft ja auf Tyrolean Basis
Ich glaube im D Kulturraum ist in Zukunft vor allem 1 Aspekt ein klarer Standortvorteil: Kein Nachtflugverbot, und das ist in der BRD ja faktisch für PAX Maschinen nicht zu haben (auch in LEJ nicht)
So wird sich nach meiner Einschätzung der weltweite Umsteigeverkehr weiter an Deutschland vorbeientwickeln...
Der BER glänzt vor allem mit hohen Gebühren, beknackten(sorry) Anflugrouten und unsicheren Nachtflugregulierungen (Stichwort planungssicherheit)