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Boeing übersteht Dreamliner-Desaster glimpflich

B748
Boeing 747-8 Produktion, © The Boeing Company

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CHICAGO - Boeing hat sich von dem Batterie-Desaster um seinen Langstreckenjet 787 "Dreamliner" nicht unterkriegen lassen. Im ersten Quartal verdiente der Airbus-Rivale unterm Strich 1,1 Milliarden US-Dollar (849 Mio. Euro) und damit ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. "Wir blicken zuversichtlich auf das Jahr", sagte Konzernchef Jim McNerney. Für Boeing erwiesen sich gestiegene Auslieferungen seines Mittelstrecken-Erfolgsmodells 737 sowie des Großraumfliegers 777 als Glücksfall.

Auch das zweite Standbein mit Rüstungsgütern, Sicherheits- und Weltraumtechnik warf mehr Geld ab. Boeing hatte es geschafft, die Kosten zu drücken und musste zudem weniger Steuern zahlen.

Das Krisenmanagement gefiel den Börsianern, die mit schlechteren Ergebnissen gerechnet hatten: Die Aktie legte im frühen New Yorker Handel um 4 Prozent zu. Sie steht sogar höher als im Januar, als die US-Flugaufsicht dem "Dreamliner" die Starterlaubnis entzogen hatte.

Boeing hatte zu dem Zeitpunkt auch die Auslieferung neuer "Dreamliner" gestoppt. Der Konzernumsatz fiel dadurch um 3 Prozent auf 18,9 Milliarden US-Dollar. Mittlerweile hat der Hersteller jedoch eine Lösung für die Probleme mit den verbauten Batterien gefunden. Die bereits produzierten Maschinen werden gerade entsprechend umgebaut und dürfen dann abheben.

"Unsere wichtigste Aufgabe in den kommenden Tagen ist es, die 787-Flotte unserer Kunden komplett zurück in den Dienst zu bekommen und die Auslieferungen wieder aufzunehmen", sagte Konzernchef McNerney. Die Batterien werden feuersicher ausgelegt, um Vorfälle wie zu Jahresbeginn zu vermeiden: Bei zwei Jets waren kurz hintereinander ein Feuer beziehungsweise ein Schmorbrand ausgebrochen. Beide Vorfälle liefen letztlich glimpflich ab.

Vermutlich hatten interne Kurzschlüsse die Brände verursacht. Nun werden die Batteriezellen besser von einander getrennt und die ganze Batterie bekommt ein feuerfestes Edelstahl-Gehäuse. Jeder "Dreamliner" hat zwei der Akkus an Bord. Sie dienen zur Stromversorgung, wenn das Flugzeug am Boden steht, oder als Notsystem bei einem Energieverlust in der Luft.

Für das laufende Jahr hält die Boeing-Spitze an ihren Zielen fest. Insgesamt will der Konzern 635 bis 645 Verkehrsflugzeuge ausliefern, davon mehr als 60 Exemplare des "Dreamliners". Unklar ist allerdings, wie hoch der finanzielle Schaden durch das Flugverbot liegt. Zu den Umbaukosten kommen Schadenersatzforderungen von Airlines für den Ausfall hinzu.
© dpa-AFX, aero.de | 24.04.2013 14:13


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