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Air Berlin startet mit mehr Verlust ins Jahr

Air Berlin Boeing 737-700WL
Air Berlin Boeing 737-700WL, © Ingo Lang, edition airside

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BERLIN - Die Fluggesellschaft Air Berlin ist zum Jahresstart wieder tiefer in die roten Zahlen geflogen. Auch wegen der Kosten für das laufende Sanierungsprogramm wuchs der Verlust im ersten Quartal unter dem Strich um ein Fünftel auf 196 Millionen Euro, wie der Lufthansa-Konkurrent überraschend am Dienstagabend mitteilte. Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer sieht das Unternehmen dennoch auf dem Weg der Gesundung.

Im laufenden Jahr soll Air Berlin vor Steuern und Zinsen (EBIT) weiterhin eine schwarze Null erreichen.

Der saisontypische Verlust zehrte das Eigenkapital komplett auf: Es belief sich Ende März auf minus 53 Millionen Euro. Fluggesellschaften schreiben im Winter meist rote Zahlen. Ihre Gewinne fliegen sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer ein.

Vollere Maschinen

Während das Sitzplatzangebot von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal um elf Prozent schrumpfte, ging der Umsatz lediglich um drei Prozent auf 792 Millionen Euro zurück. Dies verdankte Air Berlin unter anderem deutlich volleren Maschinen. Trotz dieses Erfolgs wuchs der operative Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) um mehr als ein Viertel auf 188 Millionen Euro. Allerdings hatte die Gesellschaft ein Jahr zuvor mit dem Verkauf von Vermögenswerten einen Sondergewinn eingestrichen. Diesmal lasteten millionenschwere Kosten etwa für den eingeleiteten Stellenabbau auf dem Ergebnis.

Air Berlin hatte wegen jahrelanger Verluste 2011 einen Schrumpfkurs eingeleitet und ihr Flugangebot zusammengestrichen. Die Flugzeugflotte soll bis Ende des Jahres von 155 auf 143 Maschinen schrumpfen.

Stellenabbau läuft

Spürbare Erfolge des seit Anfang 2013 laufenden Sanierungsprogramms "Turbine" erwartet das Management erst ab dem dritten Quartal. Im Gesamtjahr soll das Programm das Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessern. Bis zum Jahresende soll sich dadurch auch das Eigenkapital wieder erholen, wie Finanzchef Ulf Hüttmeyer ankündigte. Mittelfristig wolle Air Berlin eine Eigenkapitalquote von 15 bis 20 Prozent erreichen.

Die angekündigten Stellenstreichungen sind den Angaben zufolge bereits in vollem Gange. Bis Ende Mai sollen 250 Vollzeitarbeitsplätze abgebaut sein. Insgesamt stehen bei Air Berlin 900 Arbeitsplätze auf der Streichliste, rund jede zehnte Stelle fällt damit weg. Piloten und Techniker können zum arabischen Air-Berlin-Partner Etihad wechseln, der die Fluglinie wiederholt mit Kapital und Krediten versorgt hat.
© dpa-AFX | 15.05.2013 06:27

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Beitrag vom 15.05.2013 - 09:31 Uhr

Das können die letzten Manager allein gar nicht verbockt haben. Da müssen die eigentlichen Ursachen schon weit in die Aera Hunold hinein reichen. elegschaft das die überleben. Zweifel daran muss man bei diesen Zahlen leider haben.

Deshalb hat er ja bei vielen auch den Kosenamen Unhold.
Beitrag vom 15.05.2013 - 09:22 Uhr
Kann ich Runway leider nur zustimmen. Da muss es bei AB schon sehr tief liegende Probleme geben, wenn solche Zahlen bei einer durchschnittlichen Auslastung der Flüge von mehr als 80% zustande kommt.
Ich kann AB nur wünschen, dass man die richtigen Schritte in Zukunft macht
Beitrag vom 15.05.2013 - 08:52 Uhr
Umsatz von 792 Mill. und ein Verlust vor Steuern und Zinsen von 196 Mill. Auch wenn anerkannter Weise im
1. Quartal bei vielen Airlines ein nahezu unvermeidbarer Verlust anfällt ist das selbst bei (ständigen) Sonderabschreibungen ein kaum noch zu erklärendes Missverhältnis von 25% Verlust vom Umsatz.. In der Tendenz geht es ja seit Jahren so das nur mit Sondermaßnahmen (um nicht zu sagen Finaztricks) der Laden am laufen gehalten wird.

Das können die letzten Manager allein gar nicht verbockt haben. Da müssen die eigentlichen Ursachen schon weit in die Aera Hunold hinein reichen. Was hat der Laden denn überhaupt noch an Substanz?

Ich bin immer gern mit Air Berlin geflogen und wünsche für die Belegschaft das die überleben. Zweifel daran muss man bei diesen Zahlen leider haben.


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