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Aeroflot erwägt Gründung einer Lowcost-Tochter

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Aeroflot Airbus A320, © Ingo Lang, Edition Airside

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MOSKAU - Aeroflots neuer Zentralvorstand dachte bei seiner ersten Sitzung laut über eine eigene Lowcost-Airline nach. Eine 100-prozentige Billigtochter soll die Marktposition der Aeroflot weiter festigen.

Bei den Passagieren hält Aeroflot unter den russischen Airlines derzeit einen Anteil von 39 Prozent.

Der Billigableger soll sich von der Mainline grundlegend unterscheiden. So würden Dienstleistungen wegfallen, die viele Passagiere als "unwichtig" sehen. Angepeilt sind Tarife, die bis zu 40 Prozent unter den Angeboten traditioneller Linienairlines liegen. Das neue Angebot soll auch mit der Bahn konkurrieren, verlautete Aeroflot in einer Aussendung. Mit der avisierten Neugründung dürften auch frühere Pläne vom Tisch sein, die Regionaltochter Donavia in einen LCC zu wandeln.

Aeroflot hofft die neue Lowocost-Tochter bereits 2014 in die Luft zu bekommen. In den ersten zwei Jahren seien nur aufkommenstarke Routen im europäischen Teil Russlands geplant, die später auch nach Osten und in die GUS-Staaten ausgeweitet werden sollen.

Den ersten Versuchen mit russischen Lowcost-Airlines war bis jetzt wenig Erfolg beschert. Die 2006 von dem russischenn Oligarchen Boris Berezovsky gegründete "Skywest" ging nach Verlusten von rund 80 Millionen USD pleite, und auch die mit amerikanischem Geld finanzierte Avianova flog nach einem Abgang von 38 Millionen USD in die Insolvenz. Als Gründe für die Fehlstarts werden die hohen Gebühren auf russischen Flughäfen und die hohen Betriebskosten westlichen Fluggeräts gesehen, letztere vor allem auf Grund exorbitanter Steuern.

So soll Moskaus Sheremeteyvo Airport der zwölft-teuerste Airport der Welt sein. Dennoch starteten inzwischen auch westliche Lowcostcarrier wie Easyjet und Wizzair erste Dienste nach Russland.

Während Aeroflots Management eine steigende Nachfrage nach Billigflügen sieht, bezweifelt SkyExpress CEO Marina Bukalova dies. In einem früheren Statement erklärte Bukalova der Hauptgrund für die Pleite von Skywest sei ein zu geringes Aufkommen gewesen. "Die Russen brauchen nicht in verschiedene Städte zu fliegen", so Bukalova gegenüber dem russischen RBC-Magazin.

Ungeachtet der Startschwierigkeiten auf Russlands Lowcost-Märkten, plant auch Moskaus UTAir eine Billigtochter. Dazu soll der rund 100km von Moskau entfernte Militärflughafen Yermolino bis 2015 zu einem Lowcost-Hub umgebaut werden. Laut einem Vertrag mit der Regierung der Region Kaluga will UTAir dort für 200 Millionen USD ein neues Terminal für 6 Millionen Passagiere bauen und bis zu 20 Airbus A320-Maschinen stationieren, berichtete im Mai die "Moscow Times".
© aero.at | 30.07.2013 14:27

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Beitrag vom 30.07.2013 - 18:26 Uhr
Naja, der Kapitalismus hat wohl mittlerweile auch Russland fest im Griff... Bin mal gespannt wann die erste Airline die billigsten Stehplätze anbietet. Es gab ja in Vergangenheit schon diverse Entwürfe solcher Sitzhilfen.


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