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Indien setzt Lufthansa mit Verkehrsabkommen unter Druck

Swiss Airbus A340-300
Swiss Airbus A340-300, © Swiss

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FRANKFURT - Erneut muss Lufthansa um die Verkehrsrechte ihrer Tochterairlines Swiss und Austrian in Indien bangen. Luftfahrtminister Ajit Singh lasse derzeit einen Entzug der Betriebsgenehmigungen von Swiss und Austrian prüfen, schreibt die Zeitung "FirstPost". Singh sehe die Luftverkehrsabkommen mit der Schweiz, Österreich und Deutschland verletzt, lautet die offizielle Begründung. Tatsächlich dürfte es Singh um eine Star Alliance-Mitgliedschaft für Air India gehen.

Der Minister könnte - rein formal betrachtet - sogar gute Karten haben, bei der indischen Luftfahrtbehörde DGCA ein Grounding von Swiss und Austrian zu erwirken. Eine Regelung in den Abkommen aus den 90er Jahren besagt nämlich, dass die für Indien-Flüge zugelassenen Airlines mehrheitlich Eignern des Staats gehören müssen, mit dem der Vertrag geschlossen wurde.

Weder auf Swiss noch auf Austrian trifft das noch zu - beide sind inzwischen Tochtergesellschaften der Deutschen Lufthansa. Von den Betriebsrechten von Swiss und Austrian profitiere also das falsche Land, argumentiert Singh.

Bereits im September 2011 hatte Indien die Betriebserlaubnis von Swiss und Austrian deswegen in Frage gestellt - kurz nachdem das Lufthansa-Bündnis Star Alliance der indischen Staatsairline Air India eine Aufnahme verweigert hatte. Der Streit konnte damals jedoch auf diplomatischer Ebene beigelegt werden.

Indien hat im vergangenen Jahr Reformen auf den Weg gebracht, die seinen bislang streng regulierten Luftverkehrsmarkt öffnen sollen. Auf die Direktanbindung an Wien und Zürich will Singh wohl auch gar nicht verzichten.

Der Minister schiebe die Abkommen lediglich vor, um den anschlagenen Staatscarrier Air India doch noch bei Star Alliance unterzubringen, sagte eine Quelle der "FirstPost".

"Inoffiziell kann ich Ihnen sagen, dass wir von Lufthansa Unterstützung bei der Aufnahme von Air India in die Star Alliance erwarten", wird der Informant zitiert. "Aber Lufthansa blendet das vollkommen aus, sie haben diesem Thema nicht soviel Aufmerksamkeit gewidmet, wie sie es hätten tun sollen."

Die Mitglieder der Star Alliance befanden im August 2011 nach einer vierjährigen Aufnahmephase, dass Air India die Bedingungen für einen Allianzbeitritt nicht erfülle. Lieber hätte Star in der Folgezeit die private Jet Airways ins Boot geholt. Nach dem kürzlich vollzogenen Einstieg von Etihad Airways bei Jet Airways ist dieses Thema aber wohl vom Tisch.
© aero.de | Abb.: Swiss | 13.08.2013 09:43

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Beitrag vom 15.08.2013 - 11:22 Uhr
Vielleicht kann man bei KE Research ja auch mal ausrechnen, wieviel von dieser "Entwicklungshilfe" als Aufträge an deutsche Unternehmen zurück geflossen sind.

.....

Danke für die sehr trockene und gute Antwort die mir den Morgen gerettet hat. bluedanube ist ganz offensichtlich als Oesterreicher ein sehr guter und intimer Kenner Deutscher Verhältnisse. bluedanube , hast Du noch Brüder ??


Im übrigen versuchen die Inder nur auf Ihre Art ihre Wirtschaftsinteressen zu vertreten; ob das dilletantisch war und in die Hose geht wird man sehen .

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2013 11:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.08.2013 - 11:07 Uhr
@bluedanube,

wenn es um politisch motivierte Aktionen geht, dürfen Wirtschaft, Ansehen (im Ausland),... durch aus mal leiden...
Das ist in Indien nicht anders als in Europa.
Beitrag vom 15.08.2013 - 00:40 Uhr
@nexus: Die Verkehrsrechte unterliegen EU-Recht, dementsprechend ist die Zugehörigkeit der Eigentümer zur EU maßgeblich und nicht zu einem singulären EU-Land. Russland und China haben das inzwischen akzeptiert, und das wird auch Indien. An der Volumensverteilung kann's nicht liegen, AI kann jederzeit nach AT oder CH fliegen, ohne Partner vor Ort kann das aber nichts werden. Blockieren die Inder die AUA oder Swiss, blockieren sie sich de facto selber.

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2013 10:33 Uhr bearbeitet.


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