Sólyom Hungarian Airways
Älter als 7 Tage

Malev-Nachfolger pleite vor dem erstem Flug

Solyom Hungarian Airways
Solyom Hungarian Airways - Boeing 737-500 Erstlandung in BUD am 18.8.13, © Budapest Airport

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BUDAPEST - Die als Malev-Nachfolge lancierte "Sólyom Hungarian Airways" bleibt am Boden, die Finanzierung durch Investoren aus Nahost kam nicht zustande, erklärte Sólyom Vorstandschef József Vágó am Donnerstag im ungarischen Rundfunk. Das Projekt ist gescheitert.

Der Start-Up soll bei einem britischen Unternehmen bereits sechs ältere Boeing 737-500 Maschinen gemietet haben, die zuächst auf Charterflügen und bis zum Jahresende auch im Liniendienst eingesetzt werden sollten.

Die spektakuläre Überstellung mit Erstlandung in Budapest am 18. August 2013 in Budapest dürfte aber der einzige Flug der jungen Airline bleiben. Die Maschine harrt seither in einem Budapester Hangar ihrem weiteren Schicksal.

Absehbar ist das Schicksal der 73 Angestellten des Unternehmens. Sie wurden Donnerstag von der Sóylom Holding informiert, dass für die Septembergehälter kein Geld mehr da war. Nach Berichten ungarischer Medien könnten sich die Gläubiger-Forderungen auf satte 30 Millionen EUR summieren, bevor das Unternehmen auch nur ein einziges Ticket verkaufte.

Die Branche beurteilte das Projekt vom Start weg äusserst skeptisch, unter anderem weil der ehemalige Markt der im Februar 2012 in die Pleite geflogenen Malev von Mitbewerbern bereits weitgehend absorbiert war. Für die ambitionierten Pläne der Sólyom Holding, an der sich zwölf ungarische Unternehmen beteiligt haben sollen, gäbe es schlicht keinen Markt. Der "Falke" (Übersetzung von Solyom) wollte kurzfristig mit bis zu 50 Maschinen kräftig im ungarischen Premium-Segment mitmischen, das durch den hohen Marktanteil von Billgfliegern als unterversogt galt.  

Spekuliert wird über die Verquickung von Regierungskreisen, im Zusammenhang mit einer Nachnutzung ehemaliger Strukturen der alten Nationalairline. So forderte Ungarns Premier Viktor Orbán bereits einen Tag nach dem Konkurs der Malev die Gründung einer neuer nationaler Airline. Den nun offenbar gescheiterten Versuch quittierte im Facebook ein Kommentator sarkastisch mit: "Der Falke war eine Ente".
© aero.at | 20.10.2013 13:17

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Beitrag vom 22.10.2013 - 14:08 Uhr
einfach nur Geldwäsche oder grenzenlose unternehmerische Dummheit?
Vermutlich beides. Beflügelt durch staatspolitische Präpotenz.
Beitrag vom 21.10.2013 - 14:01 Uhr
Fällt absolut in die Kategorie - "Glänzende Geldvernichtung!!"
Ganz im Ernst, welcher seriöse Geschäftsmann investiert eigentlich überhaupt in solche Start-ups?

>Der "Falke" (Übersetzung von Solyom) wollte kurzfristig mit bis zu 50 Maschinen kräftig im ungarischen Premium-Segment mitmischen, [...]"

Bin fast sprachlos bei solch exorbitanten Ambitionen! Es gibt doch keinen besseren Weg sein Geld zu vernichten als es in eine Neugründung zu stecken! Mir fallen Namen wie BremenFly, OLTExpress und dutzende andere ein...
Oder wie böse Zungen vielleicht fragen würdem...einfach nur Geldwäsche oder grenzenlose unternehmerische Dummheit?


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