Flug U9-363
Älter als 7 Tage

MAK: Boeing stürzte fast senkrecht zu Boden

Tatarstan
Absturz einer Boeing 737-500 von Tatarstan, © TTPO

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MOSKAU - Der fatale Flugzeugabsturz in der russischen Stadt Kasan mit 50 Toten ist den Ermittlern zufolge vermutlich auf einen missglückten Landeabbruch zurückzuführen. Am Dienstag veröffentlichte die Untersuchungsbehörde MAK erste Erkenntnisse, die durch die Auswertung des Flugschreibers gewonnen wurden. Demnach brachen die Piloten der Fluggesellschaft Tatarstan einen Anflug auf Kasan ab und leiteten aus niedriger Höhe ein Durchstartmanöver ein.

Unter Volllast zog die Boeing 737-500 in einem Anstellwinkel von 25 Grad nach oben. Bei 125 KIAS Restgeschwindigkeit steuerten die Piloten gegen und senkten die Nase des Flugzeugs ab. Dabei geriet Flug U9-363 außer Kontrolle. Die Maschine stürzte nach den Erkenntnissen des MAK aus einer Höhe von 700 Metern fast senkrecht zu Boden.

Einen technischen Defekt an der VQ-BBN hält das MAK als Unfallursache für unwahrscheinlich. Alle Systeme und die Triebwerke hätten fehlerfrei funktioniert.

Der Voice Recorder, dessen Aufzeichnungen Aufschluss über die letzten Momente im Cockpit geben könnten, wurde noch nicht geborgen. Überwachungskameras des Flughafens Kasan filmten den Absturz, lassen aber keine Rückschlüsse auf die letzte Fluglage der Boeing zu.

Absturz einer Boeing 737-500 in Kasan, 17.11.2013, © RT/YouTube


aero.de veröffentlich ausgewählte Meldungen des Dienstes "The Aviation Herald" in Lizenz in deutscher Sprache.
© aero.de | Abb.: TTPO | 20.11.2013 08:59

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Beitrag vom 22.11.2013 - 18:06 Uhr
Für mich ist es eher peinlich, einfach zu glauben, das der Absturz von einer erfahrenen Flightcrew verursacht wurde, wenn alle Flugsysteme anscheinend zu 100% funktioniert haben. ..

Leider hat sich genau das, schon das eine oder andere mal, bei Untersuchungen von Flugunfällen herausgestellt. Diese Unfallberichte stammen von verschiedenen Luftfahrtbehörden, wie z.B. BFU usw.



Dieser Beitrag wurde am 22.11.2013 18:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.11.2013 - 20:36 Uhr
Naja, dass auf dem Flugdatenschreiber beim ersten Auslesen keine offensichtlichen Systemfehlfunktionen gefunden wurden sagt ja noch nicht aus, dass keinerlei technische Fehler aufgetreten sind, sicher wird da gerade im mechanischen Bereich auch nicht alles erfasst und Detailauswertungen des FDR scheinen ja noch auszustehen.

Das mit den VIPs ist aber zugegebenermaßen auch ein mögliches Problem. Es kann dadurch ja zu erhöhtem psychischen Druck oder gar zu direkter Einmischung kommen, was der Flugsicherheit sicher nicht zuträglich ist.

Aber einen "Pilotenfehler" von vorn herein auszuschließen halte ich auch für zu einfach. Es war dunkel, das Durchstarten führt zu Beschleunigungseffekten die das Gefühl für die Fluglage beeinflussen und die Besatzung flog wohl früher TU154, die ein anderes genau umgekehrtes System für den künstlichen Horizont nutzt, auch dies könnte eine Ursache sein.

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Beitrag vom 21.11.2013 - 19:43 Uhr
@ airborn
Auch für mich hat jedes Leben den gleichen Stellenwert. Mit meinem Kommentar habe ich nur das Szenario mal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Was ist denn daran peinlich?
Für mich ist es eher peinlich, einfach zu glauben, das der Absturz von einer erfahrenen Flightcrew verursacht wurde, wenn alle Flugsysteme anscheinend zu 100% funktioniert haben. So ein "Go Around" Manöver ist ein Standardflugverfahren. Wird regelmäßig trainiert und auch in der täglichen Praxis durchgeführt.
Auch von einer Crew einer recht unbekannten Airline ...


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