Flug 4U-753
Älter als 7 Tage

BFU findet keine Erklärung für Luftnotlage vor Köln

Germanwings Airbus A319
Germanwings Airbus A319, © Germanwings

Verwandte Themen

Weiterführende Links

BRAUNSCHWEIG - Die Untersuchung der Luftnotlage des Germanwings Flugs 753 am 19. Dezember 2010 bleibt ergebnislos. Am Donnerstag legte die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ihren Abschlussbericht vor, der keine Erklärung für die erheblichen kapazitiven Beeinträchtigungen beider Piloten im Anflug auf Köln-Bonn fand. Technische Defekte seien auszuschließen, auch für eine Vergiftung der Crew durch Öldämpfe hätten sich keine Hinweise gefunden.

"Die BFU geht von einer massiven Geruchsentwicklung aus, konnte aber im Nachhinein keine nachweisbaren Fakten hierfür feststellen", erklärte die Behörde. Möglicherweise werde eine neue Studie zu Vorfällen mit kontaminierter Kabinenluft mehr Klarheit schaffen, die Anfang 2014 vorliegen soll.

"Bei dem Ereignis kam es im Landeanflug zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Cockpitbesatzung, die mit einer deutlichen Einschränkung der Leistungsfähigkeit beider Piloten verbunden war", heißt es aus Braunschweig.

Am betroffenen A319 seien aber weder eine Fehlfunktion der Klimaanlage noch Öllecks in den Triebwerken festgestellt worden. Auch eine Geruchsentwicklung in Zusammenhang mit Enteisungsmitteln sei auszuschließen.

"Obwohl beide Piloten durch das Ereignis deutlich in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt waren, verliefen der Anflug und die Landung nach Auswertung der vorliegenden Daten stabil", sagte Untersuchungsführer Johann Reuß. Der Kapitän gab zu Protokoll, das Flugzeug "am Ende seiner Leistungsfähigkeit" von Hand gelandet zu haben.

Laut Abschlussbericht konnte der Kapitän nach vier Tagen den Flugdienst wieder aufnehmen. Der bei dem Vorfall 26 Jahre alte Erste Offizier war bis zum 10.07.2011 flugdienstuntauglich.
© aero.de | Abb.: CGN Airport | 05.12.2013 14:07

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.


Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 09.12.2013 - 17:31 Uhr
Entschuldigt, ich muss mich korrigieren. Bei beiden, sowohl beim A380 wie beim A320 erfolgt die Luftverteilung wie von Flugzeugschrauber beschrieben.
Beitrag vom 09.12.2013 - 11:50 Uhr


Zudem ist die Luftzuführung von der Kabine zum Cockpit getrennt. Das sind zwei eigene Kreise. Zu mindestens bei den mir bekannten Systemen am A320 und A380.

Ich kenne das System von der A380 nicht, aber bei der A320 Baureihe, werden alle mit der gleichen Luft versorgt. Diese kommt aus der Mixer Unit und aus dem Hot Manifold. In die Mixer Unit speist Pack 1 und 2 ein. Ins Hot Manifold Engine 1 und 2, bei Bedarf die APU.

Ergo alle die bekommen im Flug ein mix aus Zapfluft von beiden Triebwerken.

Beitrag vom 09.12.2013 - 06:33 Uhr
1. Ja, aber die Luft ist doch für alle Klimatisierungszonen das selbe gemisch aus beiden Triebwerken? Ich glaube, man hatte ja zudem deswegen auch eine Einbringung von Aussen ausgeschlossen, als man über das Chemiegelände geflogen ist, da man das auch im Passagierraum hätte riechen müssen.
2. Wenn es ein schleichender Prozess ist (also die Häufigkeit der Exposition entscheidend ist), dürfte es nicht zu den Effekten kommen, das beide Piloten gleichzeitig ausser Gefecht gesetzt werden. Insbesondere wenn ein Pilot 8000 Stunden, der andere Pilot unter 1000 Stunden auf den Frontsitzen hinter sich hat. Das gleiche gilt auch für 8 Flugbegleiter, die alle gleichzeitig die Symptomatik entwickeln. Es müssen also 8 Flugbegleiter gleichzeitig über den Punkt gegangen sein, in dem ihr Körper das nicht mehr ertragen kann.
3. Soweit ich weiss (man möge mich korrigierem, ich bin nur Laie) ist die Beatmung der Sauerstoffflasche völlig unabhängig von der Innen und Aussenluft. Das heisst, wäre es die Kabinenluft gewesen. Ich frage mich mich, warum die akuten Symptome beim Flug verschwanden, als man wieder am Boden gewesen ist. Wäre es eine chronische Exposition gewesen, dann hätten die Symptome nicht oder nicht so schnell verschwinden dürfen. Wäre es ein akuter Grund gewesen, hätte die Symptomatik nach Nutzung der Sauerstoffmaske verschwunden müssen.

Ich rede jetzt explizit nicht von Leuten die nach langer Karriere die Symptome über die Zeit entwickeln. Wer Pech hat, wird sicherlich dort über die maximale Lebenszeitdosis kommen. Ich rede jetzt erstmal nur von diesen grösseren Vorfällen, von denen man dann auch beim Avherald liest, die einem dann auch von den Medien als "Wir werden alle abstürzen" verkauft werden. Wie gesagt, ich bin skeptisch. In alle Richtungen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden