Testbetrieb ab Juli
Älter als 7 Tage

Mehdorn: Bauende am BER noch in diesem Jahr

BER-Chef Hartmut Mehdorn
BER-Chef Hartmut Mehdorn, © Günter Wicker, FBB

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POTSDAM - Flughafenchef Hartmut Mehdorn will den künftigen Hauptstadtflughafen dieses Jahr fertigstellen. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Jahresende zu einem weitgehenden Bauende kommen", sagte Mehdorn am Montag im Flughafen-Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. Anschließend seien noch umfangreiche TÜV-Abnahmen und Genehmigungen notwendig, deren Dauer noch nicht absehbar seien.

Die Sanierung der Nordbahn soll im Juli beginnen und in fünf Monaten abgeschlossen werden. Einen Termin für die Eröffnung des von Pannen überschatteten Flughafenbaus wollte Mehdorn weiter nicht nennen.

Der Flughafen-Manager bekräftigte seinen Plan, ab Juli einen kleinen Testbetrieb mit bis zu zehn Maschinen täglich am Nordpier zu beginnen. Damit könnten alle technischen Systeme frühzeitig getestet und Fehler ausgemerzt werden, sagte Mehdorn. Genehmigungen vom Bauordnungsamt, Zoll und Polizei seien bis dahin erreichbar.

Allerdings muss der Aufsichtsrat dem Testbetrieb noch genehmigen. "Wenn die Bedingungen erfüllt sind, wird der Aufsichtsrat zeitnah entscheiden", sagte Wirtschaftsministers Ralf Christoffers (Linke), der in dem Gremium sitzt.

Die Eröffnung des Flughafens war wegen Baumängeln mehrmals verschoben worden. "Wir dürfen erst dann einen neuen Eröffnungstermin nennen, wenn wir zu 99,9 Prozent sicher sind, dass wir ihn auch schaffen", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). "Nichts hat der Region Berlin/Brandenburg mehr geschadet, als die wiederholte Verkündung und Verschiebung von Terminen, inzwischen vier an der Zahl."

Zur Umsetzung der von dem erfolgreichen Volksbegehren geforderten Ausweitung des Nachtflugverbots auf die Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr äußerte sich Woidke zurückhaltend. Der Gesellschafter Berlin habe eine Änderung des bestehenden Nachtflugverbots von 0.00 Uhr bis 05.00 Uhr bereits abgelehnt. "Ich werde mich aber in Kürze zu Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) treffen und bin optimistisch, dass wir zu mehr Nachtruhe kommen."

Der zuständige Staatssekretär Rainer Bretschneider hatte bereits Anfang Januar eine zeitliche Aufteilung der Nachflüge auf jeweils eine Start- und Landebahn als möglichen Kompromiss genannt. Eine Ausweitung des Nachtflugverbots werde vom Bund und Berlin abgelehnt, sagte Bretschneider. "Bis zum März werden wir sehen, ob wir in den Verhandlungen noch mehr erreichen können", sagte der Staatssekretär. Vertreter von Bündnisgrünen und der CDU übten heftige Kritik.

"Mit der Umsetzung des Volksbegehrens für ein ausgeweitetes Nachtflugverbot hat so ein Kompromiss mit wechselnden Bahnen nichts zu tun", sagte der CDU-Abgeordnete Rainer Genilke.
© dpa-AFX | Abb.: Günter Wicker, FBB | 13.01.2014 19:18

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Beitrag vom 16.01.2014 - 09:06 Uhr
Vielleicht hat er dann kein Geld mehr....
Scherz beiseite; Irgendwann muß er sich doch um die Erweiterung auf 35Mio Pax künmmern! Ab 2016 dürfte es in BER eng werden! (Oder wir haben Pech und die Wirtschaft bricht ein!)


LOL was soll da bitte eng werden? Ein Flughafen der zu dieser Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht eröffnet ist muss auch nicht erweitert werden. Diese Amateure müssen den Flughafen erstmal komplett fertig stellen und auch in Betreib nehmen. Wenn eine Erweiterung genauso dilettantisch angegangen wird wie der Bau jetzt, wird das frühestens in 20 Jahren was. Die Frage ist ja auch woher das Geld dafür kommen soll. Wenn es eng werden sollte, weichen die Gesellschaften eben auf andere Flughäfen aus. In Leipzig gleich um die Ecke gibt es z.B. mehr als genug Kapazität und das auch noch ohne Nachtflugverbot. Die meisten Airlines werden aber ohnehin lieber weiter nach FRA oder München fliegen.
Beitrag vom 15.01.2014 - 23:02 Uhr
Lieber Herr vom FC Köln: Nachdem Sie von der Baubranche sind, wissen Sie sicher auch, wie "lukrativ" Neuausschreibungen sind, wenn etwas total aus dem Ruder lief. Jeder entdeckte Mangel ist da goldeswert. Nicht nur für die Baufirmen, auch die Ausrüster und die Technik.
Beitrag vom 15.01.2014 - 20:41 Uhr
Nun, die Korruption in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf! Deshalb glaube ich an eine Fertigstellung erst im Jahre 2016, wenn nicht noch später. Denn die Baufirmen verdienen mit jedem Tag, wo sie arbeiten bzw. nicht arbeiten, eine Menge Geld.

Und wer möchte sich so eine Chance schon entgehen lassen?

Ich arbeite selber in der Bauindustrie, und der Konzern, für den ich arbeite, hat auch am BER gearbeitet und halte diesen Kommentar für schlechtes Kneipenniveau. Glaub denn wirklich im ernst jemand, dass der Bauherr hingeht und für jeden Tag Verzögerung mal eben Hunderttausende und von mir aus Millionen von Euro auf den Tisch schmeisst? Das ist nonsense.

Tatsächlich kostet Stillstand, und zuallererst den Baufirmen, die Gerät, Material und Personal unproduktiv parat stehen haben. Dafür steht bei Nichtverschulden den Baufirmen Schadenersatz zu. Und dieser wird -gerade in diesen Größenordnungen- in aller Regel erst nach Monate- und Jahrelangen Verfahren gezahlt.

Kein Investor wird derartige Vergütungen zahlen, wenn ihn nicht erkennbar der Löwenanteil der Schuld trifft. Sogar in BER nicht.

Und das die Baufirmen sich in BER eine goldene Nase verdienen ist Unfug. Der Branchenflurfunk funktioniert im Bau recht gut, und davon habe ich jedenfalls nichts gehört. Die Margen im Bau sind selbst im Vergleich zur Luftfahrt in Summe lächerlich. Schaut euch doch mal die Bilanzen an.

Bilfinger steht ganz gut da. Aber die sind keine Baufirma mehr, sondern eine Ansammlung von Hausmeistern (heute nennt man die Facility Manager). Und der Rest?

Sorry, ist in einem Luftfahrtforum sicher etwas off topic, musste ich aber doch mal loswerden.

Gruss aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 15.01.2014 20:42 Uhr bearbeitet.


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