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Toulouse hält sich zu dem Thema weitgehend bedeckt, vermutet aber 20 Jahre nach dem EIS noch viel Potenzial in der A330 und investiert in das Produkt.
Für die A330-200 und A330-300 sind ab 2015 Versionen mit einer auf 242 Tonnen erhöhten Startmasse lieferbar, wodurch sich die Reichweiten der Flugzeuge um bis zu 930 Kilometer erhöhen.
Erst im September gab Airbus grünes Licht für eine von 235 auf 200 Tonnen und 5.500 Kilometer Reichweite abgespeckte A330-300. Rolls-Royce wird den Trent 700-Antrieb für das neue Einsatzprofil Kurzstrecke anpassen.
Vor allem in China wittert Airbus gute Absatzchancen für die A330 Regional. Nach Informationen der "Aviation Week" hat Airbus China den Bau eines lokalen A330 Completion Centers angeboten, wenn chinesische Airlines 200 A330 bestellen.
Die A330 ist gleich nach der A320 der wichtigste Gewinnbringer für Airbus. Im April 2013 erhöhte Airbus die Monatsproduktion auf zehn Flugzeuge und lieferte drei Monate später die 1.000ste A330 aus. Das Flugzeug ging an Cathay Pacific.
Obwohl der Nachfolger A350 inzwischen fliegt und Airbus erste Flugzeuge wahrscheinlich noch in diesem Jahr an Qatar Airways übergeben wird, spielt die A330 weiter eine wichtige Rolle. Das Programm erhielt im vergangenen Jahr 77 neue Aufträge und musste nur acht Abbestellungen für die Frachtversion A330-200F einstecken. Aktuell liegen Airbus 267 offene A330-Aufträge vor.
"Die Ankündigung einer A330NEO würde das Programm über das Jahr 2020 hinaus verlängern", sagte der Manager. Airbus habe mit der A320NEO sowohl innerhalb der OEM als auch unter den Airlines Vorbehalte gegen ein Re-Engining entkräftet. Eine A330NEO würde zwar nicht die Verbrauchswerte moderner Zweistrahler erreichen, "aber geringere Kapitalkosten produzieren".
Ein potenzieller Markt des Flugzeugs sind Günstigflieger, die sich inzwischen auch auf die Langstrecke wagen. "Wenn ich Airbus wäre, würde ich eine neue A330 anstatt der A350-800 bauen", unterstrich AirAsia-Chef Tony Fernandes kürzlich in "Les Echos" sein Interesse an einer A330NEO für AirAsiaX.
Zwei Triebwerke im Rennen
Fernandes befürwortet ein Re-Engining der A330 mit GEnx-Triebwerken. Airbus arbeitet im Programm allerdings enger mit Rolls-Royce zusammen. Der von den Engländern für die Boeing 787 entwickelte Trent 1000-TEN soll mit geringen Änderungen auch auf das A330-Flugwerk passen. Wahrscheinlich würde Airbus aus Kostengründen nur einen Triebwerkstyp für die A330NEO zulassen.
Pratt & Whitney und MTU können sich ihren Getriebfan zwar auch an Langstreckenflugzeugen vorstellen, konzentrieren sich mit der PW1000G derzeit aber auf einen anderen Markt.
"Der Getriebefan ist auch für Langstreckenflugzeuge aufgrund des sehr niedrigen Verbrauchs sehr attraktiv", sagte MTU Entwicklungsleiter Dr. Jörg-Michael Henne aero.de im September. "Derzeit sind wir aber noch gut ausgelastet mit der Entwicklung und Serieneinführung der Triebwerke für (...) Mittelstreckenflugzeuge."
Jeder neue Antrieb würde zwar zunächst Mehrgewicht für die A330 bedeuten, dennoch gehen Experten von einem Spritsparpotenzial von acht bis zehn Prozent gegenüber dem aktuellen Modell aus.
© aero.de | Abb.: Airbus | 05.02.2014 08:26
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