Privatisierung
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Wagt Lufthansa bei ITA einen Alleingang?

ITA Airbus A350-900
ITA Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Die neue Regierung in Rom setzt zur Hauruck-Privatisierung von ITA an - bis Jahresende soll eine Entscheidung getroffen werden. Die Großreederei MSC steht nach Medienberichten nicht mehr als Lufthansa-Flügelmann für einen Einstieg zur Verfügung. Geht Lufthansa die Sache jetzt auf eigene Faust an?

60 Prozent MSC, 20 Prozent Lufthansa, 20 Prozent Italien: 850 Millionen Euro war MSC und Lufthansa dieses ITA-Beteiligungsmodell im Sommer wert. Inzwischen haben sich die Vorzeichen bei der ITA-Privatisierung geändert.

Exklusivverhandlungen mit dem US-Investor Certares, Air France-KLM und Delta verliefen im Sand. ITA hat inzwischen den EU-Rahmen für italienische Staatshilfen von rund 1,35 Milliarden Euro nahezu komplett ausgeschöpft - und Italiens neue Rechtsregierung will keine weiteren Steuermillionen in ITA versenken.

Ziel bleibe eine Privatisierung von ITA noch 2022, hat der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini gegenüber der Zeitung "Il Sole 24 Ore" klargestellt. "Sonst müssten Hunderte Millionen Euro mehr an öffentlichen Geldern aufgewendet werden."

Soloangebot von Lufthansa

Nach Medienberichten hat MSC das Interesse an ITA verloren. Der "Corriere della Serra" berichtet hingegen über ein mögliches Soloangebot von Lufthansa für ITA: Lufthansa will 65 bis 70 Prozent der ITA-Anteile für 600 Millionen Euro übernehmen - und würde ein ungleich höheres finanzielles Risiko eingehen als mit MSC.

Lufthansa will einen möglichen Alleingang bei ITA auf Nachfrage weder dementieren noch bestätigen. "Dazu äußern wir uns nicht", sagte ein Lufthansa-Sprecher aero.de am Montag. Lufthansa hatte zuletzt allerdings bekräftigt, für eine "echte Privatisierung" von ITA weiter gesprächsbereit zu sein.
© aero.de | Abb.: Airbus | 21.11.2022 15:35

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Beitrag vom 23.11.2022 - 08:50 Uhr
@Alfred
Der Hub Rom hat viele Umsteige, Passagieren und gute Verbindungen Richtung Südamerika, alles aber noch ausbaufähig. Der Norden hat gute Anbindungen ins LH Netz, aber lange nicht mehr wie es vor 20 Jahren war! Nur ein Beispiel: Turin hatte täglich 4 Flüge nach MUC 4 Flüge nach FRA und einen DUS plus STR, heute sind noch zwei nach MUC und drei nach FRA. Ähnlich abgespeckt in MXP, dafür allerdings in LIN aufgestockt. Es macht schon Sinn den Hub in Rom für die Gruppe zu nutzen, bedarf aber auch seine Zeit.
Beitrag vom 23.11.2022 - 07:51 Uhr
Ich vermag die Bedeutung des Standortes Rom nicht zu erkennen. Das wirtschaftliche Herz Italiens schlägt im Norden. Und dort greift Air Dolomiti schon reichlich Fernreisende ab. Aber ich bin nicht vom Fach, nur interessierter Laie.
Beitrag vom 22.11.2022 - 19:08 Uhr
Wenn der italienische Staat der Lufthansa machen lässt, gibt es bestimmt ein positives Zusammenspiel, wie es bei den anderen Töchtern schon heute so ist. 

Genau da liegt der Haken.


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