Malaysia Airlines Boeing 777-2H6/ER mit der Registrierung 9M-MRO im Jahr 2009 in Frankfurt, © world-of-aviation.de
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Auch zwölf Stunden nach dem Verschwinden der Maschine ist das Schicksal der 239 Menschen an Bord ungewiss. Flugzeuge sichteten vor der Küste Vietnams einen kilometerlangen Ölteppich, wie der stellvertretende Verkehrsminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa am Samstag sagte. Schiffe und Flugzeuge aus China, Vietnam, Malaysia, Singapur und den Philippinen nahmen die Suche auf.
Die Maschine befand sich nach Angaben der vietnamesischen Behörden zu dem Zeitpunkt im Reiseflug auf FL350 über dem Meer, kurz vor dem Luftraum über Vietnam. Die Unglücksursache war auch Stunden später noch unklar. Einen Notruf der Crew gab es nicht, die Wetterlage war normal. Die Maschine konnte zunächst nicht geortet werden.
"Ich kann bestätigen: Die Maschine ist abgestürzt, sie gilt nicht als vermisst", sagte der Sprecher der Nationalen Rettungskräfte, Generalleutnant Pham Hoai Giang, der Zeitung "VTC News". Sowohl malaysische als auch vietnamesische Such- und Rettungstrupps waren nach Angaben der vietnamesischen Marine auf dem Weg zur vermuteten Unglücksstelle.
An Bord waren nach Angaben der Airline überwiegend chinesische Passagiere sowie aus Europa drei Franzosen, ein Österreicher, ein Niederländer und ein Italiener. Deutsche waren demnach nicht unter den Reisenden.
"In der Region, in der die Maschine verschwand, wurde zu dem Zeitpunkt keine ungewöhnliche Wetterlage gemeldet", sagte Vietnams Vize-Verkehrsminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keine Anzeichen gegeben, dass das Flugzeug in Not gewesen sei, sagte Malaysia Airlines-Chef Ahmad Jauhari Yahya. Der Kapitän sei ein erfahrener Kollege mit mehr als 30 Dienstjahren gewesen.
Die Maschine war aus der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur auf dem Weg nach Peking. Sie war um 0.41 Uhr Ortszeit (17.41 MEZ) gestartet. An Bord waren zwölf Besatzungsmitglieder und 227 Passagiere aus 14 Ländern. Die am Flughafen in Peking warteten Angehörigen wurden in ein Hotel gebracht und psychologisch betreut.
Zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen an Bord
An Bord befanden sich offenbar zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen - ein Italiener und ein Österreicher, die für den Flug gebucht und laut ihren Reisedokumenten auch eingecheckt waren, meldeten sich inzwischen bei den Behörden. Ihre Pässe seien als gestohlen gemeldet.
Boeing stellte ein Expertenteam zusammen, um bei der Aufklärung des Unglücks zu helfen, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilte. "Wir drücken den Familien der Menschen an Bord unser tiefstes Mitgefühl aus", hieß es dort.
Die mutmaßliche Unglücksstelle befindet sich zwischen der Ostküste Malaysias und der Südspitze Vietnams, zwischen dem Golf von Thailand und dem Südchinesischen Meer. Malaysia, Vietnam und China setzten Such- und Rettungsschiffe ein. Die vietnamesischen Behörden versetzten auch Fischer in der Region in Alarmbereitschaft.
Der Kapitän sei seit 1981 für die Gesellschaft geflogen und mit fast 20.000 Flugstunden höchst erfahren, sagte der Chef von Malaysia Airlines, Ahmad Jauhari Yahya in Kuala Lumpur. "Wir bedauern es zutiefst, dass wir den Kontakt zu Flug MH370 verloren haben." Mitarbeiter seien dabei, die Angehörigen zu kontaktieren.
Malaysia Airlines ist die nationale Fluggesellschaft. Sie gilt als zuverlässige Airline. Sie fliegt mit Boeing und Airbus-Maschinen nach eigenen Angaben täglich 37.000 Passagiere zu 80 Zielen im In- und Ausland.
Die vermisste Boeing 777-200ER 9M-MRO wurde im Jahr 2002 als Neuflugzeug von Malaysia Airlines in Dienst gestellt und hatte Rolls-Royce Trent 800 Triebwerke.
Flug MH-370 bei Twitter, © Twitter
© dpa | Abb.: FlightRadar24.com; Bjoern Schmitt / world-of-aviation.de | 08.03.2014 05:41
Kommentare (68) Zur Startseite
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Die Notfrequenz wählt man nur dann, wenn man nicht im Kontakt mit einer Bodenfunkstelle steht. (Bspl. man muß die Höhe ändern - das kann am besten auf der aktuellen Frequenz koordiniert werden - dann wissen auch alle Teilnehmer im Luftverkehr sofort Bescheid. Falls man dabei noch Beistand benötigt - die Frequenz also blockiert, wird man ggf. die Frequenz wechseln.)
Ich weiß nicht wie es bei den Boeing Modellen ist, aber bei den Airbus Modellen meine ich, hat die Flight Crew die Möglichkeit per einfachen Tastendruck einen direkten Notfall zu melden.
Wie dem auch sei. Bei MH370 scheint es doch eher, das schon in der frühen Flugphase jemand die völlige Kontrolle übernommen hat. Nach anscheinend nur 40 Minuten. Da beginnt in der Regel auf der Langstrecke gerade mal der erste Service in der Kabine.
@ AERO.de:
Vielleicht machen wir hier für MH370 besser einen eigenen Thread auf. Mittlerweile schreiben wir hier in X verschiedenen. Das würde die Diskussion vereinfachen.