Flug MH370
Älter als 7 Tage

Sabotage, Entführung, Terrorismus

MH370
MH370: geschätze, verbleibende Mindestreichweite von 2.500 Meilen ab der letzten bekannten Radarposition, © Google Maps, aero.de

Verwandte Themen

KUALA LUMPUR - Völlig neue Suchgebiete und offizielle Ermittlungen wegen Sabotage, Entführung und Terrorismus - die Suche nach der in Südostasien vermissten Boeing hat am Wochenende eine neue Wende genommen. Im Fokus stehen verstärkt Crew und Passagiere. An einen technischen Defekt glauben die Ermittler nicht.

Gesucht wird nun in zwei riesigen und erheblich von den bisherigen Gebieten abweichenden Flugkorridoren. Malaysia bat mehr Länder um Hilfe. An der beispiellosen Suche nach der Boeing 777-200ER 9M-MRO mit 239 Menschen an Bord sind nun rund 25 Länder beteiligt. Malaysia Airlines Flug MH370 war am 8. März kurz nach dem Start in Kuala Lumpur vom Radar verschwunden.

Es werde nun offiziell wegen Sabotage, Entführung und Terrorismus ermittelt, sagte Malaysias Polizeichef Khalid Abu Bakar am Sonntag. Ministerpräsident Najib Razak hatte zuvor erklärt, dass die Malaysia-Airlines-Maschine kurz nach dem Start abweichend vom geplanten Kurs nach Nordwesten gesteuert worden sei.

Zuvor wurden "mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich" zwei Kommunikationssysteme abgestellt. Nach dem letzten Radarkontakt sei die Boeing 777-200 außerdem noch etwa sieben Stunden weitergeflogen.

Es würden nun Lebensumstände und Kontakte der Besatzung, der Passagiere und der Techniker, die vor dem Abflug an der Maschine waren, noch einmal genauer untersucht, sagte der Polizeichef. Nicht alle Geheimdienste hätten diese Analysen für ihre Landsleute an Bord bereits abgeschlossen.

Im Haus des Kapitäns Zaharie Ahmad Shah (52) habe die Polizei einen Flugsimulator sichergestellt, der nun untersucht werde. Auch im Haus von Copilot Fariq Abdul Hamid (27) waren Beamte auf Spurensuche. Khalid Abu Bakar warnte davor, aus den Aktionen voreilige Schlüsse zu ziehen.

Zwei mögliche Suchkorridore


Das letzte von der Maschine an einen Satelliten geschickte Signal stamme von 08.11 Uhr (Ortszeit) am 8. März, sagte Najib Razak. Gestartet war Flug MH370 um 00.41 Uhr, vom Radar verschwand er gegen 01.30. Von dem Signal schließen die Ermittler auf zwei riesige mögliche Korridore, in denen sich die Maschine beim Senden der letzten Daten befunden haben könnte. Einer reiche Richtung Nordwesten über Thailand, Birma, Pakistan und Kasachstan, so der Premier, der andere Richtung Südwesten über Indonesien in den südlichen Indischen Ozean.

Flugexperten halten es allerdings übereinstimmend kaum für möglich, dass eine Boeing 777-200 unentdeckt über hochmilitarisierte Zonen wie die indisch-pakistanische Grenze fliegen könnte.

"Über Land gibt es eigentlich überall Radarabdeckung", sagte Jörg Handwerg von der Vereinigung Cockpit. Auch der chinesische Luftfahrtexperte Zhang Qihuai sagte, er gehe weiter davon aus, dass das Flugzeug abgestürzt sei. Das Militär vor Ort hätte über dem Festland jedes fliegende Objekt "zu 100 Prozent erfasst".

Das Kommunikationssystem ACARS war nach dem Start noch kurz vor der Ostküste Malaysias deaktiviert worden, das zweite Gerät, der Transponder, wenig später, sagte Najib Razak. "Diese Schritte lassen auf eine absichtliche Handlung von jemandem an Bord schließen." Die ACARS-Datenübermittlung wurde damit noch vor dem letzten Sprechkontakt unterbrochen, der erst kurz vor dem vietnamesischen Luftraum stattfand.

"Okay, gute Nacht", kam aus dem Cockpit - ob dies einer der Piloten oder jemand anders sagte, ist allerdings unklar.

BEA schickt eigene Experten


Die malaysische Regierung bat um mehr Unterstützung: "Malaysia bittet um Hilfe, einschließlich Satellitendaten und -analysen, Suchmannschaften, Radaraufzeichnungen sowie Flugzeugen und -schiffen", hieß es am Sonntag. Das französische Verkehrsministerium kündigte an, drei Experten der Flugunfalluntersuchungsbehörde (BEA) zu entsenden. BEA-Fachleute waren an der Suche nach der 2009 über dem Atlantik abgestürzten Air-France-Maschine beteiligt, die nach langer Suche am Meeresgrund entdeckt wurde.

China forderte die malaysische Regierung erneut auf, "mehr vollständige und genaue Informationen" zur Verfügung zu stellen. An Bord des Flugzeugs waren mehr als 150 chinesische Staatsbürger. Nach einer Krisensitzung in Peking wurden weitere chinesische Experten nach Malaysia entsandt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Pieter van Marion, CCBYSA | 16.03.2014 16:38


Kommentare (0) Zur Startseite
#7890
Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden