DLR Low Cost Monitor 1/2014
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Strategiewechsel bei den Lowcost-Airlines

germanwings Airbus A319
germanwings Airbus A319, © Ingo Lang

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KÖLN - Trotz höherer Preise konnten Europas Lowcost-Airlines in diesem Frühjahr ihre Marktanteile weiter aufbessern. Markttreiber waren die "Günstig-Ableger" der großen Allianzairlines wie Germanwings (LHG), Vueling (IAG) und HOP (AFKL). Marktführer blieb Ryanair, vor Easyjet und Norwegian, in Deutschland Air Berlin vor Germanwings. 

Der halbjährliche DLR-Bericht zur Entwicklung der Lowcost-Märkte lässt deutlich die Effekte weitreichender Veränderungen in der Strategie der Anbieter erkennen. Mit mehr Serviceleistungen an Bord wie am Boden, der vermehrten Nutzung von Hauptflughäfen und neuen, bedarfsorientierten Tarif- und Netzstrukturen gleicht sich das Angebot der Billigairlines zunehmend den Full Fare Airlines an, vor allem im dezentralen Verkehr abseits der Allianzhubs.

Einhergehend stiegen auch die Tarife. Nach Stichproben lagen die Ticketpreise je nach Buchungszeitraum pro Strecke im Schnitt zwischen 70 und 160 EUR, gegenüber 60 bis 120 EUR im Jahr zuvor. Die LCC-Studie des DLR nimmt zwar keinen Bezug zum Tarifniveau der Legacycarrier, dies dürfte aber trotz fortschreitender Anpassung immer noch deutlich höher liegen.

Entsprechend stieg auch das Streckenangebot der Lowcost-Carrier. In und ab Deutschland wurden im vergangenen Januar netto 466 Strecken von Billigfliegern bedient, nach 423 im Januar 2013. Europaweit boten die LCCs 5.316 Strecken an, nach 4.873 im Vorjahr. Damit lag der Zuwachs in Deutschland mit 10,2 Prozent leicht über dem Europaschnitt von 9,1 Prozent. 

Verkehrsseitig dominierte im Januar 2014 Ryanair europaweit mit 7.480 Starts, das entspricht einem Plus von 6 Prozent. Nummer 2 blieb Easyjet mit einem auf 6.017 Flüge leicht reduziertem Angebot. Während bei Ryanair 70 Strecken neu hinzukamen (gesamt 1.587), erweiterte Easyjet ihr Netz um 55 auf 890 Strecken. Mit großem Abstand folgt Norwegian, die ihr Angebot auf 475 Strecken kräftig um 17 Prozent auf 2.800 Flüge hochfuhr.

Flybe, die ausschließlich mit Regionalgerät fliegende Nummer 4 reduzierte auf ihren 240 Strecken hingegen das Angebot um 4 Prozent auf 2.696 Flüge. Auf Platz 5 folgt der Hybridcarrier Air Berlin mit rund 2.500 Flügen auf 240 Lowcost-Strecken. Dies entspricht rund 42 Prozent des AB-Gesamtangebots. Den größten Sprung nach vorne machte die Lufthansatochter Germanwings. Die neue Nummer 6 steigerte ihr Angebot gleich um über 60 Prozent auf 1740 Flüge. Auf Rang 7 landete mit 1.650 Flügen die von Air France neu gebildete Gesellschaft HOP. 

Auffallend gering ist unter den 28 in Europa aktiven Lowcost-Airlines der interne Wettbewerb. Nur 9 Prozent aller Verbindungen werden von mehr als einem Lowcost-Carrier bedient.

Anteilig am Gesamtverkehr führen Europas Lowcost-Carrier derzeit 27 Prozent aller Flüge durch. Das Ranking der Abflughäfen mit dem stärksten Lowcost-Verkehr führt London-Gatwick an. Rund 1.200 der wöchentlichen Starts am LGW entfallen auf Lowcost-Carrier, dies entspricht einem Anteil von 68 Prozent am Gesamtverkehr, dicht gefolgt von Barcelona und Dublin. Stansted landet mit rund 1.000 Abflügen auf Platz vier, Berlin-Tegel kommt mit rund 800 LCC-Starts und einem Verkehrsanteil von 58 Prozent auf Platz 5. Das zweitstärkste Lowcost-Aufkommen in Deutschland verzeichnet Hamburg, vor Köln-Bonn, Düsseldorf und Stuttgart.

Stärkster nationaler Lowcost-Markt ist mit wöchentlich 7.057 Abflügen Großbritannien, vor Italien (4.260), Deutschland (4.077), Spanien (3.678) und Frankreich (3.324).
© Bob Gedat, aero.at mit DLR | Abb.: Manfred Groihs | 26.04.2014 18:04


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