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Austrian plant Fusion mit Tyrolean

Austrian Fokker 100 und Q400
Austrian Fokker 100 und Q400, © Ingo Lang

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WIEN - Auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz stellte das Management der Lufthansatochter am Montag seine Pläne einer vollen Integration der Betriebstochter Tyrolean in die Mainline vor. Basis der Fusion sei ein neuer Kollektivvertrag für das Flugpersonal mit mehr Karrierechancen und Pensionsausgleich.

Geht es nach Wunsch von AUA-CEO Jaan Albrecht und Tyrolean-Chef Klaus Froese, dann ist die Tyrolean Luftfahrt GmbH am 1. Januar 2015 Geschichte, und mit ihr auch der im Juli 2012 vollzogene Betriebsübergang zu der Regionaltochter.

Dazu unterbreitete das AUA-Management heute vormittag den Mitarbeitern des fliegenden Personals ein Rahmenwerk für einen neuen, konzernweit gültigen Kollektivvertrag, um Planungssicherheit und eine Basis für wichtige Zukunftsentscheidungen zu ermöglichen.

Kernpunkte des Vertrages sind neue Flugzeitenregelungen, eine neue Gehaltstabelle ohne Abschläge, eine Erfolgsbeteiligung, ein überarbeitetes, (beitragsorientiertes) Pensionsmodell, ein neues Karrieremodell für Kabine und Cockpit, sowie Abschlagszahlungen von 15.000 bis zu 305.000 EUR als Ersatz für Leistungspensionen aus rund 980 Alt-Verträgen. Daraus resultierende Vergleichskosten wollte die AUA nicht nennen.

Die Inhalte des neuen Angebots würden auf 10 Monate Verhandlung mit  Betriebsrat, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer basieren. "Unsere Mitarbeiter wünschen sich eine Einigung und eine Perspektive. Und sie wünschen sich ein Zurück zur Austrian. Das wollen wir ermöglichen", sagte Austrian CEO Jaan Albrecht und räumte ein, man habe den Stolz der Mitarbeiter unterschätzt, zu Austrian Airlines zu gehören.

Mit dem neuen KV-Bord will Austrian die Gestaltung ihrer Zukunft wieder selber in die Hand nehmen, statt strategische Entscheidungen den Gerichten zu überlassen, so Albrecht weiter.

Derzeit sind seitens Betriebsrat und Gewerkschaft noch Gerichtsklagen anhängig, vor allen zur Wirksamkeit der einseitigen Kündigung der Alt-Verträge. Im Zuge des Betriebsübergangs kündigten die Arbeitnehmervertreter ihrerseits den deutlich billigeren KV der Tyrolean. Seither ersetzt eine "Unternehmensrichtlinie" die gekündigten Verträge. Am 3. Juni will der Generalanwalt des EuGH (Europäischer Gerichtshof) seine Empfehlung abgeben, der EuGH bis zum Herbst entscheiden.

Einigkeit besteht indessen mit dem nicht-fliegenden Personal. Mit Jahresanfang trat ein neuer, konzernweit gültiger KV in Kraft.

Das Vertragswerk mit den "Fliegenden" soll bis 31. Mai 2014 stehen. Dies sei "optimistisch, aber nicht unrealistisch", schätzt Tyrolean Chef Froese die Lage ein. Positive Signale kommen auch von der Gewerkschaft vida. In dem heute vom AUA-Management vorgelegten Vertragsentwurf sieht der Vorsitzende der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft Gottfried Winkler erste Eckpfeiler, die als Basis für noch ausstehende Verhandlungsrunden dienen könnten. 

Ebenfalls in diesem Jahr will Austrian noch über den Ersatz ihrer alternden Kurzstreckenflotte entscheiden, sowie über den Ausbau des Langstreckennetzes. Geplant sei ein "vorsichtiges Wachstum", das die AUA inzwischen wieder weitgehend aus eigenen Mitteln finanzieren könne. Für die Erneuerung ihrer Fokkerflotte und die Beschaffung weiterer Langstreckenflugzeuge rechnet das Unternehmen mit einer Investition von rund einer Milliarde Euro.
© aero.at | 19.05.2014 16:24

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Beitrag vom 27.05.2014 - 10:22 Uhr
Leider wird in diesem Artikel nur die Meinung des Managements zitiert.
Sehr interessant wäre ein Bericht über die Sicht der Gewerkschaften zu dem neuen Angebot der AUA/ Tyrolean.

Liebe Redaktion, wie wäre es mit einer Berichterstattung, die von beiden Seiten berichtet?
@ I love my bobby:
Zum Zeitpunkt des Berichts lag lediglich ein Kommentar der Gewerkschaft Vida vor.
Der Artikel nimmt darauf Bezug-
Über den weiteren Verlauf der Verhandlungen wird aero.de natürlich berichten, sobald eine klare Faktenlage absehbar ist. Schwerpunkt dieses Berichts war die (offensichtlich) instabile Rechtslage des Betriebsübergangs und erste Schritte zur Auflösung der Tyrolean.
Grüße
Bob Gedat
aeroRed Wien
Beitrag vom 24.05.2014 - 12:33 Uhr
Die Bedingungen für das Cockpitpersonal sind bei GWI und LH fast gleich.

Ändert natürlich nichts daran, dass man die AUA/Tyrolean Geschichte kritisch betrachten sollte...
Beitrag vom 24.05.2014 - 11:43 Uhr
Soll das dann das Format sein, mit dem LH in Deutschland die Entgelte und Betriebsrenten
optimiert?
Also per Betriebsübergang werden allle LH-Mitarbeiter nach Germanswings "verschoben". Die Entgelte und Bedingungen werden - natürlich nach Zahlung einer "angemessenen Abfindung" - an das Germanwingsniveau angepaßt. Anschließend fusionieren diese Konzernteile zu einer Gesellschaft...Neutron-Jack hätte wohl dieses Format patentieren lassen!

Dieser Beitrag wurde am 24.05.2014 11:48 Uhr bearbeitet.


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