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Dennoch, "wir wollen weiterverhandeln", betonte Karl Minhard, Sprecher Betriebsrat Bord im Anschluss an die Betriebsversammlung letzten Montag. Das Angebot der Geschäftsleitung würde aber zahlreiche Verschlechterungen beinhalten. Deshalb lehne die Belegschaft den Vorschlag des AUA-Vorstands einstimmig ab. Laut Minhard sei dies kein "Friedensangebot", sondern eine "massive Beeinträchtigung der Berufsbilder" in Cockpit und Kabine.
Am Freitag erklärt Minhard, Streik sei aber (vorerst) kein Thema, auch wären die KV-Verhandlungen nicht abgebrochen. "Wir haben erst vor drei Tagen ausgemacht, am 11., 12. und 13. Juni zu verhandeln", so Minhard.
Beide Parteien hatten sich noch im Januar zum Ziel gesetzt, bis 31. Mai 2014 zu einem Ergebnis zu kommen. Klaus Froese, Geschäftsführer der Betriebstochter Tyrolean dazu: "Das bekommen wir unter diesen Umständen weder zeitlich noch inhaltlich hin. Die Vergangenheit kann keine Antwort auf eine wirtschaftlich herausfordernde Zukunft sein". Der alte Kollektivvertrag würde geradewegs ins "wirtschaftliche Aus" führen.
Zuletzt schrieb Austrian sechs Jahre lang rote Zahlen. Nach hartem Sparkurs und Kündigung des alten Kollektivvertrags erreichte sie erst im Vorjahr wieder schwarze Zahlen.
Die Management der Austrian Airlines habe sich daher entschieden, das Lösungsangebot vorerst wieder vom Tisch zu nehmen. "Gerade in der Zeit der Sommerferienplanung müssen wir pünktlich und verlässlich bleiben. Ausfälle sind unseren Kunden nicht zumutbar", so Froese.
Vom Tisch ist damit vorerst auch die angekündigte Fusion von Tyrolean und Austrian. Für anstehende, von Mutter Lufthansa bereits abgesegnete Investitionen von bis zu einer Milliarde EUR (Austausch der Fokker-Flotte und Ausbau der Langstrecke) sieht das AUA-Management "keine günstige Zeit".
Der alte Austrian-Kollektivvertrag sei für eine derartige Investition keine tragfähige Basis. "Wir werden uns nun auch zu Alternativen beraten. Für ernsthafte Verhandlungen über eine wirtschaftlich gesunde Austrian bleibt meine Tür natürlich weiter offen", betont Froese.
Zuversichtlich bleibt das Management. was die Klagen von Gewerkschaft und Betriebsrat betrifft: Der Betriebsübergang war "wirtschaftlich notwendig, aber auch rechtlich möglich".
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 30.05.2014 14:37
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