Gebührenschock
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Airlines sehen Bund bei DFS-Pensionen in der Pflicht

Tower Flughafen Frankfurt
Tower Flughafen Frankfurt, © DFS

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LANGEN - Kurz vor dem Pfingstwochenende schockte die Deutsche Flugsicherung DFS die Airlinebranche mit Plänen, ihre Gebühren ab 2015 um 30 Prozent anzuheben. Angesichts jährlicher Mehrkosten von über 300 Millionen Euro sehen Fluggesellschaften den Bund in der Pflicht, für die steigenden Pensionslasten der DFS aufzukommen.

"Seit Jahren werden in der Europäischen Union Beschlüsse gefasst, dass die Flugsicherungskosten in Europa sinken sollen, und nun das", entrüstet sich Michael Engel, Geschäftsführer des Airlineverbands BDF. Deutschland habe sich "erst im Februar mit anderen EU-Staaten auf eine Senkung der Gebühren verständigt".

Fluglosten gehen - nach einem ebenso anspruchs- wie verantwortungsvollen Berufsleben - mit 55 Jahren in Pension. Frühere Pensionierungen sind möglich. Die DFS verteidigt den beabsichtigten Gebührenanstieg im Planungszeitraum 2015 bis 2019 mit niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt, die zur Deckung der Pensionsansprüche nicht ausreichten.

Der BDF hält dagegen, dass die DFS in ihren Prognosen zur Entwicklung des Flugverkehrs in Deutschland zu optimistisch geplant habe. Als Eigentümer der DFS solle "der Bund dafür Sorge tragen, dass DFS und Nutzer nicht mit steigenden Versorgungslasten belastet werden".

DFS legt Pensionskosten um

Die Pläne zur Anhebung der Entgelte im Planungszeitraum 2015 bis 2019 wurden vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, der Aufsichtsbehörde der DFS, ausgearbeitet. Ihnen müssen das Bundesverkehrsministerium und die EU-Kommission zustimmen. Brüssel will die Kosten für die Luftraumüberwachung in Europa erklärtermaßen eigentlich senken.

Der Bund hatte 1993 bei der Organisationsprivatisierung der Flugsicherung die Pensionslasten in der DFS belassen. Anders als bei den staatlich organisierten Flugsicherungen anderer europäischer Länder legt die DFS deshalb ihre Kosten für die betriebliche Altersversorgung voll auf ihre Gebühren um.
© aero.de | Abb.: Fraport AG | 10.06.2014 10:16


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