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Qatar Airways droht im Flugrechte-Streit mit Airbus-Boykott

Qatar Airways Boeing 777-300ER
Qatar Airways Boeing 777-300ER, © qatarairways

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DÜSSELDORF - Die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways droht für den Fall weiterer Flugbeschränkungen in Europa mit Konsequenzen bei seinen Airbus-Bestellungen. Schon jetzt wachse die Gesellschaft oft nur dank größerer Flugzeuge, weil die Start- und Landerechte an den europäischen Flughäfen begrenzt seien.

Dies sagte Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Wenn dies weiter begrenzt wird, werden wir aufhören, europäische Flugzeuge zu kaufen." Seine Gesellschaft habe 186 Bestellungen bei Airbus. "Welchen Einfluss hätte das auf deutsche Arbeitsplätze?", fragte der Manager.

Den Vorteil der arabischen Fluggesellschaften sieht Al-Baker unter anderem darin, dass es an Flughäfen wie in Dubai oder Katar kein Nachtflugverbot gibt. "Unsere Kurzstreckenflugzeuge sind täglich 14 Stunden im Einsatz, Lufthansas nur 7,5 Stunden. Unsere Langstreckenflieger sind 17 Stunden am Tag im Einsatz, bei Lufthansa nur zwölf Stunden", sagte er der Zeitung. Die Flugzeuge seien für beide Unternehmen gleich teuer, doch Qatar Airways könne die Jets mehr nutzen.

Verschiedene deutsche Flughäfen hätten gefragt, ob seine Gesellschaft sie anfliegen könne, sagte Al-Baker. "Die Lufthansa würde nichts verlieren, ihr eigentliches Problem ist die Effizienz." Er bezeichnete Lufthansa als "wunderbare Airline". Sie werde jedoch von den Gewerkschaften geknebelt, sagte der Manager in dem Interview. Zu den Vorwürfen der Konkurrenz, unerlaubte Staatshilfen zu erhalten, sagte der Airline-Chef, wenn die Regierung Geld in die Airline investiere, dann sei das eine Kapitalspritze, denn die Airline sei auf Expansionskurs.

Zu den Vorwürfen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Qatar Airways Verletzung von Arbeitnehmerrechten vorwirft und die Bundestagsabgeordneten aufgefordert hat, nicht mehr mit der Airline zu fliegen, sagte der Manager dem "Handelsblatt", "diese Vorwürfe sind absolut unfair".

Nur die Stewardessen hätten in ihren Verträgen die Beschränkungen, dass sie fünf Jahre nicht heiraten dürften. Nach internationalen Normen dürften sie nicht als Flugbegleiterinnen schwanger fliegen. Für andere weibliche Angestellte gelte dies nicht, sagte Akbar Al-Baker. In einem Brief von Verdi an die Abgeordneten, der dpa vorliegt, heißt es unter anderem, es seien zahlreiche Fälle von willkürlichen Kündigungen, Ausgangssperren und Überwachung sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit bekannt.

Qatar Airways ist staatlich und hat ihren Sitz in Doha im Emirat Katar. Sie zählt zu den rasant wachsenden Airlines am Persischen Golf. Die Airline ist Erstkunde des neuen Airbus-Jets A350, der Ende des Jahres ausgeliefert werden soll. Insgesamt hat die Airline über 280 Flugzeuge für mehr als 50 Milliarden Dollar bestellt. Qatar Airways setzte weiter "auf Wachstum, auf Streckenausbau und auf den Ausbau von Doha als Drehkreuz", sagte Al-Baker der Zeitung.
© dpa-AFX | Abb.: Qatar Airways | 01.07.2014 18:55

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Beitrag vom 03.07.2014 - 12:49 Uhr
@fbwlaie
Ich gebe Ihnen völlig recht, warum soll z.B. ein Hamburger oder Norddeutscher, der nach Asien oder Südostasien will erst nach FRA und dort umsteigen, wenn er den Transportservice meist günstiger und auch komfortabler von Turkish, Etihad oder Emirates am Wohnort erhält. Noch schlechter für die HUBs FRA und MUC ist es, wenn ein Norddeutscher nach Australien oder New Zealand will, da reicht einmal umsteigen in Dubai über Frankfurt-Singapur sind es zweimal umsteigen.
Beitrag vom 03.07.2014 - 12:43 Uhr
@fbwlaie: Es gibt sowohl einen Flug nach FRA als auch nach MUC aus Münster-Osnabrück ;)
Beitrag vom 03.07.2014 - 12:14 Uhr
@Kranich,

wie kommt man nach Frankfurt oder München?
Ich lebe im Münsterland. Daher ist Frankfurt weit weg - insbesondere von November bis in den März. Die Bahn ist genauso zuverlässig wie die Autofahrt auf der A45....
Düsseldorf ist hingegen gut und einigermassen sicher mit der Bahn oder dem Auto erreichbar.
Also ist für mich DUS die erste Wahl...
Gäb es einen Flieger von Münster-Osnabrück nach FRA/MUC, dann sähe es anders aus...
Mir macht das Umsteigen und Warten auf den Flugplätzen nicht viel Spass. Manchmal muss man in den sauren Apfel beissen. Boarding time 22:30 - oh wie schön (insbesondere ohne lounge)!


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