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Lufthansa setzt nach einem möglichen Militärschlag im Iran die Linie nach Teheran aus. Flug LH600 von Frankfurt nach Teheran ist die nächsten Tage gestrichen. Auch die Linie der Konzerntochter Austrian von Wien nach Teheran fiel am Sonntag kurzfristig aus.
Die iranische Regierung will ein Expertenteam nach Isfahan schicken, um die Hintergründe der Angriffe auf eine Militäranlage zu untersuchen. Das gab der Sicherheitsausschuss des iranischen Parlaments am Sonntag im Staatssender IRIB bekannt.
In der Nacht zu Sonntag war einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten angegriffen worden. Nach Angaben des iranischen Verteidigungsministeriums handelte es sich um einen militärischen Angriff.
Drei der Fluggeräte seien von der iranischen Flugabwehr zerstört worden. Bei dem Angriff wurde demnach niemand verletzt.
Außenminister Hussein Amirabdollahian bezeichnete am Sonntag die Angriffe als feige und zugleich lächerlich. Derartige Angriffe unterminierten weder die militärischen, noch die nuklearen Errungenschaften des Landes, sagte der iranische Chefdiplomat laut Nachrichtenagentur Tasnim.
Wer seiner Einschätzung nach verantwortlich für die Angriffe gewesen sei, sagte Amirabdollahian nicht. In politischen Kreisen ist jedoch die Rede von den beiden iranischen Erzfeinden Israel und den USA.
Das "Wall Street Journal" berichtete am Sonntag unter Berufung auf "mit der Operation" vertrauten Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Kiew stellte unterdessen eine Verbindung zu dem Krieg in der Ukraine her. "Die Logik des Krieges ist unerbittlich und mörderisch", schrieb der Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, auf Twitter. "Und er stellt den Urhebern und Komplizen harte Rechnungen aus. (...) Die Ukraine hat euch gewarnt."
Der Iran hat sich im Ukrainekrieg zwar offiziell für neutral erklärt, wird allerdings von Kiew beschuldigt, den russischen Truppen unter anderem Drohnen für die Angriffe auf ukrainische Städte geliefert zu haben.
Toter im Fahrwerksschacht
Lufthansa hatte die Linie nach Teheran erst im Oktober nach einem Leichenfund in einem A340-Fahrwerk für mehrere Tage pausiert. Die Sicherheitslage im Iran ist seit Monaten angespannt. Der gewaltsame Tod einer 22jährigen im Gewahrsam der Sittenpolizei hat landesweite Proteste ausgelöst.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 30.01.2023 06:54
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