"Wings"
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Lufthansa-Piloten stellen sich gegen Pläne für Billigableger

SunExpress Boeing 737-800WL
SunExpress Boeing 737-800WL, © Ingo Lang

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FRANKFURT - Die Piloten der Lufthansa bringen sich einem Bericht zufolge gegen die Pläne von Vorstandschef Carsten Spohr für neue Billigableger bei Europas größter Airline in Stellung. Zu der Debatte seien zwei außerordentliche Personalversammlungen für Kopiloten und Kapitäne geplant, schreibt der "Spiegel".

Die Gründung der Dachmarke "Wings" sei "ohne zahlreiche Tarifvertragsbrüche" nicht umzusetzen, heißt es laut "Spiegel" in einem Rundschreiben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) an rund 5.000 Angestellte.

Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer sagte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag, er wisse von dem Rundschreiben: "Das Thema ist nicht neu."

Er betonte, dass sich Lufthansa an die geltenden Tarifverträge halte. Regelungen aus dem Jahr 2010 erlaubten eine Senkung der Pilotenvergütung. "Mehr kommentieren wir das jetzt noch nicht", betonte der Sprecher.

Der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte Anfang Juli Eckpunkte einer deutlich erweiterten Günstigstrategie skizziert.

Eurowings, die laut Spohr 20 Prozent günstiger zu bereedern ist als Germanwings, soll mit Punkt-zu-Punkt-Flügen innerhalb Europas das Geschäftsmodell klassischer Günstigairlines übernehmen. Erklärtes Vorbild ist Easyjet, die auch von Geschäftsreisenden gerne gebucht wird.

"Die Punkt-zu-Punkt-Verkehre wachsen schneller als der Gesamtmarkt. Lufthansa muss daran teilhaben", sagte Spohr. Eurowings stelle ihre Flotte von 23 CRJ komplett auf Airbus A320 um und werde aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien fliegen. Im Frühjahr 2015 werde Eurowings zwei bis vier A320 fest in Basel stationieren, wo ihr Angebot direkt auf Easyjet trifft.

Für günstigere Langstrecken hat Spohr eine Doppelstrategie im Sinn. SunExpress, der gemeinsame Ferienflieger von Lufthansa und Turkish Airlines, soll in Zukunft auch ferne Warmwasserziele ansteuern. Verhandlungen mit Turkish Airlines laufen. Aber auch eine eigene "Wings"-Plattform für die Langstrecke kann Lufthansa sich vorstellen.

Unabhängig davon will Lufthansa günstige Fernlinien ab Frankfurt unter der eigenen Marke anbieten. "Es gibt Märkte, auf denen das LH-Produkt richtiger ist", sagte Spohr. Der Vorstand verhandele mit den Gewerkschaften für diesen Zweck über einen längeren Betrieb bis zu 13 älterer A340-300, die auf 300 Sitze umgerüstet werden sollen.

Spohr plant, die unterschiedlichen "Wings"-Airlines der Lufthansa-Gruppe in einer eigenen Holding zusammenzulegen, die ihren Sitz vermutlich nicht in Deutschland haben wird.
© dpa | Abb.: Lufthansa | 10.08.2014 13:30

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Beitrag vom 20.08.2014 - 22:27 Uhr
Das Engagement der Lufthansa via Eurowings im Lowsegment abzufliegen und gegen die Billigheimer Sun, Easy, Raynair u.a. anzutreten ist völlig dümmlich und aussichtslos.

man könnte vielmehr versuchen unter der Marke LH günstiger zu operieren als man es heute tut. Man hat bereits eine LowCost Marke, Germanwings. Aber die Hanseaner ziehen da sicher nicht mit, deswegen die Gründung eines neuen Ablegers. Dadurch entsteht aber eine Überkapazität am Markt. Selbiger muss sich selbst bereinigen. Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage.
Beitrag vom 20.08.2014 - 20:29 Uhr
Flüge mit nur BusinessClass rentieren sich bestenfalls auf einige ganz wenige Strecken. Die FirstClass und die BusinessClass sind keineswegs überteuert, aber sie kosten ihr Geld. Genau wie 5-Sternehotels oder die S-Klasse bei Benz. Und weil die Nachfrage danach kleiner wird, werden auch diese Klassen weniger Sitze haben (C/Cl) oder nur noch auf bestimmte Strecken angeboten (F/Cl)
Mit der neuen EconomyPlus kommt ja sehr bald ein ganz neues Produkt auf dem Markt, was bestimmt auch seine Abnehmer finden wird.
Aber auch billige Tickets muss man im Angebot haben, hat LH auch schon längst. Nur sind die oft mit zu hohen Produktionskosten belastet.

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2014 20:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.08.2014 - 12:34 Uhr
„mpilot“ ich kann dir nur beipflichten;
dennoch glaube ich, das man mit immer höheren Luxus in der First- und Business Klassen, nicht genügend Kunden finden wird, die bereit sind, den von den Fluggesellschaften, gewünschte Preis zu zahlen.
Wenn man sieht was dort heute geboten wird, ist kaum eine Firma bereit diesen Luxus für die Mitarbeiter zu finanzieren.
Zurück zu dem, was auch vertretbar ist sollte es heißen!
Einen Sitzt wie heute bei der „Air New Zealand“ in der EcoPlus ist auch bequem (war er ja auch in den 90zigern), und etwas mehr Flexibilität bei der Strecken Wahl, damit kann man bestimmt viele Geschäftsreisende zurück holen.
Groß genug ist die LH ja um neue Wege aufzuzeigen.


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