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Airbus bringt Lithium-Ionen-Akkus zurück in die A350

Airbus A350 Formationsflug
Airbus A350 Formationsflug, © Airbus

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TOULOUSE - Airbus wird in der A350-900 ab 2016 wieder auf Lithium-Ionen-Akkus zurückwechseln. Nach Problemen mit der modernen Batterietechnik in der Boeing 787 verzichtet Airbus bei frühen A350 auf die Lithium-Ionen-Technik und verwendet konventionelle Nickel-Cadmium-Batterien.

Airbus hatte die A350 eigentlich mit Lithium-Ionen-Akkus konstruiert, die leichter und leistungsstärker sind als Nickel-Cadmium-Speicher.

Nachdem die 787 wegen Kurzschlüssen in den Batterien zeitweise gegroundet war, plante Airbus kurzfristig auf den bewährten Standard um, um den Zeitplan des Programms nicht zu gefährden.

Die EASA hatte Airbus am Dienstag die Musterzulassung für die A350 erteilt. Weil die Testflugzeuge sowohl mit Lithium-Ionen- als auch mit Nickel-Cadmium-Batterien flogen konnten beide Technologien zugelassen werden.

Airbus hatte stets betont, dass sich die ursprünglich für die A350 entwickelten Lithium-Ionen-Akkus von den Speichern der 787 unterschieden.

"Wir haben alle Prototypen mit Lithium-Ionen-Batterien geflogen und daraus viele Erfahrungswerte gezogen", sagte A350-Chefkonstrukteur Gordon McConnell. "Von Beginn an kannten wir die Betriebsbedingungen und wussten, wie wir jedes Risiko auf Null senken können."

Die Flugerprobung der A350 verlief problemlos. Boeing war mit der 787 hingegen dreieinhalb Jahre in Verzug geraten und musste dann auch noch ein dreimonatiges Grounding der bereits ausgelieferten Dreamliner verkraften, nachdem einige Batterien schmorten.

Babyspeck an ersten Serienflugzeugen


Airbus konzentriert sich jetzt auf den für Jahresende geplanten Lieferbeginn mit Übergabe der ersten A350 an Qatar Airways. Am Mittwoch gab Airbus bekannt, dass sich inzwischen auch die erste von zehn A350 für Vietnam Airlines in der Phase der Endmontage befindet. Das Flugzeug werde Mitte 2015 ausgeliefert.

Die A350-900 kann 315 Passagiere über eine Distanz von 7.750 nautischen Meilen fliegen. Eine gestreckte Variante, die 2017 verfügbare A350-1000, wird Platz für 369 Passagiere bieten.

Laut Airbus sind die frühen A350 derzeit etwa drei Tonnen schwerer als geplant, weshalb für sie ein erhöhtes Höchstabfluggewicht (MTWO) beantragt werden musste. Frühe Flugzeuge einer neuer Reihe tragen meistens noch etwas Babyspeck mit sich herum, der in der Serienproduktion abgebaut wird.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus | 01.10.2014 10:50

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Beitrag vom 02.10.2014 - 21:33 Uhr

Boeing hat sich für eine Lithium-Cobalt-Dioxid Akku entschieden. Dieser Typ hat schon bei einem Vortest in einem Labor das komplette Labor abgefackelt. Der Akkutyp von Airbus fliegen schon seit Jahren mit dem A380 rum.

Bis jetzt waren das immer Lithium-Cobalt-Oxid Batterien.Die A380 Mini-Batterien der Notbeleuchtung willst Du nicht ernsthaft
mit den "großen" im A350/B787 vergleichen.
Beitrag vom 02.10.2014 - 19:33 Uhr
sag ich doch.
den nachteil, den du erwähnst, umschifft man typischerweise mit einem einfachen paper change.
Beitrag vom 02.10.2014 - 11:45 Uhr
in diesem Fall hat AIRBUS das MTOW von 268t auf 275t angehoben. Das dürfte allerdings nicht allein den 3t Leergewichtszuwachs zuzuschreiben sein; dafür ist es etwas zu viel (4-5t müssten reichen). Entweder es klemmt noch zusätzlich bei der aero oder dem Triebwerk, oder man hat einfach bei den UL-Tests direkt 275t als problemloses MTOW Limit identifizieren können.

Mit dem Puffer von 4 t könnten vielleicht auch schlechtere Leistungen des Triebwerks abgepuffert werden, um die geforderten Reichweiten bei entsprechender Zuladung zu erreichen.

Auf der Anderen Seite warum sollte Airbus den nicht ein höheres MTOW zertifizieren lassen, wenn es die Maschine technisch kann? Wenn die nächste Bauserie (so ab Nummer 21) noch leichter wird, haben die Airlines dann noch mehr Spielraum, um z.B. Fracht mitzunehmen.

Ein kleiner Haken könnten höhere Flughafengebühren sein. Die A330-300R für China soll mit einem MTOW von unter 200 t zertifiziert werden obwohl der aktuelle A330-300 mit 235 t abheben kann und der A330-900 mit 242 t.

Boeing hat sich für eine Lithium-Cobalt-Dioxid Akku entschieden. Dieser Typ hat schon bei einem Vortest in einem Labor das komplette Labor abgefackelt. Der Akkutyp von Airbus fliegen schon seit Jahren mit dem A380 rum.

Dieser Beitrag wurde am 02.10.2014 11:49 Uhr bearbeitet.


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