Berlin will Teststrecke
Älter als 7 Tage

Fährt bald eine Magnetschwebebahn zum BER?

Flughafen BER
Flughafen BER, © FBB

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BERLIN - Berlin will testen, ob der Einsatz einer Magnetschwebebahn in der Stadt realistisch ist. Dafür soll zunächst eine Pilotstrecke gebaut werden - wann und wo ist noch offen. Die Idee ist nicht ganz neu. In der Vergangenheit wurde eine Linie vom Berliner Stadtrand bis zum Hauptstadtflughafen BER diskutiert.

Berlin will den Einsatz einer Magnetschwebebahn in der Hauptstadt auf einer gut fünf Kilometer lange Pilotstrecke testen. Das kündigte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Dirk Stettner, an. Er sei auch ein Befürworter des U-Bahnnetzes, sehe aber auch die Vorteile der Magnetschwebebahn. Bei ihr falle vor allem ins Gewicht, dass die Strecken deutlich schneller und günstiger gebaut werden könnten als neue U-Bahnlinien.

Ein weiterer Vorteil, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), sei, dass die Magnetschwebebahn fahrerlos unterwegs sei. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien darüber berichtet. Es gibt demnach eine Verständigung mit dem Koalitionspartner SPD.

Als Kosten für die Teststrecke nannte Stettner die Summe von 80 bis 85 Millionen Euro. Im neuen Doppelhaushalt ist dafür kein Posten zu finden. Finanziert werden soll das Pilotprojekt aus dem Sondervermögen Klimaschutz, für das zunächst fünf Milliarden Euro vorgesehen sind und aus dem die schwarz-rote Regierungskoalition Klimaschutzmaßnahmen bezahlen will, die dazu beitragen, dass Berlin noch vor 2045 klimaneutral wird.

Angaben dazu, wo die Pilotstrecke durch die Stadt führen könnte, machte Stettner nicht. Auch wann mit dem Bau begonnen werden soll, steht noch nicht fest.

Die Idee, eine Magnetschwebebahn durch Berlin schweben zu lassen, ist nicht neu. Die CDU hatte das Thema mehrfach ins Gespräch gebracht. In der Diskussion war auch eine Strecke vom Stadtrand bis zum Hauptstadtflughafen BER. Verkehrssenatorin Manja Schreiner hat sich im Juni allerdings zurückhaltend dazu geäußert und darauf hingewiesen, dass es aus ihrer Sicht bereits eine gute Anbindung des BER gebe, die sich etwa durch die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Dresdner Bahn noch verbessern werde.

Schon ab 1984 hatte es in Berlin eine M-Bahn (Magnetbahn) gegeben, zunächst im Test-, für kurze Zeit auch im regulären Betrieb, der nach der Wiedervereinigung 1991 allerdings beendet wurde. 
© dpa | Abb.: FBB | 20.11.2023 09:21

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Beitrag vom 24.11.2023 - 17:16 Uhr
Meines Wissens geht es aktuell beim Thema Magnetschwebebahn in Berlin nicht um den Flughafen BER.
Das war mal eine Idee von 2020, jetzt geht es um eine andere Strecke innerhalb von Berlin, die noch nicht feststeht, es soll eine sinnvolle Pilotstrecke für die Magnetschwebe-Nahverkehrs-Technik (wahrscheinlich Transport System Bögl) innerhalb von Berlin gesucht werden.
Mittlerweile steht fest, dass die Regierung von Berlin (zusätzlich zur Dresdner Bahn, die 2025 fertig werden soll) die U7 zum BER verlängern will, da läuft momentan die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung.
Beitrag vom 20.11.2023 - 18:01 Uhr
Dieses Bögl System ist wirklich nett aber an der Weiche müssen sie noch arbeiten. Eine riesige Stahlkonstruktion welche verbogen wird ist weder günstig noch langlebig. Der Transrapid in China wird zwar quasi nicht gewartet (sieht man auch im Innenraum) und hat in der Hinsicht seine Langlebigkeit bewiesen aber der fährt im Pendelverkehr d.h. er braucht seine Weichen kaum bis garnicht.

Bögl hat die Möglichkeit durch den das Fahrzeug umfassenden Fahrweg relativ leicht eine rein elektromagnetische Weiche in der das Fahrzeug von seitlich im Fahrweg angebrachten Elektromagneten in eine Richtung gezogen wird zu realisieren und sollte das auch tun. Weichen sind schon in der konventionellen Eisenbahn eine Schwachstelle.
Beitrag vom 20.11.2023 - 17:53 Uhr
Vorteile der Magnetschwebebahn. Bei ihr falle vor allem ins Gewicht, dass die Strecken deutlich schneller und günstiger gebaut werden könnten als neue U-Bahnlinien.

Ich mag mich irren, aber waren nicht die extremen Infrastrukturkosten das Transrapid, also die sher hohen Kosten für Erstellung und Wartung des Fahrwegs, eines der größten Probleme des damaligen Magnetbahn-Entwurfs?


Was in München den Kostenrahmen gesprengt hat waren ausschließlich die Ingenieurbauwerke d.h. vorallem ein Tunnel der im Laufe der Planungen immer länger wurde. Das Fahrsystem wurde nicht teurer.

Getötet hat das Projekt aber die Bahn welche im Gegensatz zu S21; VDE-N uvm. die Mehrkosten nicht übernehmen wollte.

Vermutlich war der Transrapid einfach zu glatt und perfekt für die stolzen Eisenbahner welche hier einen potentiellen Airbus-Moment verhindern wollten.

Finanziert werden soll das Pilotprojekt aus dem Sondervermögen Klimaschutz

Da bin ich mal gespannt, eine ähnliche fiskalische Konstruktion auf Bundesebene ist letzte Woche vom BVerfG gekippt worden...


Korrekterweise müsste auch der Bayerische MP in die Luft gehen ... ist nicht sicher bei der Witzfigur aber ich werds auf jeden Fall tun.


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