Expansion im Wartungsbereich
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EFW "checken" A380 von Air France

DRESDEN - Die sächsische Airbus-Tochter Elbe Flugzeugwerke (EFW) in Dresden hat nach dem erfolgreichen Nachrüsten von einem Dutzend A380 mit neuen Flügelrippen einen weiteren A380-Auftrag erhalten: Air France lässt ab September an der Elbe vier ihrer Flugzeuge überholen.

Ein Vertrag mit Air France sei bereits unterzeichnet worden, bestätigte EFW-Unternehmenssprecher Christopher Profitlich auf Anfrage der FLUG REVUE. Ab September 2015 erhielten zunächst vier Airbus A380-800 von Air France "3C"-Sechsjahreschecks.

Für diese Arbeiten werde die Halle 285 in Dresden eigens verlängert, um das komplette Heck des Flugzeugs künftig klimatisiert zu umschließen. Bisher waren die A380-Hecks während der Arbeiten am Flügel in einem mobilen Anbau lediglich vor Wetter und Windlasten geschützt worden weil nur Bug, mittlerer Rumpf und Flügel in den klimatisierten Hallenbereich passten.

Air France Airbus A380
Air France Airbus A380, © Air France

Rund 170 Mitarbeiter in Dresden werden für die neuen A380-Wartungsaufgaben qualifiziert und eingesetzt. Die Elbe Flugzeugwerke hatten Ende März mit ihrer zwölften A380 ihre sogenannten "Rib-Boom"-Flügelmodifikationen am größten Passagierflugzeug der Welt erfolgreich abgeschlossen. Darunter waren neun Emirates-Flugzeuge und drei von Air France. Jüngere Flugzeuge und neu produzierte A380 benötigen diese Modifikationen nicht mehr.

Air France hatte sich entschieden, neben den im Rahmen der Airbus-Gewährleistung durchgeführten Flügelmodifikationen in Dresden gleichzeitig auch noch "Service Bulletins" in ihrem eigenen Auftrag an den Flugzeugen durchführen zu lassen. Jetzt erweiterten die Franzosen diesen Auftrag auf komplette Sechs-Jahres-Checks an mindestens vier ihrer Flugzeuge.

EFW, wo schon A320, A330 und A340 wartungstechnisch betreut werden, sucht bereits weitere Kunden für den neuen A380-MRO-Zweig.

Das direkt zu Airbus gehörende Unternehmen EFW hat rund 1.100 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2013 mehr als 208 Millionen Euro Umsatz. Geschäftsführer ist Dr. Andreas Sperl. Im Bereich der Leichtbaukomponenten entwickelt und produziert EFW, ein Herstellbetrieb für Luftfahrtgeräte nach EASA Part 21G, faserverstärkte, ebene Sandwich-Paneele für Struktur und Innenraum aller Airbus-Modelle.

Die Produktpalette reicht von Fußbodenplatten über Deckenpaneele und Frachtraumverkleidungen bis hin zu schussfesten Cockpittüren – insgesamt rund 50.000 verschiedene Aufbauten und Formen. Monatlich werden rund 30.000 Elemente gefertigt und an die Airbus-Montagelinien geliefert.

Sowohl für das A380- als auch für das A350-Programm von Airbus konstruiert und fertigt EFW die Gesamtsysteme Frachtraumverkleidung und Fußbodenplatten. Mit der Entwicklung von Fußbodenplatten für die neue Straßenbahngeneration von Bombardier Transportation sowie die Entwicklung und Produktion von Wänden für Kreuzfahrtschiffe erweitert EFW sein Spektrum über den Luftfahrtsektor hinaus.

Die EFW-Sparte "Umrüstung von Passagierflugzeugen in Frachtflugzeuge" baute bisher über 190 Flugzeuge für 39 Kunden um. Neben umfangreichen Wartungspaketen der verschiedenen Wartungskategorien führt EFW sowohl Strukturmodifikationen und -reparaturen als auch Kabinen-, Cockpit- und Avionikmodifikationen durch.

Zudem gilt EFW als Spezialist für militärische Modifikationen des Airbus A310 und ist ein zugelassener Reparaturbetrieb für Airbus-Flugzeugkomponenten.

Die Engineering-Abteilung von EFW ist eine europäisch zertifizierte Entwicklungsorganisation (EASA Part 21J), die an der Erweiterung des gesamten Produktspektrums von EFW beteiligt ist. Außerdem werden externe Engineering-Dienstleistungen in den Bereichen Flugzeugzertifizierung, Sicherheit, Anwendung europäischer Vorschriften, Organisationszulassung und Flugzeugentwicklung angeboten.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Air France | 02.04.2015 08:42


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