All Nippon Airways springt für Skymark ein

TOKIO - All Nippon Airways (ANA) löst möglicherweise Leasingverträge für fünf Airbus A330-300 von Skymark ab. Eine entsprechende Absichtserklärung für die von Intrepid Aviation geleasten Flugzeuge sei bereits unterschrieben, meldet "Flight International". Es wären die ersten Airbus-Großraumjets bei ANA - eine kleine Sensation.

ANA stehe bereit, Skymark umfänglich beim Neuanfang zu unterstützen und erwäge eine Beteiligung von rund 20 Prozent am ehemaligen Konkurrenten, verlautete diese Woche aus Tokio.

Eine Übernahme der A330-Flotte durch ANA würde Skymark finanziell erheblich entlasten. Nach Informationen des Magazins sollen die Jets nach einer Umrüstung ab 2016 für ANA fliegen.

Skymark beantragte am 28. Januar Gläubigerschutz, nachdem sich das Management an einem Auftrag über sechs Airbus A380 gründlich verhoben hatte. Im Februar stellte Skymark den Betrieb der bis dato von Intrepid erhaltenen, werksneuen A330 ein und gab die fünf Flugzeuge zurück.


Geplante Auslieferungen von fünf weiteren A330-300 sagte die Airline bei ihren Leasinggebern ab. Für den auf zehn Jahre abgeschlossenen Leasingvertrag hat Intrepid eine Insolvenzforderung von 108 Milliarden Yen (830 Millionen Euro) an Skymark gestellt.

Skymark A380 zu ANA?

Ende Mai will Skymark ihren Gläubigern einen Sanierungsplan vorlegen, der gerade unter Federführung des Investors Integral Corp. verhandelt wird. Laut Integral lasten insgesamt 300 Milliarden Yen (2,34 Milliarden Euro) an Verbindlichkeiten auf Skymark.

Für sechs stornierte A380, darunter die bereits gebauten Flugzeuge mit den Produktionsnummer 162 und 167, fordert auch Airbus eine happige Entschädigung - die Rede ist von 700 Millionen US Dollar.

Unter Umständen werde ANA auch in diesem Fall einspringen und die sechs A380 anstelle von Skymark abnehmen, schreibt "Flight International" unter Berufung auf ihre Quelle. Das wäre dann schon eine große Sensation.