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Lufthansa führt neue Tarifstruktur für Europa ein

FRANKFURT - Die Passagiere der Lufthansa müssen sich an ein neues Preissystem gewöhnen. Nach dem Vorbild von Billigfliegern wie Ryanair enthält das günstigste Ticket für Lufthansa-Flüge in Europa ab dem 1. Oktober nicht mehr die Leistung, einen Koffer kostenlos aufzugeben.

Wer nur mit Handgepäck reist, zahlt künftig 10 Euro weniger als bislang. Andere Tickets werden hingegen im Vergleich zum aktuellen Niveau teurer. Die neuen Tarife "Light", "Classic" und "Flex" sind mit ihren abgestuften Service-Paketen ab Dienstag für jeden Sitz in der Economy-Klasse buchbar, wie die Lufthansa am Montag mitteilte.

In allen Tarifen sind Handgepäck, Verpflegung, ein fest zugeteilter Sitzplatz und Prämien-Meilen enthalten. Wer einen Koffer aufgeben will, muss diese Leistung entweder im Light-Tarif zubuchen oder gleich den Classic-Tarif wählen, der am ehesten dem bisherigen Angebot entspricht. Auch weitere Zusatzleistungen sind noch nach dem Ticketkauf zubuchbar.

Lufthansa: Neue Tarifstruktur für Europa
Lufthansa: Neue Tarifstruktur für Europa, © Lufthansa

Unverändert bleibt laut Lufthansa der Einstiegspreis von 399 Euro in der Business-Klasse, deren Tickets künftig komplett kostenfrei umgebucht oder storniert werden können.

Lufthansa führt das bei konkurrierenden Fluggesellschaften bereits übliche System gemeinsam mit der Tochter Austrian Airlines ein. Andere Konzerngesellschaften wie Swiss, Brussels Airlines und Germanwings haben ähnliche Preismodelle schon seit längerer Zeit.

Der günstigere Einstiegspreis soll auch dazu führen, dass Lufthansa-Flüge bei Internet-Suchmaschinen weiter oben stehen. "Ich gehe davon aus, dass das neue Tarifsystem auch den Online-Verkauf stimulieren wird", hatte Vertriebschef Jens Bischof der "Süddeutschen Zeitung" gesagt.

Die günstigsten Preise gelten demnächst aber nur noch bei Buchungen über die konzerneigenen Vertriebskanäle. Tickets, die über ein globales Reservierungssystem (GDS) gebucht werden, will Lufthansa ab dem 1. September mit einer Extra-Gebühr von 16 Euro belegen. Bislang werden rund 70 Prozent der Lufthansa-Flüge über GDS gebucht, die stark von Reisebüros und Internet-Portalen genutzt werden. In der Branche gibt es starken Protest gegen den Gebührenplan.

"Es ist der Wunsch vieler Fluggäste, nur für diejenigen Leistungen zu zahlen, die auch tatsächlich in Anspruch genommen werden", sagte Bischof. "In Zukunft kann jeder Passagier eine Flugreise aus verschiedenen, modularen Leistungsbestandteilen individuell und flexibel zusammenstellen."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 27.07.2015 12:33

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Beitrag vom 28.07.2015 - 15:03 Uhr
Wie passt das überhaupt zum Plan/Wunsch, eine 5 Sterne Airline zu werden?
Beitrag vom 28.07.2015 - 14:57 Uhr
Wenn man eine teurere Gesamtstruktur hat, sollte man den Kunden für etwas mehr Geld ein besseres Produkt bieten statt genauso schlecht zu werden, wie die Konkurrenz die das miese Produkt deutlich billiger produziert.

Was für eine blöde Strategie.
Beitrag vom 28.07.2015 - 07:30 Uhr
Ich habe erst neulich meine liebe Überraschung erlebt mit einer Flugbuchung mit Air France nach Paris, zum im Preissuchportal angegeben Günstig-Preis kamen ruck zuck etliche Euros mit oben drauf, weil ich Gepäck mitnehmen wollte und weil ich haben wollte, dass meine Frau neben mir sitzt (die automatische Vorbelegung hätte uns getrennt sitzen lassen).


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