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Telekom, Inmarsat und Lufthansa bauen schnelles Datennetz

Inmarsat
Gemeinsame Präsentation von Inmarsat, Telekom und Lufthansa, © Inmarsat

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FRANKFURT - Schnelles Internet soll es bald auch für Passagiere in Flugzeugen über Europa geben. Die Deutsche Telekom und der britische Satellitenbetreiber Inmarsat planen ein europaweites Datennetz, bei dem Bodenstationen ab dem Jahr 2017 zusammen mit einem Satelliten LTE-Geschwindigkeit in 10 000 Meter Höhe bringen sollen.

Erste Airline im Bündnis ist die Deutsche Lufthansa, wie die drei Konzerne am Montag in Frankfurt ankündigten. Auf deren Europastrecken sollen Fluggäste ab Sommer 2016 online gehen können.

Telekom und Inmarsat wollen jeweils einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Inmarsat-Präsident Andy Sukawaty rechnet damit, dass der Markt für Internet-Dienstleistungen in Flugzeugen in Europa bis zum Jahr 2024 auf 5,2 Milliarden US-Dollar wächst. Bisher bietet die Lufthansa Internet nur auf der Langstrecke an. Wie andere Airlines setzt sie dabei auf Verbindungen über Satellit, die nicht an die LTE-Geschwindigkeit heranreichen.

European Aviation Network
Telekom und Inmarsat bauen das European Aviation Network, © Deutsche Telekom

Die Telekom will rund 300 Basisstationen in allen europäischen Ländern errichten. Sie sollen den Luftraum bis in 10 000 Meter Höhe weitgehend abdecken. Mit 80 Kilometern Sendereichweite sollen sie in den Flugzeugen auf Reiseflughöhe von 10 000 Metern auch bei hohem Tempo einen stabilen Internet-Zugriff bieten. "Auf den Strecken nach Mallorca müssen wir aber wohl auf den Satelliten zurückgreifen", sagte Telekom-Chef Tim Höttges. 

"Dieses Hybrid-System ist das erste der Welt", sagte Inmarsat-Manager Sukawaty. Auf Inlandsflügen in den USA bieten Fluggesellschaften zwar bereits eine vom Boden aus gespeiste Internet-Versorgung. "Bei uns wird das Internet aber zehnmal so schnell sein wie in den USA", sagte Höttges. Die Spitzenraten sollen bei 75 Megabit pro Sekunde liegen. Dazu haben sich die Partner ein Frequenzspektrum von 30 Megahertz in allen 28-Mitgliedsstaaten zuweisen lassen.

Geplante Netzabdeckung
Geplante Netzabdeckung, © Inmarsat

Bis das "European Aviation Network" genannte System funktioniert, wird es aber noch eine Weile dauern. Die Hybrid-Lösung soll laut der Telekom auch anderen Fluggesellschaften angeboten werden. Die Lufthansa wird ab 2017 die erste Airline in dem Pilotprojekt. Die Fluggäste auf den Europastrecken sollen per Inmarsat-Satellit aber schon ab Frühsommer 2016 schrittweise mit Internet an Bord versorgt werden.

Die Lufthansa will ihre gesamte Kurz- und Mittelstreckenflotte mit der nötigen Wlan-Technik ausstatten. Bis die 180 Mittelstreckenjets der Airbus-A320-Familie entsprechend ausgerüstet seien, werde es rund zwei Jahre dauern, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Wie viel die Fluggäste für die Nutzung bezahlen müssten, hänge voraussichtlich unter anderem von der gebuchten Ticketklasse ab.
© dpa | Abb.: Inmarsat | 21.09.2015 11:03

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Beitrag vom 22.09.2015 - 10:32 Uhr
Für mich das unwichtigste überhaupt. Man sollte lieber den Vorteil der "ruhigen Stunde" nutzen und entspannen. Es gibt einfach nichts, was nicht eine Stunde warten kann. Und wenn doch sollte man flexibel buchen und den nächsten Flieger nehmen. Nicht zuletzt passt es irgendwie nicht. Einerseits beschwert man sich, das man kein Geld macht und dann derartige Investitionen. Das passt irgendwas nicht. Die Preise später werden dafür vermutlich wieder übertrieben sein. Aber sollen sie und soll es nutzen, wer eine Stunde nicht ohne Facebook und Co klar kommt. Immerhin könnte FB dann ein "Live-Flight" des Users anbieten.
Beitrag vom 21.09.2015 - 15:57 Uhr
Das hört sich doch mal gut an.Dann können alle anderen Airlines einpacken.
Bei solcher Technik muss dann auch verstanden werden,dass diese irgendwie finanziert werden muss ,um sie zu unterhalten.

Wer da nicht zahlen will ,bekommt eben nichts von der Technik.Alles hat seinen Preis.


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