Jumbo-Ausmusterung
Älter als 7 Tage  

Ende für 747 bei KLM – noch nicht bei Qantas

KLM Boeing 747-400 Combi
KLM Boeing 747-400 Combi, © Aero Icarus (CC-BY)

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AMSTERDAM - KLM hat am Wochenende den letzten Passagierflug mit einer Boeing 747 absolviert. Entgegen anderslautender Berichte erhalten die Jumbos von Qantas dagegen noch eine Gnadenfrist: Sie werden bis auf Weiteres in Alice Springs geparkt, sollen aber wieder fliegen. 

Mit Umstellung auf den Sommerflugplan endet in Europa ein weiteres bedeutendes Kapitel der Jumbo-Ära: Nach fast 50 Jahren markierte Flug KL686 von Mexico City nach Amsterdam am 29. März den letzten Passagierflug einer Boeing 747 des niederländischen Flag Carriers KLM. 

Angesichts der aktuellen Weltlage war es ein stiller Abgesang ohne großes Aufsehen – ein Abschied, der obendrein verfrüht kam: Eigentlich hätten KLMs Jumbojets noch bis Mitte 2021 weiterfliegen sollen. Doch die Corona-Krise sorgte für ein Umdenken – die verbliebenen sieben 747-400 haben bei KLM keine Zukunft mehr. Einzig die von Martinair Cargo betriebenen Vollfrachter bleiben im Dienst.

"City of Tokyo" macht den Abschiedsflug

Die Ehre des letzten Fluges wurde der 747-400M mit dem Kennzeichen PH-BFT zuteil. Die auf den Namen "City of Tokyo" getaufte Maschine war damit zugleich der letzte Combi-Jumbo weltweit, der auf einem regulären Flug Passagiere beförderte. 

Der letzte Passagierflug einer Boeing 747 für KLM, © @breakingavnews
 
KLM war der letzte verbliebene Nutzer dieser Spezialversion der 747-400 mit separatem Frachtabteil auf dem Hauptdeck. Das Flugzeug landete um 15.32 Uhr MEZ auf dem KLM-Drehkreuz Schiphol. Die Ankunft der knapp 23 Jahre alten "City of Tokyo" wurde im Internet per Livestream übertragen.

Qantas plant weiter mit der 747

Am anderen Ende der Welt absolvierte derweil eine weitere Airline ihren letzten Flug mit einer Boeing 747-400 – dem Vernehmen nach allerdings nur vorerst: Entgegen einiger vorschneller Medienberichte markierte Qantas-Flug QF28 von Santiago de Chile nach Sydney offenbar noch nicht das endgültige Ende der Jumbo-Ära bei Australiens größter Airline. 

Zwar werden die fünf noch für Qantas fliegenden Jumbojets vorübergehend aus dem Verkehr gezogen und eingelagert, ebenso wie der Rest der Langstreckenflotte. Allerdings plant Qantas eigenen Angaben zufolge nach wie vor mit der 747. So zumindest will es die Website Simple Flying aus erster Hand erfahren haben. 

Demnach plant Qantas, die fünf Jumbos auf dem Flugzeugfriedhof Alice Springs einzumotten und sie wieder zu reaktivieren, sobald sich die Lage für den Luftverkehr wieder entspannt. Auf Nachfrage der FLUG REVUE bestätigte die Airline die Information. 

Auch für kurzfristige Charter-Hilfsflüge stünden die 747 auf Abruf. Ein Wettlauf gegen die Zeit ist es für die letzten Känguruh-Jumbos dennoch: Ihr planmäßiges Flotten-Aus ist für Anfang 2021 angesetzt. Das war schon vor der Krise beschlossene Sache.
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Qantas | 31.03.2020 12:10


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