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Einzelheiten könnten bereits am Donnerstag bekannt gegeben werden, melden die Zeitung "La Presse" und "Reuters" übereinstimmend. Weder Bombardier noch die Provinzregierung von Québec wollten die Berichte im Vorfeld kommentieren.
Ein am Markt gehandeltes Rettungsszenario ist die Abspaltung der Bombardier Bahnsparte in ein öffentlich-privates Gemeinschaftsunternehen. Québec könnte sich in ähnlicher Form aber auch direkt an der finalen Entwicklung der CSeries beteiligten.
Begleitend sollen staatliche Finanzierungshilfen Anreize für Kaufinteressenten schaffen und dringend benötigte neue Aufträge in das Programm werben.
Allein im zweiten Quartal brauchte Bombardier 1,6 Milliarden US-Dollar seiner Barreserven auf, die auf 3,1 Milliarden US-Dollar schmolzen. Aus öffentlichen Mitteln sollen dem Konzern nun ein bis zwei Milliarden US-Dollar zufließen und Bombardier eine Kapitalerhöhung ersparen.
Im Gegenzug müsste sich Bombardier allerdings einer gründlichen Neuordnung seiner Bilanz verschreiben, der laut "Reuters" auch die Entwicklung des Learjet 85 zum Opfer fallen könnte. Insgesamt werde Bombardier Wertberichtigungen von vier Milliarden US-Dollar buchen, sagten informierte Personen der Agentur.
Die CSeries ist mit 108 bis 160 Sitzen Bombardiers Vorstoß in ein von Airbus und Boeing kontrolliertes Feld. Bombardier rechnete ab 2020 mit Programmumsätzen von acht Milliarden US-Dollar im Jahr. Verzögerungen, explodierende Kosten und vor allem den Trend zu größeren Flugzeugen sah man nicht kommen.
Festaufträge, die üblicherweise mit Anzahlungen verbunden sind, kleben seit einem Jahr bei 243 Flugzeugen fest. Das zum EIS Anfang 2016 bei Swiss angepeilte Auftragspolster von 300 Flugzeugen liegt in weiter Ferne. Ein Versuch, Airbus als weißen Ritter in das Programm einzubinden, war im September gescheitert.
© aero.de | Abb.: Bombardier | 29.10.2015 10:02
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