Teilverkauf an Québec
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Bombardier schreibt 3,2 Milliarden US-Dollar auf CSeries ab

Bombardier CS100 FTV in Swiss-Farben
Bombardier CS100 FTV in Swiss-Farben, © Bombardier

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MONTREAL - Die Entwicklung der CSeries brachte Bombardier in Finanznöte. Jetzt verkauft der Konzern die Hälfte des Programms an die Provinzregierung von Québec und stellt zeitgleich die Entwicklung des Learjet 85 ein. Milliardenabschreibungen auf die Programme lassen Bombardier tief in die roten Zahlen rauschen.

Für das dritte Quartal gab Bombardier am Donnerstag einen Nettoverlust von 4,9 Milliarden US-Dollar bekannt. Auf die CSeries buchte Bombardier eine Wertberichtigung von 3,2 Milliarden US-Dollar, weitere 1,2 Milliarden US-Dollar schrieb der Konzern auf den Learjet 85 ab.

Den Kanadiern rinnt das Geld durch die Finger. Allein im Sommerquartal zehrte Bombardier weitere 816 Millionen US-Dollar seiner schwindenden Barreserven auf, doppelt so viel wie im Vorjahr. Unternehmenslenker Alain Bellemare musste die Notbremse ziehen, bevor Bombardier das Geld ausgeht.

Die CSeries werde in ein Gemeinschaftsunternehmen ausgelagert, an dem sich Québec zu 49,5 Prozent beteilige, teilte Bombardier mit. Der Teilverkauf bringe dem Konzern eine Milliarde US-Dollar ein, die in das Programm fließen werden. Aus eigener Kraft konnte Bombardier die CSeries nicht länger schultern.

Inzwischen habe die CSeries 97 Prozent des Flugtestverfahrens durchlaufen und werde in Kürze zugelassen, erklärte Bellemare. Als weltweit erste Airline wird die Lufthansa-Tochter Swiss im ersten Halbjahr 2016 eine CS100 in Dienst stellen.

Durch die staatliche Rückendeckung hofft Bombardier nun auch auf wieder anspringende Verkäufe. Unter anderem sollen JetBlue Airways, Air Canada und United an dem Flugzeug interessiert sein.

Zwischenzeitlich hatte Bombardier sogar mit Airbus über eine Beteiligung an der CSeries verhandelt. Toulouse sagte allerdings ab.
© aero.de | Abb.: Bombardier | 29.10.2015 12:52

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Beitrag vom 31.10.2015 - 11:17 Uhr
Ich hoffe doch sehr dass durch dieses viele hin und her die Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei dieser neuen Flugzeuggenerstion nicht drunter gelitten hat.
Der CS 100 und auch 300 ist von aussen toll anzusehen, doch kommt es auch mehr auf die inneren Werte an - wenn Air Baltic und Swiss schon sehr auf dieses Flugzeug hoffen.
Beitrag vom 29.10.2015 - 15:03 Uhr
Die Kunden warten bis die erste C100 sich im Liniendienst bewährt, bevor die eine Chance bei den nächsten Auswahlen hat. Bombardier muss möglichst zusehen, dass Swiss die möglichst bald einflottet.
Beitrag vom 29.10.2015 - 13:45 Uhr
Oje.

Dann muss der Baum bei Bombadier wirklich lichterloh brennen.

Das wird auf jeden Fall abschreckend fuer etwaige Kunden wirken, viele werden wohl abwarten wie sich die Situation weiter entwickelt und damit eigentlich jetzt sehr wichtige Bestellungen ausbleiben.

Hoffentlich wird das was, bins auf die C-Series als Flugzeug gespannt.


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