Zum Jahresende verbuchte Airbus auch drei Bestellungen für sein seit längerem kaum gefragtes Flaggschiff A380, musste aber zugleich eine Stornierung hinnehmen. Noch im Sommer hatte sich Verkaufschef John Leahy 25 A380-Bestellungen für das Gesamtjahr zum Ziel gesetzt.
Bei den Auslieferungen konnte Airbus für sich zwar mit 635 Flugzeugen einen neuen Jahresrekord aufstellen. Allerdings lag Konkurrent Boeing mit 762 ausgelieferten Jets deutlich vorn. Der Auftragsberg der Europäer wuchs zum Jahresende auf 6.787 Maschinen, 401 mehr als ein Jahr zuvor.
Auf Basis der Preisliste von 2015 entsprach der Auftragsbestand einem Gesamtwert von 996,3 Milliarden US-Dollar (rund 915 Mrd Euro).
Trotz des Auslieferungsrekords schwächelte Airbus gleich bei drei Modellen. Von der A380 wurden nur 27 Maschinen fertig, während zuvor von knapp 30 Exemplaren die Rede gewesen war. Von dem neuen Großraumjet A350 konnte der Hersteller wegen Lieferproblemen bei Zulieferern nur 14 statt 15 Maschinen ausliefern.
Und die Erstauslieferung des modernisierten Mittelstreckenjets A320neo musste Airbus, laut Verkaufschef John Leahy "dank Pratt & Whitney", einen Tag vor Silvester überraschend ins neue Jahr verschieben. "Die erste A320neo wird im Januar ausgeliefert, also in den kommenden zwei Wochen", konkretisierte Airbus-Chef Fabrice Brégier nun den Zeitplan.
Der zum Jahresende verbuchte Auftrag für drei A380 stammt Insidern zufolge von der japanischen Fluglinie All Nippon Airways (ANA). ANA ist bei der insolventen Fluglinie Skymark eingestiegen, die sechs A380 bestellt hatte.
Laut der japanischen Zeitung "Nikkei" ist der ANA-Airbus-Deal ein Kompromiss mit dem Flugzeugbauer, um einer Vertragsstrafe aus der stornierten Skymark-Bestellung zu entgehen. Airbus-Chef Brégier bestätigte den Namen der Kundin auch auf Nachfrage nicht. Sie wolle noch nicht genannt werden, sagte er.
Kryptischer ist das Zustandekommen der einen A380-Stornierung. Airbus buchte im Dezember erwartungsgemäß den Auftrag des insolventen russischen Kunden Transaero über vier Flugzeuge komplett aus. Dafür taucht im Auftragsbuch erstmals ein Kunde mit Namen "Air Accord" auf, für den Airbus drei A380 bauen will.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 12.01.2016 10:51
Kommentare (7) Zur Startseite
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http://www.aerotelegraph.com/vietnam-denkt-weiter-ueber-a380-nach-airbus
Nun beteiligt sich gerade ANA mit zunächst knapp 9 % bei ANA, spätere Anteilsaufstockung denkbar, wie heute auf der Aero-Internetseite beschrieben.
Eine ANA-Flotte von 3 A380 erscheint auf Dauer eher unwahrscheinlich. Das gleiche gilt dann logischerweise auch für Air Accord.
Mir kommt die Idee, das nach einem ANA-Einstieg bei Vietnam Airlines hinsichtlich der A380-Flotte ein gemeinschaftlicher Betrieb/Kooperation mit 6 Flugzeugen geplant sein könnte. Das würde mehr Sinn machen als 2 x 3 Flugzeuge.
Gruss aus WAW
Die eine Stornierung dürfte den Geisterflieger aus den Testmaschinen für Privat betreffen der nie in die Gänge kam.
Nein, die Private Maschine wurde schon vor längerer Zeit storniert.
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Wenn das so ist wird das ja noch unschöner.
Die eine Stornierung dürfte den Geisterflieger aus den Testmaschinen für Privat betreffen der nie in die Gänge kam.
Nein, die Private Maschine wurde schon vor längerer Zeit storniert.