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Istanbul löst Frankfurt in Top-Drei geschäftigster Flughäfen ab

ISTANBUL - Der Atatürk-Flughafen in Istanbul hat dem Frankfurter Rhein-Main-Airport im letzten Jahr dessen Rang unter den drei geschäftigsten Flughäfen in Europa abgenommen. Damit wächst das Drehkreuz der expandierenden Fluggesellschaft Turkish Airlines weiterhin rasant.

Der Frankfurter Flughafen wurde 2015 durch die Folgen von Streikmaßnahmen bei der Deutschen Lufthansa ausgebremst.

London Heathrow, Hauptbasis der British Airways, bleibt trotz eines Betriebs an der Kapazitätsgrenze der geschäftigste Flughafen des Kontinents, gefolgt vom Airport Paris Charles de Gaulle. Paris konnte den zweiten Rang halten, obgleich hier nach den Terrorakten in Paris im November die Passagierzahlen erstmals seit zwei Jahren für zwei Monate fielen.

Frankfurt konnte Angaben der Betreiberin Fraport zufolge 2015 die Passagierzahl um 2,5 Prozent auf 61,04 Millionen steigern, was unter der Zielrate von vier Prozent lag - vor allem wegen eines Streiks, der im November für 4.700 gestrichene Flüge sorgte, die meisten davon am Hauptdrehkreuz in Frankfurt.

Turkish Airlines in Istanbul Atatürk
Turkish Airlines in Istanbul Atatürk, © TAV

Atatürk hatte bereits 2014 die Flughäfen Madrid und Amsterdam hinter sich gelassen, punktete mit einem Passagierzuwachs von 8,2 Prozent auf 61,32 Mio. und festigte die eigene Position als globales Drehkreuz, das es mit jenen am Persischen Golf wie Dubai der Gesellschaft Emirates aufnehmen kann.

Istanbul Atatürk konnte damit die Passagierzahl innerhalb dreier Jahre um mehr als 16 Millionen  Passagiere steigern, während das Aufkommen in Frankfurt im gleichen Zeitraum um weniger als vier Millionen Fluggäste wuchs.

Turkish Airlines und deren ambitionierte Wachstumspläne - zum Jahresende 2021 will die Gesellschaft bereits 440 Flugzeuge betreiben - lassen für die kommenden fünf Jahre erwarten, dass Istanbul in den kommenden Jahren auch Heathrow und Charles de Gaulle überholen wird.

Überdies baut die Türkei derzeit 30 Kilometer nördlich einen komplett neuen Großflughafen, der einmal eine Kapazität von 150 Millionen. Passagieren aufweisen soll.

London Heathrow erreichte unter den zehn geschäftigsten Flughäfen in Europa die geringste Steigerung mit 2,2 Prozent auf knapp 75 Millionen Passagiere. Vornehmlich zurückzuführen ist das auf den Einsatz größerer Flugzeuge wie den Airbus A380, denn wegen der lediglich zwei Start- und Landebahnen wuchs die Zahl der Flüge nur um 0,3 Prozent.
© Bloomberg News | Abb.: TAV | 18.01.2016 08:26

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Beitrag vom 03.03.2016 - 01:45 Uhr
@BoeingMD11F

Ja, es ist richtig, dass FRA nicht in der Art wertgeschätzt wird, wie es ihm zusteht.
Die Bedeutung dieses Flughafens inkl. der LH für ganz Deutschland werden in kaum einer Diskussion angesprochen.
Eine vernünftige internationale Vernetzung ist nicht hoch genug zu werten.
Das ist aber ein generelles Problem in unserem Land in letzter Zeit - Infrastruktur per se ist böse.

Aber bei einem muss ich widersprechen:
LH-fliegen ist inzwischen nicht mehr so cool wie noch vor einiger Zeit. Seit der Einführung der Camping-Stühle und der Aufgabe des vernünftigen Service bei den meisten innereuropäischen Flügen, hat der Reiz von LH stark gelitten. In meinem - zugegebener Maßen stark reisefreudigen Umfeldes - setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass auch andere Airlines durchaus passable Produkte anbieten.
Für die nicht in/um FRA und MUC startenden kommt erschwerend der Faktor Eurowinds/Germanwings hinzu. *schauder*-*grrrrr*
Zudem ist FRA (wie auch andere gewachsene HUBs) einfach ein unangenehmes Moloch.

Noch kann LH von der Seriosität und dem Sicherheitsaspekt zehren. Die Wahrnehmung bzgl. Zuverlässigkeit hat aber in der letzten Zeit merklich gelitten dank der ganzen Streiks. Mir sind eine Beispiele bekannt, in denen Reiserichtlinen abgeändert wurden, da man sich bei LH nicht mehr "sicher" fühlt und nun auch Preise eine stärkere Rolle spielen.

Und hiermit möchte ich nun den Bogen zu On-Topic schlagen:

TK bietet sehr oft sehr gute Preise bei passablen Reisezeiten. Für denjenigen, der eh umsteigen muss, kann dies mitunter ein ausschlaggebendes Kriterium sein.
Die große Masse fliegt immer noch in Eco/Y - wer schläft denn da wirklich ganz entspannt 6, 8 oder 10 Stunden durch wie im eigenen Bett? Spielt es dann wirklich eine Rolle, nach wie vielen Stunden umgestiegen wird?
TK bietet idR speziell in der Eco/Y ein besseres Board-Produkt als LH oder andere - Stichwort "Essen". TK geht hier den Weg, sich von den LCCs abzusetzen - was ihnen allerdings auch sehr viel leichter möglich ist als den Legacys im Herzen von Europa, da eigentlich keine direkte Konkurrenz besteht.
Keine Frage - wir brauchen nicht über die Mängel bei TK diskutieren (Personal, Service-Gedanke, IrrOp-Handling, IST, etc.). Aber interessiert dies die Masse an PAXen? Leider nicht.

@Godzila

Deine Einschätzung zur Türkei im Allgemeinen Teile ich - absolut. Mir macht diese Entwicklung auch Angst. Allein der Umgang mit der Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit begründet für mich nicht nur einen Abbruch jeder EU-Beitrittsverhandlungen. Vielmehr sollten deswegen gegen diesen Staat Sanktionen eingeführt werden (so er weiterhin Beitrittskandidat bleiben möchte [So sich die Türkei von einer Annäherung an die EU lossagt, ist es für mich trotz meiner eigenen Überzeugung aber auch ok, dass sie ihren eigenen Wertekanon pflegt - "wir" haben kein "Recht" auf Werte-Oktruation in der ganzen Welt]).

Deine Einschätzung zur Situation der TK und dem neuen Flughafen teile ich hingegen nicht.
Unabhängig der politischen, juristischen wie gesellschaftlichen Situation innerhalb der Türkei sehe ich die Entwicklung der TK und des kommenden Flughafens etwas losgelöst - ähnlich der ME3.
Das angebotene Produkt ist idR gut, wenn auch seitens des Personals nicht konsistent.
Das Streckennetz ist aber einmalig und zeigt einen gewissen Mut - auch seitens der Herangehensweise:
Wie auch immer finanziert, so geht TK in Märkte, die sich über jeden einzelnen Anschluss an einen internationalen HUB freuen. Dies macht TK zudem recht effizient mittels SA-Fliegern und kann daher vielmehr erschließen als die Golf-Airlines, welche mindestens mit einem A330 oder einer T7 aufschlagen müssen.
IST wie SAW sind am Ende - komplett. Sowohl für die Airline(s) wie für die PAXe. Die geographische Lage Istanbuls ermöglicht einfach derart viel, dass dieses Potential auch unabhängig der politischen Rahmenbedingung zu heben sein wird. Und Herr Kotil scheint dies auch geschickt anzugehen.

Touristisch wird die Türkei wahrlich leiden. Allerdings ist TK relativ schwach im touristischen Segment.
Und der neue Flughafen wird primär ein TK-HUB werden.
So sehr es mir persönlich aus patriotischer Sicht missfallen mag, so sehr verstehe und akzeptiere ich, dass TK mit dem neuen Flughafen zu einem ganz anderen Player in der Welt-Luftfahrt aufsteigen wird. Die Möglichkeiten iVm dem 24H-Betrieb sind einfach gigantisch.
Beitrag vom 01.03.2016 - 18:39 Uhr
Die Strategie und die Umsetzung von TK ist sehr schlüssig. Der neue Flughafen im 24h-Betrieb wird seiner Zeit voraus sein und den Gästen noch ein Argument liefern, warum sie mit TK fliegen sollten. Ich persönlich würde einen Stopp-Over-Flug gerne für 20 $ in der Economy-Class einen VIP-Zutritt in ein x.000m2 Fläche mit sämtlichen Annehmlichkeiten von der Dusche bis hin zu Pool-Billard, Internet, Spielkonsolen, Büffetessen, etc. begrüßen.

Wenn man sich die Bilder anschaut, so wird der neue Flughafen State of the Art sein, sehr Passagierfreundlich und ein Erlebnis! Genau deshalb investieren Heinemann Duty Free, etc. massiv. Da kann Fraport und LH einpacken!  http://www.igairport.com
Beitrag vom 19.01.2016 - 19:15 Uhr
Wie schön dass man den Frankfurter Flughafen vergisst. Die Politik in DE fördert nicht wie andere gesunde Länder die Flughafeninfrastruktur. Mit Wegfall des Nachtflugverbotes und Aufgebung der Platzbeschrenkung in FRA, hätte man längst ein t4 und ein neues t3 was das T1 ersetzt und mehr Komfort und Kapazität schafft. Wegen den paar Wählerstimmmen iund der Bevölkerung die aus unerklärlichen Gründen nicht wegzieht aus dem Flughafenumfeld(denke mal dass sie das Streiken gegen den Flughafen schon als Freizeitaktivität oder als Hobby ansehen, wenn nicht schon Tradion ist), kann keine gescheite Expansion und Nutzung des Flughafens stattfinden, sodass er wettbewerbsfähig bleibt. Würde man LH erlauben wieder Nachts zu fliegen, würde das die Rentabilität der Flugzeuge steigern, zumindest der Cargo und Interkontinentale-Flotte. Diese Entwicklungen würden alle dem Kunden zu Gute kommen.
Ein Ausbau des Netzes ist ja prinzipiell nicht möglich für die LH.




Zuletzt. Noch was zu dem LH-Thema. Man vergisst einfach, dass LH cool ist und man einfach mit LH fliehen will statt mit anderen. Ich denke dass trifft schon mal auf 30-50% aller Fluggäste zu. Die Veränderung des Preisleistungsverhältnisses spielt hier weniger eine Rolle, eher negative Einflüsse durch Streiks oder wirkliche Reduzierung von Service von Komfort. Man kann mit jeder Airline billig fliegen, alles nur eine Frage des Zeitpunktes und Ober dem Verhältnis zur Airline


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