Die verborgenen Risiken des Fliegens
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aero.de Buch-Tipp: "Crash Test"

Crash Test
Crash Test - Die verborgenen Risiken des Fliegens, © Heyne Verlag

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HAMBURG - In seinem neuen Buch "Crash Test" unterzieht der bekannte Luftfahrtjournalist Andreas Spaeth die Branche nach schweren Flugunfällen der letzten Jahre einem Stresstest. Wir haben es gelesen und meinen: richtig gut!

Warum stürzen technisch intakte Flugzeuge wie eine A330 von Air France oder eine Boeing 777 von Asiana ab?

Spaeth gab seinem Buch den Untertitel "Die verborgenen Risiken des Fliegens" und positioniert sich gegen jene in der Luftfahrt, die kanonisch "alles ist gut" predigen und auf Unfallstatistiken verweisen, die in den letzten zehn Jahren jeweils unter 1.000 Tote im Luftverkehr melden. Wohlgemerkt weltweit.

Bei heute gängigen Flugzeugen wie der Boeing 737 oder A320 liegt die Unfallrate bei gerade einmal 0,15 tödlichen Crashs je eine Million Starts, hält auch Spaeth in der Einleitung fest. Legt "Crash Test" also den Finger in eine Wunde, die in Wirklichkeit allenfalls ein kleiner Kratzer ist?

Keineswegs - denn, und das beobachten wir so auch in der redaktionellen Praxis, in der Flugsicherheit zeichnen sich gleich zwei unschöne Entwicklungen ab:

  1. Schwere Unfälle basieren zunehmend auf menschlichem Versagen und
  2. Unfallstatistiken werden schön gerechnet

Es ist schwerlich plausibel, wenn Verluste wie MH370, MH17 oder 4U9525 in Statistiken mit einer Fußnote versehen und so latent von "richtigen" Flugunfällen abgegrenzt werden.

In der modernen Luftfahrt verwirklichten sich Restrisiken, die "Crash Test" anhand der großen Flugkatastrophen der letzten Jahre offenlegt. Das Buch nimmt uns mit auf eine vom Autor detailreich recherchierte Nachbetrachtung der schweren Unfälle jüngerer Luftfahrtgeschichte.

Auch 2016 hat die Branche beim Thema Flugsicherheit noch "Luft nach oben". Den Unterschied macht heute mehr denn je der Faktor Mensch - das ist Spaeths Kernthese.

Im Kapitel "Desorientierte Piloten taumeln in den Absturz" zeigt der Autor, wie menschliches Versagen Air France 447, Asiana 214 und Transasia 235 ins Verderben führte.

Der Kontrast zu den anschließenden beiden Kapiteln könnte kaum härter ausfallen - denn hier erinnert uns "Crash Test" daran, wie herausragende Airmanship den drohenden Absturz einer schwer beschädigten A380 von Qantas abwendete und wie Kapitän Sullenberger seine Passagiere mit der Notwasserung einer nach Vogelschlag antriebslosen A320 in den Hudson River rettete.

"Crash Test" ist im Heyne Verlag erschienen. Spaeth gibt uns mit "Crash Test" eine erhellende, neue Sichtweise auf das Thema Flugsicherheit im 21. Jahrhundert.
© aero.de | 18.03.2016 12:45

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Beitrag vom 20.03.2016 - 13:22 Uhr
Ich habe 1981 im Airlinebusiness angefangen und ja, damals ging alles per Telex und es war Kleinschreibung. Aber mittlerweile hat auch in der Luftfahrt eine normale Kommunikation Einzug gehalten und unsere Rundschreiben, Hasndbücher, Emails und selbst Flugzeug interne Systeme schaffen Groß- und Kleinschreibung. Aber vielleicht sind Sie ja einfach schon zu lange raus?

Dieser Beitrag wurde am 20.03.2016 13:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.03.2016 - 13:21 Uhr
Zum Glück werden die aktuelle Zeit und das Airline-Business nicht von terminology- und phraseology-Künstlern wie SixPence beherrscht...
Beitrag vom 20.03.2016 - 13:02 Uhr
Ich kann HAMXFW nur Recht geben, manche Beiträge sind nur noch anstrengend...

wer einen fehler findet, kann ihn behalten!
wer aber anstoß nimmt an kleinschreibung, liegt etwas hinter der zeit zurück und weiß wenig vom airline business. (im übrigen, hier wird von hochrangigen besserwissern ohne sinn für rechtschreibung und zeichensetzung geschrieben. also laßt mich bitte in frieden mit solchen aussagen. ihr seid nur noch peinlich!)

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
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