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Qatar Airways droht mit Rückzieher bei A320neo

Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker
Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker, © Qatar Airways

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BERLIN - Qatar Airways reißt der Geduldsfaden. Kriege Pratt & Whitney die Probleme seines Getriebfans nicht bald unter Kontrolle, werde Qatar Airways ihren Auftrag für die A320neo zurückziehen oder auf den Antrieb LEAP-1A von CFM umsteigen, sagte Airlinechef Akbar Al-Baker am Mittwoch auf der ITB.

Für Airbus stehen 6,4 Milliarden US-Dollar Geschäftsvolumen auf dem Spiel. Qatar Airways hält Aufträge für 50 A320neo plus 30 Optionen und war ursprünglich als Erstbetreiber vorgesehen - ein Rolle, für die Lufthansa im Januar nach kurzem Zögern einsprang.

Die PW1100G-Triebwerke der A320neo müssen derzeit noch vor jedem Start drei Minuten im Leerlauf fahren, um eine gleichmäßige Kühlung sicherzustellen. Qatar Airways verweigert aufgrund dieser betrieblichen Einschränkung die Abnahme der Flugzeuge.

Inzwischen nähere man sich dem Punkt, an dem Qatar Airways das Recht habe, den Auftrag fallen zu lassen oder den Antrieb zu wechseln, sagte Al-Baker in Berlin. Er frage sich, ob das Triebwerk unter "hot and high"-Bedingungen richtig von Airbus und Pratt & Whitney getestet wurde.

Qatar Airways brauche die A320neo spätestens im Dezember für Flüge in Märkte wie die Seychellen, ergänzte Al-Baker. Auch der indische Günstigflieger IndiGo muss derzeit noch auf die A320neo verzichten und mietete kurzfristig Ersatzflugzeuge an.

Pratt & Whitney will im April ein Software-Update für das Triebwerk zu Verfügung stellen, mit dem die Gefahr von Reibung durch ungleichmäßige Kühlungsprozesse im PW1100G gebannt werden soll. Der Hersteller sprach letzten Monat von "kleineren Änderungen" am Antrieb, will aber auch noch ein Hardware-Update nachschieben.

A380-Optionen

Zur ITB brachte Al-Baker neben aller Kritik an der A320neo auch eine gute Nachricht für Airbus mit. Soweit der Ölpreis unter 60 US-Dollar bleibe, werde Qatar Airways eventuell Optionen für drei weitere A380 einlösen, sagte Al-Baker. Aktuell fliegt Qatar Airways sechs Superjumbos und erwartet noch vier weitere.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Airbus | 09.03.2016 22:33

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Beitrag vom 13.03.2016 - 12:13 Uhr

Gibt es in Indien nicht ähnliche klimatische Bedingungen?
Ich frage nur weil ja IndiGo den ersten A320neo abgenommen hat.

Schon, aber nicht überall. Indien als riesiger Subkontinent hat verschiedene Klimazonen, wohingegen Qatar sehr klein ist und quasi Wüstenklima hat. Möglicherweise setzt Indigo den A320neo nur auf Strecken mit 'kompatiblen' Höhen-, Temperatur- und Feuchtigkeitswerten ein.
Beitrag vom 13.03.2016 - 09:05 Uhr
Das ist aber wirklich falsch. Die neuen P&W funktionieren nicht in den klimatischen Bedingungen am Golf, auch das ist doch allgemein bekannt. Sonst hätte Qatar die eindeutig abgenommen. Einen sinnvollen anderen Anhaltspunkt gibt es nirgendwo.


Gibt es in Indien nicht ähnliche klimatische Bedingungen?
Ich frage nur weil ja IndiGo den ersten A320neo abgenommen hat.
Beitrag vom 13.03.2016 - 00:13 Uhr

Und wenn Qatar die A320neo brauchen würde, würde zumindestens nach einer Interimslösung suchen und nicht quasi damit drohen die Auslieferung um Jahre zu schieben.
Das alles rein zufällig, wenn der Ölpreis im Keller ist?

Das ist aber wirklich falsch. Die neuen P&W funktionieren nicht in den klimatischen Bedingungen am Golf, auch das ist doch allgemein bekannt. Sonst hätte Qatar die eindeutig abgenommen. Einen sinnvollen anderen Anhaltspunkt gibt es nirgendwo.

Für die Ölpreisspekulation gibt es keine Hinweise und ist deswegen gegenstandslos, zudem Qatar auch andere Flieger als den neo sehr wohl abnimmt. Nach den bekannten Fakten gibt es verschiedene Gründe, die oben alle erläutert worden sind.


Dieser Beitrag wurde am 13.03.2016 00:32 Uhr bearbeitet.


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