Lufthansa schiebt Übernahme von Brussels Airlines hinaus

DÜSSELDORF - Die Lufthansa will ihren belgischen Ableger Brussels Airlines laut einem Pressebericht vorläufig noch nicht ganz übernehmen. "Wie auf fast jeder Sitzung der vergangenen Jahre wird der Aufsichtsrat über den Kauf von Brussels reden, aber nichts beschließen", sagte ein Lufthansa-Manager der "Wirtschaftswoche".

Grund für die Verzögerung seien die Folgen der Terroranschläge in Brüssel vom März, unter denen die größte Fluglinie Belgiens leidet. Mehreren Medien zufolge tagt der Aufsichtsrat am Mittwoch (27. April), einen Tag vor der Lufthansa-Hauptversammlung.

Vor wenigen Tagen hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, die Komplettübernahme stehe kurz bevor. Dem widersprach der Manager. "Bevor wir über eine Integration von Brussels reden, muss erst der Flugbetrieb wieder normal laufen", zitiert ihn die "Wirtschaftswoche".

An der Übernahme wolle die größte europäische Fluggesellschaft aber festhalten. "Wir arbeiten klar in Richtung Kauf." Die Lufthansa ist an Brussels bereits mit 45 Prozent beteiligt der Rest gehört einer Reihe von Investoren. Ein Lufthansa-Sprecher wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren: "Wir werden im zweiten Quartal eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen."

Nicht auf dem Plan steht dem Bericht zufolge ein Einstieg beim skandinavischen Wettbewerber SAS, über den zuletzt ebenfalls spekuliert worden war. Die Lufthansa betrachte die Skandinavier weniger als Tochter, sondern eher als eine Art Partner, der beim Ausbau der Billigmarke Eurowings angedockt werden könnte.

Der Lufthansa-Sprecher bestätigte generelle Gespräche mit dem langjährigen Partner SAS, äußerte sich aber nicht zu den Inhalten.