Rekordergebnis
Älter als 7 Tage

Wizz Air - Europameister bei den Kosten

Wizz Air Airbus A321neo
Wizz Air Airbus A321neo, © Airbus S.A.S.

Verwandte Themen

BUDAPEST - Wizz Air, Marktführer in Osteuropa, blickt auf ein starkes Jahr zurück: Mehr Passagiere, mehr Gewinn und industrieweit niedrigste Stückkosten brachten die Ungarn wirtschaftlich an die Spitze, teils vor Ryanair. Im zweiten Jahr nach dem Börsengang flog der Ultra-Lowcost Carrier ein Nettoergebnis von 193 Millionen Euro ein.

Sein EBIT stieg um 38,4 Prozent auf 235,5 Millionen, der Umsatz um 16,5 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Dies ergibt eine EBIT-Marge von ebenfalls 16,5 Prozent.

Insgesamt beförderte die Airline im Geschäftsjahr 2015/16 knapp 20 Millionen Passagiere, nach 16,5 Millionen im Jahr zuvor. Die Passage wuchs damit im abgelaufenen Geschäftsjahr um 21,2 Prozent, ein Spitzenwert unter Europas großen Lowcost-Airlines. Deutlich verbessert hat sich auch die Auslastung, von 86,7 auf 88,2 Prozent.

Wizz Air unterbietet Ryanair

Das nicht nur für die Aktionäre erfreuliche Ergebnis schaffte die Airline trotz industrieweitem Rückgang der Flugpreise. Ihr Durschnittserlös pro Passagier ging im Geschäftsjahr von 74.5 Euro um 3,9 Prozent auf 71,5 Euro zurück. Rund 37 Prozent des Umsatzes machte Wizz mit Zusatzleistungen aus Bordverkauf, eingechecktem Gepäck, Sitzplatzreservierung und anderen "Dienstleistungen", ebenfalls ein "Europarekord". 

Mit einem durchschnittlichen Ticketerlös von 44,8 Euro blieben die Ungarn erstmals auch bei den Flugpreisen unter ihrem Hauptkonkurrenten Ryanair (46,7 Euro). Inklusive Zusatzleistungen setzte Wizz Air mit 71,5 Euro allerdings deutlich mehr als Ryanair um (66,4 Euro).

Rühmten sich bis jetzt Ryanair und Vueling für die niedrigsten Sitzkosten, dürfte Wizz Air mit 3,43 Cent (CASK) inzwischen auch auf der Kostenseite die Nase vorne haben. Mit einem Kostenrückgang um 5,2 Prozent konnte die Airline ihren um 2,2 Prozent auf 4,10 Cent geschrumpften Absatz (RASK) mehr als kompensieren.

Marktführer im Ost-West Verkehr

Netzseitig bedient Wizz Air im aktuellen Geschäftsjahr ab 25 Basen 124 Ziele in 39 Ländern Europas und Nahost. Allein im abgelaufenen Jahr kamen drei Osteuropa-Ziele dazu und zwölf Destinationen in Westeuropa. Ihr Marktanteil wuchs in Osteuropa (ohne Russland und Griechenland) von 39 auf 43 Prozent, gegenüber Ryanair mit 33 Prozent. Strategisch ist Wizzair überwiegend auf preisgünstige Direktflüge zwischen Ost und Westeuropa ausgerichtet.

Nach Verkehrsregionen erzielte Wizz im Vorjahr 52,8 Prozent ihrer Erlöse in Westeuropa, 44,9 in Osteuropa und 2,3 in Nahost. In Westeuropa liegt Großbritannien mit 19,8 Prozent an der Spitze, vor Italien mit 8 und Deutschland mit 5,8 Prozent. In Osteuropa führt Polen mit 11,8 Prozent, vor Rumänien mit 11,7 und Ungarn mit 7,5 Prozent.

Eine geringe Rolle spielt Wizz im Verkehr innerhalb Osteuropas. Mit einem Anteil von rund fünf Prozent am regionalen Gesamtverkehr teilen sich dort überwiegend Flagcarrier wie LOT Polish Airlines, Czech Airlines oder Ukraine International das Geschäft

Wizz plant Verdreifachung ihrer Kapazität

Mit einer Cash-Reserve von 612 Millionen Euro kann Wizz Air ihre ehrgeizigen Flottenpläne selbst finanzieren. Ihre Flotte besteht derzeit aus 63 Airbus A320 und 4 Airbus A321, mit einem durchschnittlichen Sitzangebot pro Flug für 183 Pasagiere.

Der Schwerpunkt der Flottenentwicklung liegt nunmehr auf Airbus A321neo mit bis zu 239 Sitzplätzen. Mehr Sitze pro Flug sollen die Stück- wie auch die Ticketkosten weiter senken.

Bis 2024 will Wizz Air ihre Flotte auf 152 Flugzeuge ausbauen, mit dann 103 Maschinen der Version A321neo. Innerhalb acht Jahre will der Carrier damit seine Kapazität von derzeit 11.529 auf 33.762 Sitze hochfahren.
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: Wizz Air | 28.05.2016 14:20

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 02.06.2016 - 09:43 Uhr
@CGNWAW
um bei dem Beispiel Georgien zu bleiben, dass Ankunft um 3.00h nachts und Abflug um 4.00h früh mit Lufthansa in Tiflis gute Flugzeiten sind, da habe ich andere Vorstellungen...

LH feeded damit die Langstrecken gen USA! Wann willst denn sonst los in Tiflis um den 10.15 Uhr Flieger nach LAX zu bekommen?

Das ist nunmal der Unterschied zwischen LowCost und Premium.
Lowcost fliegt dann, wenn es für sie am billigsten ist und locken mit billigen Tickets. Premium Airline fliegt so, dass man möglichst viele Anschlüsse ans Netz bekommt, dafür nicht ganz so billig.

@meadowlands
als ob riesige Scharen von Menschen aus Tiflis nach USA möchten. Will man unbedingt mit LH von TBS nach LAX oder NYC, die LH startet um 12.00h mittags in München, da könnte man locker noch zu einer vernünftigen Zeit um 8.00h morgens in Tiflis los fliegen. Und wenn man von USA vormittags in München landet wartet man gerne 10 Stunden bis man abends mit LH weiter nach Tiflis fliegen kann???. Vollkommen falsches Argument, der Grund von LH ist ein ganz anderer, so kann man kleine Flieger auch noch nachts beschäftigen, denn soviele Flughäfen gibt es auch nicht wo man morgens um 3.00h starten oder landen kann. Und wenn die Maschine nicht voll gebucht ist wird sie gerne kurzfristig gestrichen, mir schon leider mehrmals passiert.

Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, es werden keine Flüge aufgrund von fehlender Auslastung gestrichen! Das wäre illegal und würde den Verlust der Streckenrechte nach sich ziehen. Das kann sich auch eine LH nicht leisten.
Viel mehr sind solche Streichungen Folgen der Komplexität, die durch solche Nachtflüge entstehen.
Es ist richtig, dass man mit solchen Flügen Flugzeuge besser auslasten (Flugzeit/Tag) werden können. Dem gegenüber steht aber der deutlich erhöhte Personalaufwand und die Umflexibilität bei der Wartungsplanung. Wen der Flieger fliegt, kann eben auch niemand dran arbeiten. Somit sind und waren diese "Nachtflüge" immer eine Herausforderung, was die Planung und Koordination angeht. Und in Zeiten der Personal-auf-Eng-genäht bleibt dann eben häufig niemand mehr, der den Flug tatsächlich durchführen kann, wenn es während des Tages schon woanders gekniffen hat...
Beitrag vom 01.06.2016 - 15:51 Uhr
@CGNWAW schrieb
Wie geschrieben, die € 100 pro Strecke, die Sie in den Raum gestellt hatten, kann ich so nicht nachvollziehen, aber ich finde schon, dass man für ein gutes Produkt, zu guten Flugzeiten auch mal etwas mehr zahlen kann. Zudem halte ich eine faire Bezahlung von Mitarbeitern bei Dienstleistern, die ich wähle, auch für wichtig. Damit will ich jedoch nicht die Übergangsversorgung für hochgezahlte Piloten verteidigen.
Werden die WIZZ Beschäftigten nicht fair bezahlt?
Zu den Flugzeiten hast du dir ja selbst ein Eigentor geschossen.
Aber wer es hat, der hat es eben. Andere geben ihr Geld sinnvoller aus und denken mit.


@Meadowlands schrieb
LH feeded damit die Langstrecken gen USA! Wann willst denn sonst los in Tiflis um den 10.15 Uhr Flieger nach LAX zu bekommen?
@CGNWAW will aber nicht in die USA weiterfliegen. Daher sind sie in seinem persönlichen Fall eben alles andere als Perfekt.
Beitrag vom 01.06.2016 - 12:01 Uhr
@CGNWAW
um bei dem Beispiel Georgien zu bleiben, dass Ankunft um 3.00h nachts und Abflug um 4.00h früh mit Lufthansa in Tiflis gute Flugzeiten sind, da habe ich andere Vorstellungen...

LH feeded damit die Langstrecken gen USA! Wann willst denn sonst los in Tiflis um den 10.15 Uhr Flieger nach LAX zu bekommen?

Das ist nunmal der Unterschied zwischen LowCost und Premium.
Lowcost fliegt dann, wenn es für sie am billigsten ist und locken mit billigen Tickets. Premium Airline fliegt so, dass man möglichst viele Anschlüsse ans Netz bekommt, dafür nicht ganz so billig.

@meadowlands
als ob riesige Scharen von Menschen aus Tiflis nach USA möchten. Will man unbedingt mit LH von TBS nach LAX oder NYC, die LH startet um 12.00h mittags in München, da könnte man locker noch zu einer vernünftigen Zeit um 8.00h morgens in Tiflis los fliegen. Und wenn man von USA vormittags in München landet wartet man gerne 10 Stunden bis man abends mit LH weiter nach Tiflis fliegen kann???. Vollkommen falsches Argument, der Grund von LH ist ein ganz anderer, so kann man kleine Flieger auch noch nachts beschäftigen, denn soviele Flughäfen gibt es auch nicht wo man morgens um 3.00h starten oder landen kann. Und wenn die Maschine nicht voll gebucht ist wird sie gerne kurzfristig gestrichen, mir schon leider mehrmals passiert.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden