Neuer russischer Verkehrsjet
Älter als 7 Tage  

Irkut präsentiert erste MC-21-300

IRKUT - Am Mittwochvormittag fand in Irkut die Roll-out-Feier für das neue russische Verkehrsflugzeug statt, das Boeing 737 und Airbus A320 Konkurrenz machen soll. Der erste Prototyp der Irkut MC-21-300 trägt ab Bug den Namen des bekannten sowjetischen Flugzeugkonstrukteurs Alexander Jakowlew.

Der Prototyp soll eventuell noch vor Jahresende zum Erstflug starten. Nach diversen Programmverzögerungen könnten die Lieferungen Ende 2018 beginnen.

Irkut MS-21-300
Irkut MS-21-300, © UAC

Beim MC-21-Programm ("Verkehrsflugzeug des 21. Jahrhunderts") arbeiten im Rahmen der Staatsholding UAC verschiedene Firmen zusammen.

Führend ist dabei das Flugzeugwerk in Irkut, das den Rumpf baut und für die Endmontage zuständig ist. Die Tragflächen aus Verbundwerkstoff kommen von AeroComposit in Uljanowsk während die Leitwerke von einem anderen AeroComposit-Werk in Kasan beigesteuert werden.

Bei den Systemen sind verschiedene westliche Lieferanten mit an Bord, darunter Thales, Honeywell und Goodrich. Angetrieben wird die MC-21 wie die A320neo von einem Pratt & Whitney-Getriebefan, in diesem Fall dem PW1400G, das jüngst seine Zulassung erhielt. Alternativ soll später das PD-14 aus Perm verfügbar sein. Es befindet sich seit Februar in der Flugerprobung.

Irkut MS-21-300
Irkut MS-21-300, © UAC

Derzeit hat die MC-21-300-Version Priorität, die je nach Konfiguration 160 bis 212 Passagiere in der Kabine aufnehmen kann. Diese ist mit 3,81 Metern noch breiter als bei der A320-Familie (3,70 Meter). Die Reichweite soll bei 6.000 Kilometern liegen.

175 Bestellungen und Kaufabsichten

Nach Angaben der UAC liegen für die MC-21 bisher 175 Bestellungen und Absichtserklärungen vor. Diese kommen allerdings hauptsächlich von russischen Leasing- und Finanzgesellschaften wie Iljuschin Finance (50), Rostechnologii (50) oder VEB Leasing (30). Erster Nutzer dürfte Aeroflot sein.
© FLUG REVUE - KS | Abb.: UAC | 08.06.2016 16:49

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Beitrag vom 09.06.2016 - 01:59 Uhr
Klar kann Russland auch Militärflugzeuge bauen. Diese und auch die zivilen Maschinen sind jedoch schon in der Vergangenheit oft Kopien von westlichen Mustern gewesen.

Wir können ganz sicher davon ausgehen, daß A und B sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.
Beitrag vom 09.06.2016 - 01:20 Uhr
Airbus ist dadurch entstanden, das man aus einem gemeinschaftlich europäischen Gedanken, ein eigenes Großraumflugzeug auf die Beine stellen wollte.

Ob eine A300 das Grundkonzept für den heutigen "Twin" geliefert hat, bleibt mal dahin gestellt.

Die russischen Kollegen haben aber längst bewiesen wie man Flugzeuge baut.
Im militärischen Sektor gibt es dazu genügend Beispiele.
Qualität würde ich da nicht als Maßstab wählen.

Fakt ist, das sich Boeing oder Airbus nicht auf das altbewährte ausruhen sollte.



Beitrag vom 09.06.2016 - 00:36 Uhr

Ich glaube, da hat jemand aus der Geschichte nichts gelernt.


Ich sehe das etwas anders.

Airbus hat mit seiner ersten Entwicklung, dem A300, das erste Mittelstrecken-Großraumflugzeug gebaut und damit auch das Grundkonzept für alle modernen Zweistrahler wie A330, A350, B767 und B777 geliefert. Die damaligen Konkurrenten DC10 und Tristar waren Langstreckler und hatten allesamt drei Brenner. Erst 15 Jahre später kam die 767 dann auf den Markt.

Diese Entwicklung ist einfach eine russische Variante von bewährten westlichen Flugzeugmustern. Da die Russen viele moderne System wie z.B. Avionik, und Triebwerke nicht in in der von westlichen Produkten gewohnten Qualität im Portfolio haben, bedienen Sie sich westlichen Zulieferern.

Also alles in allem kein Vergleich zur Anfangszeit von Airbus.


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