Volksbefragung
Älter als 7 Tage

Südtiroler stimmen gegen "ihren" Flughafen

BOZEN - 70,6 Prozent der Südtiroler votierten am Sonntag gegen einen Gesetzesvorschlag der Landesregierung, den Flughafen Bozen weiter zu subventionieren.

Der vor 90 Jahren gegründete Flughafen befindet sich im Landesbesitz und muss nun für die Fortführung einen neuen Betreiber finden. Das kann dauern. Bis dahin müsse das Land für den Weiterbetrieb sorgen, erklärte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der 'beratenden' Volksbefragung. Deren Votum sei für Kompatscher verbindlich.

Innsbrucks Flughafenchef Reinhold Falch sieht darin "kein leichtes Unterfangen". Ein privater Betreiber würde nur dann ins Risiko gehen, wenn es seitens des Landes ausreichend Unterstützung gäbe.

Flughafen Bozen
Flughafen Bozen Dolomiti ADB, Terminal luftseitig, © Flughafen Bozen

Eine Beteiligung des Flughafen Innsbruck sei eine Frage des politischen Willens, zitiert die Tiroler Tageszeitung Falch. "Eine Beteiligung an Bozen kann nur eine Eigentümerentscheidung sein. Sollten die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB), die Stadt Innsbruck und das Land Tirol das wollen, geht kein Weg daran vorbei", so Falch.

Das "Nein" der Südtiroler bedeutet auch das Aus für zum Teil bereits bewilligte Ausbaupläne. Unter anderem sollte die Piste des Flughafens um rund 200 Meter verlängert und das Terminal erweitert werden.

In dem abgelehnten Gesetzesentwurf waren bis 2020 jährlich 2,5 Millionen Euro an Subventionen vorgesehen. Nach Erreichen eines prognostizierten Jahresaufkommens von 175.000 Passagieren sollten die Zuwendungen auf 1,5 Millionen Euro heruntergefahren werden.

Seit Einstellung der Flüge von Darwin Airlines nach Rom ist der Flughafen ohne Linienverkehr. Zuvor war schon Air Alps an einem wirtschaftlichen Betrieb der Strecke gescheitert. Derzeit bieten lediglich lokale Reiseveranstalter einige von Austrian geflogene Charterketten nach Sardinien, Sizilien und Kroatien an.
© aero.at | 15.06.2016 14:47

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Beitrag vom 15.06.2016 - 19:32 Uhr
Schuldenmonster
2,5m EUR Subvention für 175.000 Passagiere = rund 15 Euro pro Px.
Dafür könnte man freilich jeden Fluggast gratis vom Flughafen Innsbruck abholen oder hinbringen. Und für das Selbstverständnis der Südtiroler dem Alpenairport einen neuen Namen verpassen: Innsbruck/Bozen. Und wenn sich Bozen dann auch noch am INN beteiligt, droht dem Land glatt auch noch eine Rendite. Wär vielleicht auch ein Modell für Kärnten: (Ljubljana/Klagenfurt)
Beitrag vom 15.06.2016 - 15:56 Uhr
Ist eben nur eine Frage der Zeit bis man sich endlich mal entscheidet mit Sschulden Monstern aufzuräumen,der wirds noch viele andere erwischen.


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