Gebrauchte A380
Älter als 7 Tage

"Niemand will der erste sein"

FRANKFURT - Doric sucht intensiv Anschlussbetreiber für gebrauchte Airbus A380, die 2017 aus den Flotten von Singapore Airlines und Emirates ausscheiden könnten. Neben einer kurzen Mietzeit punktet das Angebot für die zehn Jahre eingeflogenen Superjumbos mit einer überschaubaren Monatsrate.

Doric will den A380-Gebrauchtmarkt über eine auf fünf Jahre halbierte Mindestmietdauer und eine 40 Prozent günstigere Leasingrate als bei einer neuen A380 in Schwung bringen. Eine zehnjährige A380 dürfte also für rund eine Million US-Dollar im Monat zu haben sein.

Zum Portfolio des Offenbacher Flottenfinanzierers und seines Partners Dr. Peters Group gehören die ersten fünf A380 von Singapore Airlines.

Singapore Airlines Airbus A380
Singapore Airlines Airbus A380, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

Doric biete die A380 im Paket oder in Tranchen von zwei und drei Flugzeugen an, sagte Doric-Geschäftsführerin Sibylle Pähler. Das Unternehmen stehe mit potenziellen Anschlussbetreibern in Verhandlung.

"Jeder von ihnen verfolgt ein anderes Geschäftsmodell", sagte Pähler. Daher sei noch nicht absehbar, in welchem Feld sich gebrauchte A380 als erstes establieren. Um das größte Hindernis in den Gesprächen macht Doric keine Umschweife: "Niemand will der erste sein."

Die Dr. Peters Group ist Eigner der ersten A380, die frei werden könnte. Der Fond bezahlte 2007 197,2 Millionen US-Dollar - rund zwei Drittel des damaligen Listenpreises - für das Flugzeug. Singapore Airlines leaste die A380 für eine Monatsrate von 1,71 Millionen US-Dollar für zehn Jahre zurück.

Einige Airlines würden gebrauchte A380 lieber kaufen als mieten, sagte Pähler. Doric sehe im Leasing aber größere Renditechancen.

Der British-Airways-Konzern IAG bekundete Interesse an einem Leasing gebrauchter A380, die Flotten von Iberia oder sogar Aer Lingus verstärken könnten. Allerdings soll es IAG-Chef Willie Walsh eher auf spätere A380-Baujahre abgesehen haben.

Neben Leasingrückläufern von Singapore Airlines und Emirates werden erste A380 bald auch zum Kauf verfügbar sein - Malaysia Airlines kündigte unlängst an, sich von ihren sechs erst 2012 ausgelieferten A380 bis Mitte 2018 zu trennen.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Ingo Lang | 17.06.2016 09:00

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Beitrag vom 17.06.2016 - 14:37 Uhr
Zehnjahresverträge für gebrauchte A380 wird wohl niemand mehr unterschreiben. Fünfjahresverträge für eine 750 iger Rate kann ich mir vorstellen. Das kann man aber erst dann entscheiden, wenn der Kaufpreis für junge gebrauchte im Markt getestet ist. Bis dahin herrscht Ruhe.
Beitrag vom 17.06.2016 - 11:00 Uhr
Die Bedingungen für die Rückgabe eine Fliegers, an den Leasinggeber, sind vertraglich genausten geregelt. In den meisten Fällen muß der Kunde, welcher den Flieger zurück gibt, den letzten Check bezahlen. Sollte das ein "D" Check sein, denn ist das so. Wobei "D" Checks, im früheren Sinn, gibt es nicht mehr, sondern der Check wird nach Flugstunden und zeitlichen Ablaufzeiten individuell für jeden Flieger zusammengestellt.

Eine Rückgabe ist immer mit einem hohen Aufwand an Arbeit verbunden. Gerade was den "Papierkram" betrifft. War immer froh wenn so eine Übergabe hinter mir lag.
Beitrag vom 17.06.2016 - 10:19 Uhr
...zumindest wäre es ein gutes Argument den Preis bzw. die Rate weiter zu drücken.


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